Nach dem Fan-Aufstand und dem Rückfall in der Tabelle greift Rapid-Boss durch.
Die Rapid-Fans stürmten in Mattersburg nach dem Schlusspfiff aufs Spielfeld, skandierten „Pacult raus“ und „Hörtnagl raus“. Dann blockierten sie den Spielerbus. Der harte Kern der Rapid-Anhänger hat Trainer Peter Pacult und Sportdirektor Ali Hörtnagl als Sündenböcke für den Absturz auserkoren. Die negative Bilanz im Frühjahr: magere vier Punkte aus vier Spielen. Statt der erhofften Aufholjagd stürzt Rapid ab.
Im Cup ausgerechnet gegen Angstgegner Mattersburg
Kein Wunder. Rapid hat den Kader über den Winter nicht verstärkt. Mit Prokopic und Schimpelsberger wurden nur Ergänzungsspieler verpflichtet. Der als Jelavić-Ersatz geholte Jan Vennegoor of Hesselink ist ständig verletzt. Eine Fehlinvestition. Die Fans fragen sich zu Recht: Wo sind die von Präsident Rudolf Edlinger versprochenen Verstärkungen? Sie haben große Sorgen um ihren Klub. Der Meistertitel ist bereits futsch, selbst ein Europa-League-Platz ist in weite Ferne gerückt. Bleibt als letzte Hoffnung noch der Cup, wo die Hütteldorfer im Viertelfinale stehen. Aber dort wartet ausgerechnet Angstgegner Mattersburg (20. April).
Machtkampf zwischen Trainer und Sportdirektor
Pacult muss den von Edlinger vorgegebenen Sparkurs ausbaden. Das nervt ihn. Darum geht er auch intern auf Konfrontationskurs mit Hörtnagl. Der wiederum versteht nicht, dass Salihi (bester Schütze in der Vorbereitung) nicht in der Startformation steht. Der Machtkampf Pacult gegen Hörtnagl ist einerseits für das Klima nicht förderlich, andererseits wird er von den Spielern als Alibi für schwache Leistungen herangezogen.
Wieder Erfolg – oder die Sportchefs fliegen
Das hat Edlinger (er war in Mattersburg) erkannt. Er setzt daher jetzt Pacult und Hörtnagl gewaltig unter Druck, stellt den beiden ein Ultimatum. „Ich stehe zwar noch hinter der sportlichen Leitung. Aber es kommt auf die nächsten Spiele an,“ so der Rapid-Boss. Da warten auf die Hütteldorfer zwei schwere Brocken: Am Sonntag zu Hause Ried, dann auswärts die Austria. Sollte Rapid nicht wieder Erfolg haben, sind Pacult und Hörtnagl ihre Jobs los. Die beiden müssen ab sofort an einem Strang ziehen.
„Wir spielen nicht das, was wir können“, so Kapitän Steffen Hofmann. „Und wir nutzen unsere Chancen nicht.“ Er selbst ist nach seiner langen Verletzungspause noch nicht wieder der Alte. Ein weiterer Grund für den Absturz.