Coach Moniz ist aber klar: "Um ein Haar hätten wir Titel abschreiben können."
Mit Fußball-Meister Salzburg
ist im Meisterrennen zu rechnen. Mit etwas Zittern schaffte der Titelverteidiger dank eines 4:2 gegen den Kapfenberger SV den dritten Sieg in Serie und hielt den Druck auf Sturm Graz aufrecht. Der zweite Heimerfolg mit vier Treffern binnen vier Tagen bewies jedenfalls die unter dem im Amt bestätigten Chefcoach Ricardo Moniz wiederentdeckten Offensivqualitäten der Mozartstädter.
Erste Hälfte hui, zweite Hälfte...
Vor allem in den ersten 45 Minuten präsentierte sich Salzburg meisterlich. Die Gäste aus der Obersteiermark hatten den Ballstafetten der Heimischen wenig entgegenzusetzen, Simon Cziommer (22.), Roman Wallner (32.) und Dusan Svento (45.) sorgten für klare Verhältnisse. "Meine Spieler haben agiert wie Zinnsoldaten. Wir waren mit dem Tempo überfordert", gab KSV-Trainer Werner Gregoritsch zu. Dass der Motor des Meisters nach der Pause aber gehörig ins Stottern kam, war vor allem Moniz ein Dorn im Auge.
Stabilität fehlt
"So eine Leistung ist nicht zu akzeptieren, aber man sieht, dass wir noch nicht stabil genug sind. Um ein Haar hätten wir den Titel endgültig abschreiben können", war der Niederländer erbost. Dass seine nach dem ersten Kapfenberger Tor verunsichert wirkende Elf erneut im Finish Schwächen zeigte, war Moniz bewusst. "Meine Mannschaft hat zwei Gesichter gezeigt, wie bereits gegen Innsbruck und in der Schlussphase gegen Rapid."
Offensive wirkt
Auch, wenn der Meister die Zügel nach Seitenwechsel schleifen ließ: So lange die getreu der neuen Marschroute mit sechs Österreichern in der Start-Elf ins Spiel gestarteten Salzburger konzentriert ans Werk gingen, waren ihre Offensivqualitäten klar sichtbar. Das von Moniz bevorzugte 4-3-3-System mit Doppeltorschütze Wallner (16 Saisontore) anstelle des erkrankten Brasilianers Alan im Zentrum sorgte für Unterhaltung und Tore.
"Angriff ist ganz einfach die beste Verteidigung", ließ Moniz nach Schlusspfiff keinen Zweifel an seinem Motto offen. Mit Blick auf die Tabelle scheinen die unter seinem Vorgänger Huub Stevens kaum gezeigten Angriffsbemühungen aber zu spät zu kommen. In punkto Tordifferenz liegt Salzburg gegenüber der Konkurrenten Sturm und Austria klar im Hintertreffen.
Schwere Partie im Burgenland wartet
Drei Runden vor Schluss ist für Salzburg aber ohnehin klar, was Stürmer Wallner aussprach: "Wir müssen unsere restlichen Spiele gewinnen." Nach zwei Heimspielen mit dem Punktemaximum wartet am Sonntag die schwere Reise nach Mattersburg. Die Burgenländer sind im Frühjahr vor heimischer Kulisse noch ungeschlagen.