Bayern-Star bestreitet weiter, für Sex mit Minderjähriger bezahlt zu haben.
In der Rotlicht-Affäre um die französische Fußball-Nationalmannschaft hat FC-Bayern-München-Star Franck Ribery bestritten, mit einer Minderjährigen "Sex gegen Bezahlung" gehabt zu haben. Die französische TV-Station "M6" sendete am Montagabend Auszüge aus der Vernehmung Riberys durch die Einheit zur Bekämpfung der Zuhälterei (BRP) am vergangenen Dienstag in Paris.
Verfahren eingeleitet
Ungeachtet dieser Beteuerungen hatte
Untersuchungsrichter Andre Dando wenige Stunden nach der Vernehmung ein
Anklageverfahren gegen den 27 Jahre alten Profi eingeleitet. Riberys
Anwältin Sophie Bottai bestätigte am Dienstag in Marseille den Inhalt des
"M6"-Berichts. "Das ist alles so richtig", sagte sie.
Haft- und Geldstrafe
Der gewöhnlich sehr gut informierte
Fernseh-Sender hatte im April bereits die Sex-Affäre enthüllt. Für
Beziehungen mit minderjährigen Prostituierten sieht das Gesetz in Frankreich
eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren sowie eine Geldstrafe von bis zu
450.000 Euro vor. Die Anklage muss aber beweisen, dass dem Kunden die
Minderjährigkeit bekannt war. Die BRP kann zudem nur eingreifen, wenn es
sich um einen "bezahlten Dienst" im Bereich der Prostitution handelt - was
Ribery nach den neuesten Informationen energisch dementiert.
Nur "Taschengeld" für Zahia
Im "M6"-Bericht heißt
es, Ribery habe im Verhör zwar eingeräumt, dass er im vergangenen Jahr mit
dem in Frankreich inzwischen berühmten Escort-Girl Zahia D. geschlafen habe.
Er habe seinerzeit aber weder das damalige Alter des Mädchens gekannt (17),
noch für den Sex bezahlt. Der Spieler habe den Beamten erklärt, dass er der
heute 18-Jährigen damals nach dem Sex in einem Hotel in München lediglich
"ein Taschengeld" in Höhe von 100 Euro gelassen habe.
Widersprüchliche Aussagen
Dass Ribery ihr Alter nicht
gekannt habe, hat die in Algerien geborene Zahia gegenüber der französischen
Polizei bestätigt. In der Frage der Bezahlung decken sich die Aussagen
allerdings überhaupt nicht. Aus Zahias Vernehmungsprotokollen mit der
Polizei hatte unter anderem die Zeitung "Le Parisien" zitiert, Ribery habe
für die geleisteten Dienste "700 Euro hingelegt".
Ribery: "Waren Groupies"
Laut "M6" beteuerte Ribery bei
der Vernehmung wörtlich: "Ich habe hundert Euro für die zwei Mädchen
gelassen". Allerdings habe der Fußballer eingeräumt: "Ich bin auch für Flug,
Hotel, Restaurant aufgekommen, das muss mich mindestens 2.000 Euro gekostet
haben". Die Mädchen hätten "eine schöne Zeit verbringen" wollen. "Diese
Mädchen waren gekommen, um mit mir zu schlafen, wegen meines Namens, und
weil ich Geld habe". Bottai hatte vergangenen Woche angedeutet, Ribery müsse
"als Sündenbock" für das desaströse Auftreten Frankreichs bei der WM in
Südafrika herhalten.