Salzburger fiebern CL-Play-off-Auslusng am Freitag entgegen.
Fußball-Meister Salzburg steht nach einem 2:0 gegen Karabach Agdam
zum fünften Mal in der Red-Bull-Ära im Finale der Champions-League-Qualifikation. Die Hürden sind aber nicht mehr so hoch wie 2006 (Valencia) oder 2007 (Schachtar Donezk). Die möglichen Gegner im Play-off um den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase heißen NK Maribor, Legia Warschau, Slovan Bratislava, Malmö FF und Aalborg BK.
Machbare Gegner im Play-off
Die Auslosung erfolgt am Freitag (12.00 Uhr) in Nyon. "Ich hoffe, dass wir einen Gegner ziehen, gegen den wir auch in die Gruppenphase einziehen können", sagte Salzburg-Trainer Adi Hütter. "Aber es ist etwas, das ich nicht beeinflussen kann. Sobald wir den Gegner kennen, werden wir uns damit beschäftigen." Unangenehmster Kontrahent könnte Legia Warschau sein. Polens Meister hatte in der dritten Quali-Runde Celtic Glasgow mit 4:1 und 2:0 vorgeführt.
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Bullen strotzen vor Selbstvertrauen
Das Selbstvertrauen der Salzburger ist aber groß. Die Bullen sehen sich aus der Zitterpartie gegen Karabach gestärkt hervorgehen. "Jetzt glaube ich, dass in der nächsten Runde kommen kann, wer will. Wir werden auch die packen", versprach Innenverteidiger Martin Hinteregger, der die überraschende 1:2-Hypothek aus dem Hinspiel in Baku mit seinem Doppelpack im Alleingang wettgemacht hatte.
"Es war ein enormer Druck auf uns. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir die nächste Runde auch noch schaffen", erklärte der Matchwinner. "Jetzt glaube ich, dass wir bereit sind für die Champions League." Diese ist das erklärte Ziel der Salzburger Millionentruppe. Sechs vergebliche Anläufe haben die Bullen bereits unternommen. Erstmals seit vier Jahren wurde in der Quali zumindest eine Runde überstanden.
Hütter erinnert sich an 90er-Jahre
Vor dem Red-Bull-Einstieg war Austria Salzburg bereits 1994 in die Königsklasse eingezogen - damals noch mit Spieler Hütter. "Es hat vieles daran erinnert, wie es vor 20 Jahren war", sagte der Neo-Trainer nach dem Karabach-Heimspiel über die Begeisterung der 20.000 Zuschauer in Wals-Siezenheim. In der nächsten Runde dürften es noch einmal deutlich mehr sein.
Mit der Chancenverwertung war Hütter gegen Aserbaidschans Meister einmal mehr nicht zufrieden. "Es könnte an der Konzentration liegen, daran müssen wir arbeiten", meinte der 44-Jährige. Zumindest habe man durch Standardsituationen eine neue Waffe. Beide Hinteregger-Treffer fielen nach Cornern. Hütter: "Für uns ist es ungewöhnlich. Aber speziell international muss man auch bei Standards immer wieder einmal versuchen, ein Tor zu machen."
Rezept bleibt
Generell wollen die Bullen aber auch auf höchster Ebene ihrer Linie treu bleiben, sprich mit Angriffspressing weit in des Gegners Hälfte Druck auszuüben. "Bei uns gibt es eine klare Philosophie und die ist, den Gegner anzupressen und offensiv zu verteidigen", erklärte Hütter. "Natürlich haben wir aber auch einen Plan B, den wir gegebenenfalls nutzen können."
Einzug gehalten hat die Spielidee in Salzburg vor etwas zwei Jahren mit Sportdirektor Ralf Rangnick und Ex-Trainer Roger Schmidt. Hütter führt die Arbeit mit ähnlichem Personal fort. Kein Stammspieler der Meistermannschaft hat den Club bisher verlassen. Hauptgrund dafür ist die winkende Königsklasse.
"Sind auf richtig gutem Weg"
"Seit wir diesen Wege eingeschlagen haben vor zwei Jahren, arbeiten wir auf dieses große Ziel hin. Wir wollen unbedingt in die Champions League mit dieser Mannschaft, die wir jetzt haben", betonte Spielmacher Kevin Kampl. "Ich glaube, dass wir auf einem richtig guten Weg sind. Wir stehen so nah dran wie nie. Jetzt müssen wir alles daran setzen, dass wir es auch schaffen." Die Vorfreude auf die Auslosung sei groß.
Unterschätzen dürfe man aber keinen Gegner, meinte Stefan Ilsanker. Der Mittelfeld-Abräumer gab dem Team bei seinem Comeback nach Zehenverletzung gegen Karabach die nötige Stabilität. "Wir haben jetzt auch einen sehr starken Gegner gehabt mit einem nicht so großen Namen", erinnerte Ilsanker. "Das war eine schwere Hürde, aber wir haben sie genommen", sagte Kampl. "Die Woche war nicht so einfach." Der Druck sei groß gewesen. "Die Mannschaft hat ihm aber sehr gut standgehalten", lobte Hütter.