Fansektor gesperrt

Rapid zog Stadion-Protest zurück

01.03.2015

Clubjurist Rosenauer: Erfolgsaussichten des Protests "gegen Null".

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Beim Fußball-Bundesliga-Spiel zwischen Rapid und Altach am kommenden Mittwoch im Wiener Happel-Stadion bleibt der Heim-Fansektor geschlossen. Rapid zog am Sonntag den Protest gegen die vom Senat 1 der Bundesliga ausgesprochene Sanktion zurück. Damit tritt das Urteil in Kraft.

Außerdem ist den Rapid-Anhängern gegen die Vorarlberger laut Bundesliga-Mitteilung "die Mitnahme und Verwendung von Fahnen, Doppelhaltern, Trommeln, Megaphonen, Plakaten und Transparenten sowie das Anbringen eines Vorsängerpults im gesamten Stadion untersagt. Erlaubt sind lediglich Bekleidungsstücke, die auf eine Heimfanzugehörigkeit hinweisen, wie Kopfbedeckungen (Mützen, Kappen), Oberbekleidungen oder Schals."

Jahrestickets für die Sektoren C und D verlieren ihre Gültigkeit. Betroffene Rapid-Abonnenten können Karten um den Einzelpreis von 15 Euro im zweiten und dritten Rang des Sektors A erwerben. Der Familienbereich wird für das Altach-Match in Sektor F (erster Rang) verlegt. Die wenigen mitreisenden Altach-Fans werden in einem eigenen Bereich im Sektor B untergebracht.

Nach den Ausschreitungen im Derby gegen die Austria im vergangenen November wurde Rapid unter anderem zu einer Sperre des Heim-Fansektors für ein Match verdonnert - allerdings bedingt. Schlagend wurde die Strafe durch den Einsatz von Pyrotechnik vor zwei Wochen gegen Ried. Ursprünglich hätte die Sperre schon gegen Sturm Graz durchgeführt werden müssen, verzögerte sich dann aber durch den Protest Rapids.

Nun entschlossen sich die Hütteldorfer "nach eingehender juristischer Prüfung", wie es am Sonntag in einer Aussendung hieß, ihren Protest zurückzuziehen. Vereinsjurist und Vizepräsident Nikolaus Rosenauer meint dazu: "Da es unbestritten ist, dass beim Match gegen Ried in großer Anzahl rechtswidrig Pyrotechnik verwendet wurde, gehen die Erfolgsaussichten bei einem Protest gegen die Sperre des Heimfansektors gegen Null. Da die Frage nunmehr nicht mehr war, ob, sondern wann, haben wir uns entschieden, in diesem Zusammenhang den weiteren verbandsinternen Rechtsweg nicht mehr zu beschreiten, auch um zu verhindern, dass diese Sperre dann womöglich in einer finalen meisterschaftsentscheidenden Phase, beispielsweise beim kommenden Wiener Derby Mitte Mai, zur Vollstreckung kommen würde."

Unabhängig vom Urteil wegen der Ried-Partie läuft ein Verfahren der Bundesliga gegen Rapid, weil Anhänger der Hütteldorfer auch gegen die Admira vor einer Woche Bengalen zündeten. Am Samstag gegen Sturm brannte im Rapid-Sektor nur ein Feuerwerkskörper, dafür setzten die Sturm-Fans zahlreiche Bengalen ein. Laut Wiener Polizei wurden "einige Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz" erstattet.

Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen durch Fans der Grün-Weißen kam Rapid in den vergangenen Jahren teuer zu stehen. Deshalb lädt der Rekordmeister am kommenden Mittwoch zu einem Runden Tisch, an dem Vertreter von Exekutive, Magistrat, Bundesliga und Fans teilnehmen. Laut Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek werde dabei diskutiert, "wie man im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten eine Lösung finden kann".

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