Wett-Skandal

Razzia im EM-Trainingslager der Italiener

28.05.2012


Gegen Lazio-Kapitän Stefano Mauri wird wegen Verdacht auf Wettbetrug ermittelt.

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Es war eine landesweite Operation der Polizei: Im Rahmen der Aktion "Last Bet" fanden Montagfrüh zahlreiche Razzien und Hausdurchsuchungen statt. Auch das Trainings-Quartier der italienischen Nationalmannschaft in Coverciano bei Florenz wurde durchsucht. Dort bereitet sich die "Squadra Azzurra" auf die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine vor. Gegen den Nationalspieler Domenico Criscito wurden Ermittlungen aufgenommen.

Lazio-Rom-Kapitän Stefano Mauri wurde wegen Verdachts des Sportbetrugs festgenommen. Auch der Zweitliga-Spieler Omar Milanetto (Padua) wurde verhaftet. Sie sollen für Geld Spiele manipuliert haben. Sie hatten angeblich Kontakte zu Mitgliedern einer internationalen kriminellen Organisation.

Gegen den Trainer von Meister Juventus Turin, Antonio Conte, wurden wegen Vorfällen während seiner Zeit als Siena-Coach in der Saison 2010/11 Ermittlungen eingeleitet. Die Wohnung Contes, der den italienischen Rekordmeister seit einem Jahr betreut und ohne Liganiederlage zum Titel geführt hat, wurde von der Polizei durchsucht. Conte hatte vergangene Woche seinen Vertrag bei der "Alten Dame" bis 2015 verlängert. Belastet wurde der Coach von Serie-B-Profi Filippo Carobbio, der sich nach seiner Festnahme wegen Manipulation zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen hat.

Carobbio berichtete den Staatsanwälten, dass das Zweitliga-Spiel zwischen Novara Calcio und dem AC Siena (2:2) am 1. Mai 2011 manipuliert worden sei. Conte, damals Coach von Siena, sei über die Absprachen informiert gewesen, behauptet Carobbio nach Angaben italienischer Medien.

Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Cremona ermittelt in der "Calcioscommesse"-Affäre (Fußball-Wetten) gegen insgesamt 19 Personen. Dabei handelt es sich um mehrere Fußball-Profis der Serien A und B, sowie um Trainer und Manager. Mehr als 15 Personen, unter ihnen der frühere Lazio-Stürmer Giuseppe Signori, sind in dieser Affäre bereits im Vorjahr bestraft worden.

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