Wiener Derby

Rapid wahrte kleine Titelchance mit 3:2

24.04.2009

Der grün-weiße Held heißt Hofmann - mit einem Elfmeter-Tor und zwei Assists - Die beiden violetten Tore schoss Okotie.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Der SK Rapid hat seine kleine Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung in der österreichischen Fußball-Bundesliga am Sonntag gewahrt. Die Hütteldorfer besiegten den Erzrivalen FK Austria im 289. Wiener Derby verdient mit 3:2 (1:1) und verkürzten den Rückstand auf Tabellenführer Salzburg damit fünf Runden vor Schluss auf sieben Punkte. Ein direktes Duell zwischen den beiden einzig verbliebenen Titelkonkurrenten ist noch ausständig - am 10. Mai ebenfalls in Wien.

Hofmann als Held
Das Prestigeduell hielt, was es versprochen hatte. In einer temporeichen, abwechslungsreichen Partie war Rapid-Kapitän Steffen Hofmann mit einem Elfmeter-Tor (53.) sowie den Assists zu den beiden weiteren Treffern von Erwin Hoffer (36.) und Jürgen Patocka (62.) der überragende Mann.

Doppelpack von Okotie
Für die Austria traf Nationalstürmer Rubin Okotie vor 17.500 Zuschauern im Doppelpack (33., 69.). Ausschreitungen waren im ersten Derby im Hanappi-Stadion seit der Böller-Attacke gegen den damaligen Rapid-Keeper Georg Koch Ende August ebenfalls ausgeblieben.

Erst beschnuppert
Das Spiel hatte zwar mit 25 Minuten des Abtastens begonnen, danach überschlugen sich aber die Ereignisse. Der starke Austria-Schlussmann Szabolcs Safar stand mehrmals im Mittelpunkt. Erst parierte der Ungar gegen Branko Boskovic, danach kollidierte er mit Rapid-Sturmtank Stefan Maierhofer. Den Nachschuss von Boskovic klärte Franz Schiemer für seinen am Boden liegenden Torhüter per Kopf (25.).

Maierhofer mit Hand-Tor
Schon zuvor hatte Maierhofer mit einem Hand-Tor für Aufsehen gesorgt, erhielt dafür völlig zurecht die Gelbe Karte. Der 2,02-Meter-Mann hätte die Maßflanke von Hofmann auch mit dem Kopf erreichen müssen (13.). Den etwas besseren Start hatte die Austria erwischt, zwei Schussversuche von Youngster Aleksandar Dragovic, der den gesperrten Jacek Bak in der Innenverteidigung vertrat, wurden aber abgeblockt (8.).

Zunächst violette Führung
Die größte Chance für die Austria vergab Emin Sulimani, der völlig freistehend Rapid-Goalie Helge Payer anschoss (24.), dessen erstes Derby nach seiner langwierigen Erkrankung sein 200. Ligaspiel darstellte. Die Führung fiel wie aus heiterem Himmel. Die Innenverteidiger Patocka und Hannes Eder wirkten bei einem langen Ball von Thomas Krammer indisponiert, Payer klebte an der Linie und Okotie schoss aus fünf Metern ein.

Hoffer mit Fersen-Schuss
Doch Rapid hatte nur drei Minuten später eine Antwort parat - in Form von Hoffer. Der Teamstürmer lenkte einen Hofmann-Schuss in sehenswerter Manier mit der Ferse ins Tor. Davor hatte Safar einmal mehr bravourös gegen Boskovic gerettet, der wenig später aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von Hoffer das Tor nicht traf (38.). Hoffer hatte Safar schon unmittelbar vor seinem 20. Saisontreffer mit einem Drehschuss geprüft (34.).

Nach Seitenwechsel durfte sich Safar noch bei einem Freistoß-Hammer von Andreas Dober samt Nachschuss von Eder auszeichnen (47.), beim Elfmeter verlud ihn Hofmann aber ins falsche Eck. Schiemer war zuvor im Strafraum Boskovic zu ungestüm angesprungen. Zehn Minuten später verfehlte der zu Salzburg abwandernde Teamverteidiger auch einen Corner von Hofmann, Patocka traf aus kurzer Distanz zum 3:1.

Die Austria schöpfte noch einmal Hoffnung, nachdem Okotie dem als Linksverteidiger für die verletzten Markus Katzer und Christian Thonhofer eingesprungenen Stefan Kulovits entwischte und aus leicht abseitsverdächtiger Position sein 10. Saisontor markierte. Dem Ausgleich am nächsten kamen Milenko Acimovic, dessen Freistoß Payer parierte (77.), und der eingewechselte Mamadou Diabang, der aus aussichtsreicher Position drüber schoss (90.).

Auf der Gegenseite hielt Safar noch einen Kopfball von Maierhofer (86.) sowie einen Seitfallzieher des eingewechselten Nikica Jelavic (88.), dennoch durften sich die Hütteldorfer über ihren ersten vollen Erfolg nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen freuen. In der ewigen Derby-Bilanz stellte Rapid auf 120:105 Siege. Die Austria dagegen wartet bereits seit fünf Jahren auf einen Auswärtssieg im Hanappi-Stadion. Zuletzt war ihr das am 2. Mai 2004 gelungen.

Tabelle nach Abschluss der 31. Runde:
1. Red Bull Salzburg 31 21 5 5 75 : 39 68
2. Rapid Wien 31 18 7 6 77 : 35 61
3. Sturm Graz 31 16 6 9 58 : 36 54
4. FK Austria Wien 31 15 9 7 49 : 38 54
5. SV Josko Ried 31 13 9 9 45 : 33 48
6. SK Austria Kärnten 31 11 8 12 43 : 40 41
7. LASK Linz 31 9 4 18 27 : 60 31
8. Kapfenberger SV Superfund 31 8 5 18 40 : 68 29
9. SV Mattersburg 31 5 8 18 33 : 62 23
10. SCR Altach 31 6 5 20 45 : 81 23

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel