Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und sechs sieglosen Partien muss Rapid am Sonntag im Heimspiel gegen den LASK zurück in die Spur finden - ansonsten droht eine Saison-Verlängerung oder sogar das Verpassen des internationalen Geschäfts.
Drei Runden vor Schluss liegen die Hütteldorfer nur auf Platz fünf, der das Antreten im Europacup-Play-off und damit zwei weitere Spiele bedeutet. Sollte Grün-Weiß in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga noch auf Rang sechs abrutschen, könnte man sich 2023/24 ausschließlich auf nationale Aufgaben konzentrieren. Dennoch war Trainer Zoran Barisic vor dem Schickalsspiel am Sonntag (ab 14.30 Uhr im Sport24-Liveticker) bemüht, Optimismus zu verbreiten. "Wir werden versuchen, unseren Plan durchzuziehen. Wir wollen gewinnen, dabei eine gute Leistung bringen und die Fans positiv und gut unterhalten", kündigte der Wiener an.
Über 17.000 Fans haben sich bisher Tickets für das Duell mit dem Tabellendritten gesichert. Es erscheint durchaus möglich, dass einige von ihnen ihr Missfallen über die jüngsten Auftritte äußern. Zuletzt gab es nach dem 1:3 im Derby "Wir haben die Schnauze voll"-Rufe. "Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft voll unterstützt wird", sagte Barisic.
Trainerdiskussion in Wien-Hütteldorf gibt es keine, Barisic macht sich auch keine Sorgen um seinen Job. Vielmehr ist es dem Coach ein Anliegen, die mentale Belastung der Rapid-Profis durch die schlechter werdende Stimmung rund um den Verein gering zu halten. "Ich versuche, die Mannschaft so gut wie möglich abzuschotten, damit sie sich so gut wie möglich auf die nächste Aufgabe vorbereitet. Es ist wichtig, dass du diese Dinge nicht an dich heranlässt, damit du im Kopf klar bist."
Kühbauer mit Kampfansage an Ex
Barisic appellierte an alle Beteiligten, an einem Strang zu ziehen. "Gerade jetzt ist es wichtig, zusammenzuhalten. Es ist leicht, wenn du Ergebnisse lieferst, dass du sagt, 'Hiphip Hurra'." Die Niederlage gegen die Austria sei aufgearbeitet worden, es herrsche wieder eine "positive Energie" innerhalb des Teams. "Wir wissen, dass wir zuletzt zu Hause immer sehr gute Leistungen gezeigt haben. Wir werden mit sehr viel Mut und Zuversicht an das Spiel herangehen", meinte Barisic und betonte: "Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft den Turnaround erwischt hat."
Der 52-Jährige kann wieder auf die genesenen Jonas Auer und Thorsten Schick zurückgreifen, beim LASK kommt der zuletzt beim 0:1 gegen Red Bull Salzburg gesperrt gewesene Robert Zulj retour. Die Linzer wären schon bei einem Punkt am Sonntag zumindest Dritter und damit fix in einer Europacup-Gruppenphase.
Trainer Dietmar Kühbauer hat sich an seiner alten Wirkungsstätte viel vorgenommen. "Im Saisonfinish gilt's jetzt noch einmal alles abzurufen, was wir im Tank haben. Wir freuen uns am Sonntag auf ein Spiel vor toller Kulisse und wollen aus Hütteldorf etwas mitnehmen. Wir haben in dieser Saison schon oft bewiesen, dass wir in solchen Partien bestehen können - das wollen wir auch diesmal wieder bestätigen", erklärte der Burgenländer.
Daten & Fakten zum Spiel
SK Rapid Wien - LASK
Wien, Allianz Stadion
Schiedsrichter: Hameter
Bisherige Saisonergebnisse: 1:2 (a), 1:0 (h), 1:3 (a)
Rapid: Hedl - Schick, Sollbauer, K. Wimmer, Auer - Kerschbaum, M. Oswald - Grüll, Greil, Kühn - Burgstaller
Es fehlen: Querfeld (Bänderriss im Knie), Hofmann, Dibon (beide rekonvaleszent bzw. im Aufbautraining), Pejic (angeschlagen)
LASK: Schlager - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner - Horvath, Michorl - Flecker, Zulj, Nakamura - Mustapha
Es fehlen: Anselm, Boller, Letard, Taoui, Wiesinger (alle verletzt bzw. im Aufbautraining)