Nächster Gegner ist Basel
Ajax-Coach: "Bullen waren männlicher"
28.02.2014
Bullen haben nach Ajax-Gala nicht genug. De Boer fand Bullen "männlicher" als sein Team.
Red Bull Salzburg
hat in der Fußball-Europa-League noch einiges vor. Die überzeugenden Darbietungen gegen Ajax Amsterdam haben Selbstvertrauen gegeben. Im ersten Europacup-Achtelfinale der Red-Bull-Ära wartet Mitte März der FC Basel. Die Schweizer standen im Vorjahr im Halbfinale. Chancen rechnet sich Österreichs überlegener Tabellenführer dennoch aus.
"Können auch gegen Basel bestehen"
"Wenn wir weiter so souverän auftreten wie gegen Ajax, können wir auch gegen Basel bestehen", versicherte Salzburg-Trainer Roger Schmidt. Dem 3:0 im Hinspiel in Amsterdam war zu Hause ein ebenso ungefährdetes 3:1 gefolgt. Die mit 29.320 Fans ausverkaufte Arena stand Kopf. "Es hätte passieren können was will, meine Mannschaft hätte das Spiel nie hergegeben", meinte Schmidt.
Zu dominant war erneut das Angriffspressing, das nach dem niederländischen auch den Schweizer Meister vor unlösbare Probleme stellen soll. "Wir sind eine spezielle Mannschaft, das macht uns auch gegen Basel gefährlich", betonte Schmidt. "Wir denken jetzt von Runde zu Runde. Wenn man acht Spiele hintereinander gewinnt, dann können wir uns auch zutrauen, gegen Basel weiterzukommen."
"Werden zu 100 Prozent für Basel bereit sein"
Das Hinspiel steigt am 13. März in der Schweiz, das Rückspiel eine Woche später in Salzburg. "Wir leben in solchen Phasen für diese Spiele", sagte Schmidt. "Wenn wir in Basel auf den Platz gehen, sind wir zu 100 Prozent bereit." Die Schweizer eliminierten in der ersten K.o.-Runde Maccabi Tel Aviv mit 3:0, nachdem sie wie Ajax als Gruppendritter aus der Champions League umgestiegen waren.
Zum Auftakt der CL-Gruppenphase hatte Basel noch bei Chelsea gewonnen (2:1) - eine gelungene Revanche für das Halbfinale-Aus gegen die Londoner in der Europa League im vergangenen Frühjahr (1:2 und 1:3). Die Salzburger warnten vor der internationalen Erfahrung des Ex-Clubs von ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic. Schmidt: "Basel ist ein gefährlicher Gegner, der vor allem bereits jahrelang europäisch dabei ist."
Selbst nach den Galavorstellungen gegen Ajax und zehn Europacup-Siegen in Serie bleiben die Bullen vorsichtig. "Von der Papierform her ist Basel eher leichter Favorit, aber das spielt keine Rolle. Das hat man jetzt auch gesehen", erinnerte Salzburgs Sportchef Ralf Rangnick nach dem Rückspiel gegen die Niederländer. "Man sieht, wie sich die Mannschaft gerade im Spiel gegen den Ball weiterentwickelt hat. Das war ein Pressingfeuerwerk vom Feinsten."
Mateschitz euphorisiert
Die Darbietung im eigenen Stadion riss selbst Dietrich Mateschitz auf der Tribüne zu Jubelstürmen hin. "Die Mannschaft entwickelt sich perfekt", lobte der Red-Bull-Besitzer. Die Entwicklung soll noch nicht abgeschlossen sein, nächster Prüfstein ist der Schweizer Serienchampion. "Es ist ein Gegner, der uns alles abverlangen wird", sagte Rangnick. "Aber wenn die Mannschaft so auftritt wie in den beiden Spielen gegen Ajax, dann habe ich keine Angst."
Eigenartiges Lob von de Boer
Das bestätigte auch Frank de Boer. "Salzburg kann auch gegen stärkere Gegner über die Runden kommen", meinte der Ajax-Trainer. "Es ist ein starkes Team mit guter Struktur und Philosophie." Davon könne man nur lernen. Dazu hätten die Bullen den Aufstieg mehr gewollt. De Boer: "Ihre Spielweise war ganz einfach männlicher als unsere." Salzburg-Mittelfeldspieler Christoph Leitgeb formulierte es so: "Wir haben eine sehr breite Brust bekommen."
Die Spieler freuen sich auf Basel. "Da können wir endlich beweisen, dass sich auch der österreichische Fußball weiterentwickelt hat", sagte Stefan Ilsanker. "Wir haben uns Basel gewünscht, das wird keine leichte Hürde", ergänzte Innenverteidiger Martin Hinteregger. "Es wird uns keiner mehr unterschätzen", meinte Offensivspieler Kevin Kampl. "Im Moment haben wir aber noch nicht viel erreicht. Wir wollen mehr."