Mission 32
Rapid stürmt Richtung Europa
22.04.2008
Totale Euphorie bei Meister Rapid. Nach der gelungenen "Mission 32" lockt ab sofort das große Millionen-Abenteuer Champions League.
Das große Feiern hat Rapid-Präsident Rudolf Edlinger lieber anderen überlassen. „Ich war sechs Minuten vor Mitternacht im Bett“, erklärt er im Gespräch mit ÖSTERREICH. Doch beim Gedanken an die Champions League ist der ehemalige Finanzminister sofort hellwach und sagt: „Wir wollen unbedingt die Gruppenphase erreichen.“
Juventus wartet
Zum vierten Mal nehmen die Grün-Weißen Anlauf auf
die lukrative Königsliga. Als österreichischer Meister muss Rapid zwei
Qualifikationsrunden überstehen, um in die Gruppenphase zu kommen. Zuletzt
klappte das 2005 gegen Lok Moskau (1:1 daheim, 1:0 auswärts). Die Wiener
steigen in der zweiten von drei Quali-Runden ein. Die Hinspiele finden am
29./30. Juli und die Rückspiele am 5./6. August statt. Für diese Phase
dürfte Rapid gesetzt sein, was heißt, dass sie einen schlagbaren Gegner
zugelost bekommen würden. Große Kaliber wie Juventus oder Arsenal drohen
erst in der entscheidenden dritten Quali-Runde (12./13. August bzw. 26./27.
August).
Zehn Millionen
Kommt Rapid in die Gruppenphase, dann winken
Einnahmen von mindestens zehn Millionen Euro. Allein das Startgeld würde 5,4
Millionen Euro in die Klubkassa spülen. Dennoch will Rapid auch in der
nächsten Saison mit dem selben Jahresbudget (elf Millionen Euro) wie heuer
operieren. Präsident Edlinger schiebt Spekulationen um hochkarätige
Neuverpflichtungen einen Riegel vor. „Ich habe immer gesagt, dass sich Rapid
unter meiner Präsidentschaft keine finanziellen Abenteuer leisten wird“,
bleibt der Klubboss seiner Linie treu.
Fall Maierhofer
Außerdem, so Edlinger, sei die Meistermannschaft
konkurrenzfähig: „Wir spielen einen erfrischenden und ambitionierten
Fußball.“ Nachsatz: „Und wir haben mit den wichtigsten Spielern langfristige
Verträge.“ Ein Auseinanderfallen der Truppe wie 2005 dürfte Rapid 2008
erspart bleiben.
Wäre noch die „Causa Stefan Maierhofer“ zu klären. Der von Greuther Fürth (Fünfter in der 2. deutschen Liga) ausgeliehene Stürmer hat sich in kürzester Zeit in die Herzen der Fans gedribbelt. Rapid wird allein schon deshalb um ihn kämpfen, auch wenn Maierhofer gegenüber ÖSTERREICH bereits vorbaut: „Wenn ich die Chance bekomme, in der deutschen Bundesliga oder in England zu spielen, darf mir keiner böse sein, wenn ich Rapid verlasse.“
Stadion-Ausbau
Sollte Rapid der Einzug in die
Champions-League-Gruppenphase gelingen, wäre der Ausbau des Hanappi-Stadions
wieder ein Thema. „Es gibt Überlegungen“, lässt sich Rapid-Präsident
Edlinger entlocken. „Wir haben als SK Rapid in den letzten zweieinhalb
Jahren zwei Millionen Euro in die Stadion-Infrastruktur investiert. Um
wirklich ausbauen zu können, sind andere Geldbeträge erforderlich.“
Der Meister träumt nun von einer Sitzplatz-Aufstockung von derzeit 18.400 auf 23.000 Plätze.
Von Walter Unterweger/ÖSTERREICH