Die Salzburger waren der Königsklasse nah. Doch am Ende fehlten zwei Tore.
Auch der vierte Anlauf von Red Bull Salzburg auf die Fußball-Champions-League ist gescheitert. Der österreichische Meister schied in der letzten Runde der Qualifikation (Play-off) gegen Hapoel Tel Aviv mit dem Gesamtscore von 3:4 aus. Salzburg erreichte zwar am Dienstag im Rückspiel in Israel ein 1:1 (1:0), nach der 2:3-Heimniederlage im ersten Match war das jedoch zu wenig.
Der Treffer der Salzburger fiel in der 42. Minute durch ein Eigentor von Douglas da Silva, nach dessen Attacke an Gonzalo Zarate es zudem Elfmeter für die Österreicher geben hätte können (58.). Den Sack endgültig zu machte Hapoel in der 92. Minute durch ein Tor Eran Zahavi.
Europa-League-Auslosung am Freitag
Damit findet die Gruppenphase
der Champions League zum fünften Mal in Folge ohne österreichische
Beteiligung statt. Zum bis dato letzten Mal war Rot-Weiß-Rot 2005/06 durch
Rapid vertreten gewesen. Salzburg darf sich mit der Teilnahme an der Europa
League trösten, die Auslosung dafür erfolgt am Freitag um 13.00 Uhr in
Monaco. Die Chance auf die Europa League haben aus heimischer Sicht auch
noch Rapid, Austria und Sturm Graz, das Trio ist am Donnerstag im Einsatz.
Die Atmosphäre im Bloomfield Stadion war von Beginn an hitzig, nicht nur aufgrund der hohen Temperaturen und extremen Luftfeuchtigkeit. Huub Stevens und sein Team waren angesichts der Ausgangsposition zum Agieren gezwungen, deshalb veränderte der Niederländer auch sein System Richtung 4-4-2. Zarate und der für Joaquin Boghossian aufgebotene Roman Wallner bildeten den Zwei-Mann-Sturm. Für den gesperrten Jakob Jantscher kam im Mittelfeld Louis Ngwat-Mahop zum Zug. Bei Hapoel fehlte der überragende Mann des ersten Spiels, Itay Shechter musste wegen einer Oberschenkelverletzung passen.
Eigentor von Douglas
Die Chancen auf einen Aufstieg hatte Stevens
nach dem 2:3 daheim mit nur noch 30 Prozent beziffert. Für eine deutliche
Steigerung dieser Zahl hätte nach einer halben Stunde Zarate sorgen können.
Zunächst streifte eine Flachschuss des Argentiniers aus 20 Metern knapp
vorbei (26.), wenig später lief Zarate nach Traumpass von David Mendes da
Silva alleine aufs Hapoel-Tor zu, schoss jedoch drüber (30.).
Kurz vor der Pause klappte es dank kräftiger Mithilfe der Gastgeber doch noch mit der Salzburger Führung. Nach Flanke von der rechten Seite durch Ngwat-Mahop faustete Goalie Vincent Enyeama seinen Verteidiger Douglas an und vom Fuß des Brasilianers kullerte der Ball ins eigene Tor (42.). Für Salzburg war es der Lohn einer cleveren Leistung, durch die man Hapoel nie wirklich ins tempoarme Spiel kommen ließ.
Knock-Out in letzter Sekunde
Einen klassischen Sturmlauf Richtung
zweiten Treffer lieferten die Salzburger zwar nach dem Seitenwechsel nicht,
doch Hapoel geriet sichtlich ins Wanken. Nach Attacke von Douglas gegen
Zarate hätte der niederländische Schiedsrichter Pieter Vink ohne weiteres
auf Elfmeter entscheiden können (58.), dann wäre für Salzburg das Tor zur
"Millionenliga" plötzlich wieder ganz weit offen gewesen.
In der 64. Minute fand Hapoel die erste größere Chance vor, Gil Vermouth traf mit einem scharfen Schuss die rechte Innenstange (64.). Hapoel war die Nervosität in der Schlussphase defensiv und offensiv deutlich anzusehen, ein weiteres, mehrere Millionen wertvolles Geschenk für die Salzburger blieb jedoch aus. Salzburgs Schlussmann Gerhard Tremmel parierte im Finish noch gegen Ben Sahar (82.), beim Schuss von Zahavi ins kurze Eck musste er sich jedoch geschlagen geben (92.).