Auch Ried siegt

Rapid stoppt Siegserie Salzburgs

10.08.2012

Salzburg kassiert erste Niederlage - Rapid siegt 2:0. Ried gegen WRN souverän.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Double-Gewinner Red Bull Salzburg hat am Sonntag seine weiße Weste in der Fußball-Bundesliga verloren. Die Salzburger verloren das Schlagerspiel der 4. Runde im eigenen Stadion gegen Rekordmeister SK Rapid nicht unverdient mit 0:2 (0:1). Deni Alar (26.) sorgte vor 16.600 Zuschauern nach einem schweren Fehler von Salzburg-Goalie Alexander Walke für die Vorentscheidung, Lukas Grozurek (76.) machte den Sack zu. Die Wiener schlossen damit nach Punkten zu den "Bullen" auf, die zum ersten Mal Zähler liegen ließen.

Salzburg-Fluch beendet
Für die in sieben Liga-Auswärtsspielen ungeschlagenen Rapidler war es der erste Sieg in Salzburg seit dem 7:0 am 23. März 2008. Die Salzburger, bei denen Jonathan Soriano einen Elfmeter vergab (81.), kassierten demgegenüber die erste Meisterschaftsniederlage nach 17 Spielen, darunter zuletzt neun Siegen in Folge.

Schöttel lässt rotieren
Rapid-Coach Peter Schöttel setzte nach dem Europa-League-Quali-Krimi gegen Vojvodina Novi Sad am Donnerstag auf Rotation. Mit Schimpelsberger (für Trimmel) und Schrammel (Katzer) waren zwei neue Außenverteidiger, mit Kulovits (Heikkinen) und Alar (Drazan) zwei neue Mittelfeldspieler am Werk. Bei den "Bullen" gab es gegenüber dem 2:0-Auswärtssieg beim WAC nur zwei Änderungen, Ilsanker (Hinteregger) und der 19-jährige Nielsen (Teigl), der zum ersten Mal in der Startformation stand, durften sich von Beginn an versuchen.

Schwache Partie
Beide Mannschaften sorgten vor der Pause für keinen spielerischen Leckerbissen. Die Partie war hartumkämpft. Die Salzburger spielten überhaupt nicht über außen, nur über das Zentrum und da standen die Wiener absolut sicher. Überhaupt boten die Gäste in der Defensive eine starke Leistung, ließen kaum etwas zu und waren auch insgesamt aggressiver, aktiver und hatten mehr Ballbesitz.

Walke-Fehler bringt Rapid auf Siegerstraße
Die Führung hatten die Rapidler aber hauptsächlich Walke zu verdanken. Der Salzburg-Tormann wehrte einen Hofmann-Aufsetzer direkt vor die Beine von Alar ab, der nur mehr vollenden musste (26.). Sonst war aber auch von der Schöttel-Truppe offensiv wenig zu sehen. Die Hausherren kamen zweimal einem Torerfolg nahe, ein Schiemer-Kopfball ging drüber (5.) und ein Nielsen-Linksschuss nach schöner Einzelleistung daneben (33.).

Nach dem Seitenwechsel enttäuschten die Salzburger weiterhin, blieben vieles schuldig. Ganz anders die Rapidler, bei denen von einer Europacup-Müdigkeit nichts zu sehen war. Kapitän Hofmann scheiterte nach einem guten Konter mit einem Linksschuss vom 16er an der Latte - Walke wäre geschlagen gewesen (49.). Rund eine Viertelstunde vor Schluss musste der Deutsche dann aber wirklich hinter sich greifen. Der kurz zuvor eingewechselte Grozurek setzte sich auf der Seite gegen Maierhofer und Schwegler durch, ließ in der Mitte auch noch Schiemer schlecht aussehen und machte mit dem 2:0 ins kurze Eck den Sack zu (76.).

Soriano vom Elferpunkt peinlich
Die "Bullen" hätten noch einmal zurück ins Spiel kommen können. Nach Foul von Kulovits an Soriano gab es völlig zurecht Elfmeter, den der größtenteils in der Luft hängende spanische Stürmer allerdings in die Wolken schoss (81.). Auf der anderen Seite traf Alar mit einem gut angetragenen Freistoß nur die Stange (83.).

RB Salzburg - Rapid 0:2 (0:1)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 16.600, SR Eisner.
Tore: Alar (26.), Grozurek (76.)

Salzburg: Walke - Schwegler, Schiemer, Sekagya, Ulmer - Leitgeb, Ilsanker (57. Zarate) - Nielsen, Hierländer (65. Maierhofer), Jantscher (79. Teigl) - Soriano

Rapid: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Prager, Kulovits - Alar (85. Heikkinen), Hofmann, G. Burgstaller (70. Grozurek) - Boyd (51. Trimmel)

Gelbe Karten: Schwegler bzw. Boyd, Schimpelsberger, Kulovits, Trimmel

Nächste Seite: Ried siegt bei Wr. Neustadt

Wiener Neustadt muss weiterhin auf den ersten Punkt in der neuen Fußball-Bundesliga-Saison warten. Die Niederösterreicher verloren am Sonntag das Heimspiel der 4. Runde gegen SV Ried 2:3 (1:1) und zieren nach wie vor das Tabellenende. Gleich vier der fünf Tore wurden vor nur 1.400 Zuschauern per Kopf erzielt.

Mit dem ersten Torerfolg der laufenden Meisterschaft ging Wiener Neustadt zwar durch Dario Tadic in Führung (14.). Die Rieder bewiesen aber drei Tage nach ihrem Ausscheiden im Europacup einen langen Atem und drehten die Partie durch Treffer von Robert Zulj (17.), Rene Gartler (66.) und Mario Reiter (73.) noch verdient um. Das 2:3 durch Günter Friesenbichler kam zu spät (94.).

Furioser Beginn
Nach nicht einmal vier Minuten eines munteren Spiels hielten beide Teams bereits bei je einem Stangentreffer. Zunächst schoss Gartler volley aus halblinker Position, Wiener-Neustadt-Tormann Jörg Siebenhandl lenkte den Ball gerade noch an die Stange (3.). Im direkten Gegenzug scheiterte Mario Pollhammer aus kurzer Distanz am Pfosten (4.) - für die Wiener Neustädter war es bereits Aluminium-Treffer Nummer vier der noch jungen Meisterschaft.

Das Warten auf den ersten Saisontreffer dauerte für die Niederösterreicher dann aber nur noch zehn Minuten länger. Nach Maß-Flanke von Jiri Lenko war Tadic per Kopf zur Stelle (14.). Erleichterung und Freude der Wiener Neustädter dauerten allerdings nur kurz an, denn nach Stanglpass von Emanuel Schreiner drückte Robert Zulj den Ball zum 1:1 über die Linie (17.).

Ried übernimmt das Kommando
Nach ausgeglichener erster Spielhälfte legten die Rieder nach der Pause deutlich zu. Der eingewechselte Clemens Walch vergab aber ebenso knapp (51.) wie Zulj (53.). Die zunehmenden Rieder Bemühungen wurden mit dem Führung belohnt. Gartler vollende eine Flanke von Thomas Hinum per Kopf zum 2:1 (66.), für den in Mai von Rapid geholten Angreifer war es bereits Saisontor Nummer drei.

Die endgültige Entscheidung besorgte ausgerechnet ein ehemaliger Wiener Neustädter. Nach Eckball von Marco Meilinger stellte Reiter per Kopf auf 3:1 (73.). Damit war der bereits dritte Rieder Sieg im vierten Ligamatch perfekt. Mit der letzten Aktion der Partie setzte der im Finish ins Spiel gebrachte Friesenbichler einen weiteren Kopfball zum 2:3 ins Tor (94.).

SC Wr. Neustadt - SV Ried 2:3 (1:1)
Wiener Neustadt, 1.400, SR Harkam.
Tore: Tadic (14.), Friesenbichler (94.); bzw. Zulj (18.), Gartler (66.), Reiter (73.)

Wiener Neustadt: Siebenhandl - Mimm, Maak (83. Friesenbichler), Kral, Lenko - Freitag (46. Fröschl), Hlinka - Pollhammer (72. Rakowitz), Offenbacher, D. Wolf - Tadic

Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Reiter, Schicker - Hadzic, Ziegl (77. Carril) - Grössinger (46. Walch), Zulj, Schreiner (63. Meilinger) - Gartler

Gelbe Karten: Lenko bzw. Grössinger, Gartler

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel