Mit glattem 4:0 über Kärnten schob sich Grün-Weiß in der Tabelle auf Rang zwei. Payer: "Wir sind unendlich zufrieden".
Der SK Rapid Wien ist im Hanappi-Stadion weiterhin eine Macht. Die Wiener besiegten den SK Austria Kärnten am Mittwochabend im Nachtragsspiel der 4. Runde der T-Mobile Fußball-Bundesliga vor den Augen von ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger mit 4:0 (2:0) und blieben damit in der Meisterschaft schon zum 18. Mal in Serie in Hütteldorf ungeschlagen. Die Elf von Coach Peter Pacult ist nach fünf Runden mit einem Punkt Rückstand auch erster Verfolger von Tabellenführer Mattersburg.
Payer wieder top
Rapid-Goalie Helge Payer hielt seinen "Kasten"
am Tag vor seinem 28. Geburtstag, inklusive dem UI-Cup-Drittrunden-Rückspiel
bei Rubin Kasan, zum vierten Mal in Serie sauber. "Wir sind unendlich
zufrieden. Wir sind trotz der englischen Wochen nach fünf Runden Zweiter.
Das ist fast so, wie wenn wir Erster wären", freute sich der bei drei
Corner-Flanken unsicher gewesene ÖFB-Nationalkeeper.
Wenig rotiert
Pacult hatte sich bei seiner angekündigten
Rotation auf zwei Positionen beschränkt, Thonhofer rutschte für Hiden,
Kavlak für Boskovic in die Mannschaft des Rekordmeisters. "Ich wollte
vermeiden, dass der Schuss nach hinten losgeht", argumentierte der
Rapid-Coach, warum er auf eine zusätzliche Schonung von Leistungsträgern wie
Hofmann oder Heikkinen verzichtet hatte.
Assist von Kavlak
Veli Kavlak blieb bei seinem ersten Einsatz in
der Startformation seit seiner Rückkehr von der U20-WM in Kanada zum
Großteil farblos. Mit dem für ihn sehr wichtigen Assist zum 3:0, einer
Idealflanke auf Bilic, verbuchte der von Hertha BSC umworbene
Mittelfeldspieler aber zumindest einen Teilerfolg. "Es war eine schöne Sache
wieder einmal von Beginn an dabei zu sein. Ich habe viele Fehler gemacht und
brauche noch Zeit, um wieder richtig in Form zu kommen", meinte der
18-Jährige selbstkritisch.
Keine Müdigkeit
Trotz der ständigen "englischen Wochen" war
bei den Wienern von Müdigkeit von Beginn an nichts zu sehen. Schöne
Offensivaktionen und vier Treffer durch Bazina (4.), Katzer (32.), Bilic
(51.) und Boskovic (91.) versetzten die 14.200 Zuschauer im "St. Hanappi" in
Jubelstimmung. "Wir haben das Spiel gut kontrolliert und völlig verdient
gewonnen", betonte Torschütze Markus Katzer. "Der Sieg geht auch in dieser
Höhe völlig in Ordnung", fügte der zweifache Assistgeber Steffen Hofmann
hinzu.
Vor dem zehnten Bewerbsspiel innerhalb etwas mehr als eines Monats am Sonntag beim LASK gewann der Deutsche dem "neuen" Spielrhythmus auch Positives ab. "Es ist schön, wenn man so viele Spiele hat. Wir werden dies auch in Zukunft nicht als Ausrede geltenlassen." Der Mittelfeldregisseur würde selbst gerne bei jeder Partie dabei sein, aber "irgendwann wäre eine Pause schon gut."
Qual der Wahl
Die könnte es für Hofmann auch schon bald geben,
da Pacult bis auf Ersatzgoalie Raimund Held derzeit alle Kaderspieler zur
Verfügung hat. "Es ist nicht einfach, eine Entscheidung über die
Startformation zu treffen. Aber ich habe lieber die Qual der Wahl als zu
wenige Spieler", meinte der Wiener.
Kärntner Ernüchterung
Während die Rapidler mit dem
Einzug in die zweite UEFA-Cup-Qualifikationsrunde und guten Leistungen in
der Meisterschaft auf der Erfolgswelle schwimmen, herrschte im Lager der
Kärntner nach der Schlappe Ernüchterung. "Das war ein Lehrspiel für uns. Wir
nehmen zur Kenntnis, dass wir noch nicht so weit wie Rapid sind", sagte
Kärnten-Coach Walter Schachner. "Sie waren in allen Belangen besser. Sowohl
vom Zweikampfverhalten, als in der Beweglichkeit und läuferisch
beziehungsweise technisch waren die Rapidler um eine Klasse über uns zu
stellen", anerkannte der einstige Meistermacher.
Der 50-Jährige schätzt die Wiener auch im Titelkampf stark ein. "Rapid ist momentan die Mannschaft der Stunde, die sind so gut drauf, dass sie jeden Gegner schlagen können." Seine Elf muss sich hingegen schön langsam nach unten orientieren. Die Kärntner sind nach fünf Runden mit nur vier Punkten Achter und haben einerseits die wenigsten Treffer geschossen (2), andererseits die zweitmeisten Gegentore kassiert (9).