Mühevoller 2:1-Sieg
Ried dreht Match gegen Wr. Neustadt
26.04.2013
Joker Toni Vastic erzielt Siegtreffer.
Ried vs. Wr. Neustadt 2:1 (1:1)
0:1 ( 6.) Rakowitz ;1:1 (42.) Gartler (Handselfmeter), 2:1 (71.) T. Vastic
Die SV Ried hat im Kampf um die Europacup-Plätze einen wichtigen Heimerfolg gefeiert. Die Innviertler setzten sich am Samstag zum Auftakt der 31. Runde der Fußball-Bundesliga gegen den SC Wiener Neustadt mit 2:1 (1:1) durch. Die Truppe von Chefcoach Michael Angerschmid zog damit zumindest bis am Abend am WAC vorbei und rückte bis auf einen Punkt an den Vierten Sturm Graz heran. Die Niederösterreicher hatten als Siebenter vorerst weiter drei Punkte Luft auf Schlusslicht Wacker Innsbruck.
Rene Gartler (42./Handselfmeter) und "Joker" Toni Vastic (71.) machten den dritten Sieg im vierten Saisonduell der lange Zeit enttäuschenden Rieder mit den Wiener Neustädtern perfekt. Für die Niederösterreicher war ein Treffer von Stefan Rakowitz (6.) zu wenig, Knackpunkt im Spiel war eine Gelb-Rote Karte für Manuel Wallner in Minute 64. Sie sind nun gegen Ried schon zwölf Partien sieglos.
Schwacher Start von Ried
Die Rieder präsentierten sich vor der Pause von einer schwachen Seite. Die Verunsicherung nach dem 0:2 bei Schlusslicht Wacker Innsbruck war augenscheinlich, zudem fehlte die "Flügelzange" Marco Meilinger/Clemens Walch sowie auch Anel Hadzic an allen Ecken und Enden. Nicht förderlich war da der ungünstige Spielverlauf. Nach weiter Rauter-Flanke kam Andreas Schicker gegen Rakowitz zu spät und dessen Volleyschuss landete unhaltbar für Ried-Tormann Thomas Gebauer im Eck (6.).
Chancen Mangelware
Die Niederösterreicher präsentierten sich wie so oft zuletzt sehr selbstbewusst und couragiert. Chancen auf das 2:0 gab es vor dem Seitenwechsel aber keine mehr. Die Innviertler wurden auch nur selten gefährlich. Nach Gartler-Hereingabe setzte Grössinger den aufspringenden Ball aus bester Position knapp über das Tor (14.). In Minute 30 konnte sich Wiener-Neustadt-Goalie Thomas Vollnhofer bei einem nicht platzierten Riegler-Kopfball mit einer Glanzparade auszeichnen.
Gartler sorgt für Wende
Dank tatkräftiger Mithilfe der Gäste kamen die Rieder aber noch vor dem Seitenwechsel, und kurz nachdem es in der Keine-Sorgen-Arena erste Pfiffe gegeben hatte, zum Ausgleich. Herbert Rauter sprang der Ball im Strafraum nach einer Flanke an die Hand und den verhängten Elfmeter verwertete Gartler souverän zum 1:1 (42.).
Wallner fliegt nach Kritik
Die zweite Hälfte war lange Zeit auf einem ähnlich niedrigen Niveau. Die Rieder machten zwar mehr für das Spiel, konnten sich aber nur selten wirklich in Szene setzen. Das änderte sich erst nach einer Unsportlichkeit von Wallner. Der Wiener-Neustadt-Innenverteidiger erhielt in Minute 64 wegen Kritik in Richtung Schiedsrichter Dominik Ouschan die Ampelkarte. Nur wenige Minuten zuvor hatte er wegen eines Foulspiels Gelb gesehen.
Vastic erlöst Wikinger
Für die Hausherren wurde es dadurch leichter und sie profitierten auch davon. Der zur Pause eingewechselte Vastic traf per Kopf zwar nur die Stange, sorgte per Abstauber aber für die erlösende Führung seiner Mannschaft (71.). Dann stand nur mehr die Höhe des Sieges zur Diskussion. Rückkehrer Ivan Carril (80.) und Gartler (83.) trafen jeweils nur die Latte, in der Nachspielzeit ließ auch noch Robert Zulj eine Großchance auf das 3:1 aus (94.).
Hadzic nicht zu Rapid
Am Rande der Partie wurden auch Personalentscheidungen bekannt. Hadzic wird Ried nach Auslaufen seines Vertrags im Sommer ziemlich sicher verlassen, allerdings nicht zu Rapid wechseln. Die Verhandlungen mit dem Rekordmeister seien gescheitert, bestätigte der Mittelfeldspieler im Sky-Interview. Aufseiten von Wiener Neustadt sucht Christian Ramsebner innerhalb der Bundesliga eine neue Herausforderung. "Ich will nächstes Jahr international spielen", sagte der gesperrte Abwehrspieler, der mit Ried, Sturm Graz und der Austria in Verbindung gebracht wird.
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Die Stimmen zum Spiel
Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "In der ersten Hälfte haben wir unsere Chancen einfach nicht genützt, da waren Hunderter dabei wie die von Riegler und Gartler. Wiener Neustadt ist schwer zu spielen, ist gut organisiert. Den Platzverweis kann ich nicht beurteilen. Der Linienrichter und Schiedsrichter werden das schon wissen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir Woche für Woche unsere Arbeit machen, damit es sich für die Europa League ausgehen wird."
Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Es war viel mehr drinnen, aber wir haben keine optimale Leistung bringen können. Nach 17 Minuten haben wir aufgehört Fußball zu spielen. Es gab einige strittige Entscheidungen, wodurch wir uns aus der Ruhe haben bringen lassen. Bei dem Platzverweis gehört einfach Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter dazu. Wir fühlen uns wie schon bei der Niederlage im Herbst in Ried benachteiligt. Ried ist kein gutes Pflaster für uns. Jetzt müssen wir gut arbeiten für das Schlüsselspiel gegen Innsbruck, wobei für uns alles Schlüsselspiele sind bis Saisonende."
Toni Vastic (Ried-Torschütze): "Es waren wichtige Punkte für uns. Gegen solche Gegner, die im Abstiegskampf stecken, ist es immer schwer. Es gibt immer mal solche Spiele, wo es am Anfang nicht so läuft wie heute, aber wir haben uns zurück ins Spiel gekämpft."