Tabellenführung dank 5:0 gefestigt. Austria entführt Punkt aus Kapfenberg.
Die SV Ried hat ihre Führung in der Fußball-Bundesliga auch in der fünften Runde mit einer beeindruckenden Vorstellung erfolgreich verteidigt. Die Oberösterreicher deklassierten den SC Magna Wiener Neustadt auswärts mit 5:0 (2:0) und feierten damit schon ihren vierten Saisonsieg. Im Mittelpunkt standen die beiden im Sommer neu verpflichteten Spanier: Guillem mit einem Triplepack (26., 29., 68.) und sein Landsmann Ivan Carril (52.) sorgten für die Vorentscheidung, Thomas Schrammel für den Schlusspunkt (73.).
Fornezzi gefordert
Für die Niederösterreicher war es das zweite
Negativerlebnis hintereinander nach dem blamablen Aus in der 1.
ÖFB-Cup-Runde vor einer Woche gegen den Regionalligisten Dornbirn. Pavel
Kostal hatte bereits in der 25. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte
gesehen, Rieds Jan Marc Riegler war in der 43. Minute mit Gelb-Rot
ausgeschlossen worden.
In der Anfangsphase sahen die 2.500 Zuschauer eine offene Partie, in der aber bereits die Gäste gefährlicher waren. Wiener-Neustadt-Goalie Fornezzi konnte sich bei einem Brenner-Schuss mit einer Glanzparade auszeichnen, der Nachschuss von Royer wurde in den Corner abgeblockt (5.). Der Knackpunkt für die Hausherren folgte dann in Minute 25.
Kostal sieht Rot
Kostal konnte Guillem als letzter Mann im
Strafraum nur mit einem Foul am Torschuss hindern und sah zurecht die Rote
Karte. Den verhängten Foulelfmeter verwertete Guillem souverän zum 1:0
(26.). Dem noch nicht genug, legte der 24-jährige Angreifer keine vier
Minuten später nach einem Ideal-Pass von Hadzic über die Abwehr hinweg mit
einem Schuss und via Innenstange einen weiteren Treffer nach (29.).
Kurz vor der Pause war die numerische Überlegenheit der Gäste dann dahin, Riegler bekam nach einem unnötigen Foul die Ampelkarte präsentiert (43.). Die Truppe von Peter Schöttel kam daraufhin auch etwas besser aus der Kabine und war zweimal dem Anschlusstreffer nahe. Ein Aigner-Kopfball ging aber zu zentral auf Gebauer (50.), zudem traf Ramsebner mit einem Kopball-Aufsetzer nur die Latte (51.).
Guillem mit Triplepack
Und die vergebenen Möglichkeiten rächten
sich prompt. Einen Schrammel-Schuss konnte Fornezzi nur wegfausten, gegen
Carrils zweiten Abstauber-Versuch war der Ex-Austrianer dann machtlos (53.).
Während Aigner per Kopf in der Folge neuerlich in Gebauer seinen Meister
fand (63.), waren die Rieder an Effizienz nicht zu übertreffen. Carril
setzte sich im Strafraum gegen Ramsebner durch, und dessen Querpass musste
Guillem nur mehr über die Linie schieben (68.).
Der Spanier, der noch zwei weitere Großchancen vorgefunden hatte (46., 66. jeweils drüber), machte damit seinen Triplepack perfekt. Nach den "spanischen Festspielen" durfte den Schlusspunkt ein Österreicher setzen. Schrammel ließ gegen inferiore Niederösterreicher Madl aussteigen und zog unhaltbar für Fornezzi ab (73.). Während es für die Rieder der vierte Sieg in Folge war, kassierte die Schöttel-Truppe die zweite Meisterschafts-Niederlage hintereinander.
Tabelle:
1. SV Ried 5 4 0 1 11:4 7 12
2. Wacker Innsbruck 4 3 1 0 10:2 8 10
3. Austria Wien 5 2 2 1 7:5 2 8
4. SV Kapfenberg 5 2 2 1 5:4 1 8
5. SK Sturm Graz 4 2 1 1 7:4 3 7
6. SC Wr. Neustadt 5 2 1 2 9:10 -1 7
7. Rapid Wien 4 2 0 2 5:7 -2 6
8. Red Bull Salzburg 3 1 1 1 5:4 1 4
9. SV Mattersburg 4 0 0 4 2:11 -9 0
10. LASK Linz 5 0 0 5 3:13 -10 0
SC Magna Wiener Neustadt - SV Josko Ried 0:5 (0:2)
Stadion Wiener Neustadt, 2.500, SR Grobelnik.
Torfolge: 0:1 (26.) Guillem (Foulelfmeter), 0:2 (29.) Guillem, 0:3 (52.) Carril, 0:4 (68.) Guillem, 0:5 (73.) Schrammel
Wiener Neustadt: Fornezzi - Thonhofer (69. Viana), Ramsebner, Kostal, Schicker - Wolf (71. Haselberger), Stanislaw, Grünwald, Burgstaller - Sadovic (32. Madl), Aigner
Ried: Gebauer - Hadzic, Stocklasa, Riegler - Brenner, Mader, Schrammel - Lexa, Carril (74. Huspek), Royer (46. Prettenthaler) - Guillem (71. Hammerer)
Rote Karte: Kostal (25./Torraub)
Gelb-Rote-Karte: Riegler (43./Foul)
Gelbe Karten: Ramsebner, Aigner bzw. Keine
Die Besten: Aigner bzw. Guillem, Lexa, Schrammel
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Fünf Tage vor dem wichtigen Europaliga-Rückspiel gegen Aris Saloniki hat Austria Wien bei Kapfenberg nur ein 1:1 erreicht. Und selbst das nur mit viel Glück. Nachdem KSV-Jungstar Deni Alar die Obersteirer schon in der 4. Minute in Führung gebracht hatte, sorgte die praktisch einzig nennenswerte Aktion der Gäste in der 19. Minute für den Ausgleich, nachdem Roland Linz aus abseitsverdächtiger Position das 1:1 erzielt hatte.
Die ohne die verletzten Junuzovic und Ortlechner angetretene Austria, selbst vom gegnerischen Cheftrainer Werner Gregoritsch als derzeit technisch beste Mannschaft in Österreich bezeichnet, tat sich in Kapfenberg einmal mehr sehr schwer und enttäuschte über weite Strecken. Zudem wurde der Titelfavorit aus Wien vom Offensivgeist der Gastgeber überrascht.
Frühe Führung
Denn schon in der 4. Minute sorgte eine
"Kooperation" zweier Youngsters für die KSV-Führung. Austrias Jung-Tormann
Heinz Lindner kam nach einem Rückpass zu spät, der ebenfalls erst 20-jährige
Kapfenberg-Stürmer Deni Alar nutzte den schrecklichen Fehler sofort. Nach
einem Dreher landete sein weiter Heber an der langen Stange, sprang von dort
Marggreitter an den Körper und schließlich zum 1:0 ins Tor.
Der Treffer wurde aber Alar zuerkannt. Es war der bereits dritte Saisontreffer für den gebürtigen Kroaten, an dem neben der Austria auch Rapid "dran" sein soll. KSV-Präsident Erwin Fuchs stufte den künftigen Marktwert des begehrten, aber längerfristig gebundenen U21-Stürmers sofort auf eine Million Euro.
Kracher von Kocin
Kapfenberg blieb in einem zunächst munteren
Spiel mit viel Bewegung die tonangebende Mannschaft, das 1:1 in der 19.
Minute fiel daher eher aus dem "Nichts". Über Hlinka und Jun kam der Ball zu
Roland Linz, der keine besondere Mühe hatte.
Den kurzen Hänger überwand Kapfenberg aber schnell, denn schon in der 24. Minute landete ein "Kracher" des HSV-Türken Kocin am linken Außennetz. In der 29. lenkte Austria-Goalie Lindner einen Felfernig-Schuss in den Corner ab. Und während die Austria immer fehlerhafter wurde - auch Lindner fabrizierte nach einem weiteren Rückpass eine Kerze - wäre in der 44. Minute fast das 2:1 für die Obersteirer gefallen. Aber Lindner machte viel gut und wehrte einen 20-Meter-Schuss von Felfernig ebenso ab wie den Nachschuss von Alar.
Taboga blutend vom Platz
Austria-Trainer Karl Daxbacher reagierte
und brachte nach der Pause sowohl Stankovic für Vorisek als auch Schumacher
für Jun. Das schlug sich zwar in deutlich mehr Ballbesitz nieder, wirkliche
Akzente konnten die schwachen Veilchen aus Wien aber deshalb nicht zu setzen.
Als Kapfenbergs Tromsö-Leihgabe Taboga nach einem Ellbogenstoß von Linz mit einer blutenden Kopfwunde nicht am Platz war, hämmerte Hlinka, einer der besseren Austrianer an diesem Abend, nach einem Freistoß den Abpraller aufs Tor. Raphael Wolf hielt aber souverän. Auf der Gegenseite streifte ein Weitschuss von Kocin die Latte, damit war das Remis ein gerechter Endstand.
Kapfenberger SV - FK Austria Wien 1:1 (1:1)
Franz-Fekete-Stadion, 3.500/richtig, SR Brugger.
Torfolge: 1:0 (4.) Alar, 1:1 (19.) Linz
Kapfenberg: R. Wolf - Schmid (66. Hüttenbrenner), Mavric, Taboga, Kocin - Erkinger (75. Elsneg), Fukal, Sencar - Ch. Kröpfl, Alar (86. Gregoritsch), Felfernig
Austria: Lindner - Vorisek (46. Stankovic), Margreitter, Dragovic, Suttner - Klein, Hlinka, Baumgartlinger, Liendl - Linz, Jun (68. Schumacher)
Gelbe Karten: Schmid, Mavric bzw. Liendl, Schumacher
Die Besten: Felfernig, Kocin, Taboga bzw. Baumgartlinger, Hlinka, Klein
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Aufsteiger Wacker Innsbruck bleibt auf
Erfolgskurs und auf Platz zwei. Die Tiroler feierten den dritten Saisonsieg
im vierten Spiel, setzten sich im heimischen Tivoli-Stadion gegen den LASK
verdient mit 2:0 (0:0) durch. Die Linzer hingegen kassierten ihre fünfte
Niederlage und blieben schon im vierten Spiel ohne Tor. Die entscheidenden
Treffer gelangen der slowenischen Neuverpflichtung Miran Burgic (56.) und
Boris Prokopic (90.).
Innsbruck, das in der selben Formation wie beim 2:0-Sieg in Mattersburg am 7. August antrat, erarbeitete sich in der ersten Hälfte gegen einen schwachen Gegner klare Vorteile, wurde aber nur selten gefährlich. Florian Hart rettete in der 16. Minute knapp vor Boris Prokopic, Defensivmann Inaki Bea zwang nach fast einer halben Stunde Linz-Goalie Thomas Mandl per Kopf zu einer Glanzparade (29.).
Krammer noch vor Pause ausgewechselt
Den Oberösterreichern war
die Verunsicherung deutlich anzusehen, die zögernden, konzeptlosen
Offensivbemühungen kamen stets schon im Mittelfeld zum Erliegen. Noch vor
dem Seitenwechsel musste zudem Thomas Krammer dem angeschlagenen Roland
Schellander Platz machen. Bezeichnend, dass die beste Chance für die Elf von
Helmut Kraft ein dem Tor gefährlich nahe angetragener Kopfball von Bea war
(42.).
Auch in den ersten Minuten nach Wiederbeginn plätscherte das Spiel vorerst recht ereignislos dahin, Innsbruck erhöhte erst nach und nach den Druck. In der 56. Minute dann die Erlösung: Eine Flanke des stark spielenden Prokopic beförderte Miran Burgic per Kopf zu seinem ersten Saisontor in Mandels Kasten, der Schlussmann der Linzer wirkte dabei auch etwas zu zögerlich.
Mayrleb mit einziger Chance
Vor allem das Tiroler Spiel gewann
mit der verdienten Führung für die Hausherren weiter an Fahrt, die Linzer "Athletiker"
setzten schließlich auf eine weitere Offensiv-Kraft: In der 61. Minute kam
Ex-Salzburger Alexander Zickler zu seiner Premiere im LASK-Trikot, der
zuletzt nach seiner Leistenoperation rekonvaleszente Stürmer absolvierte
sein erstes Bundesligaspiel seit 9. Mai. 13 Minuten vor dem Ende betrat mit
Lukas Kragl sogar noch ein vierter Angreifer den Rasen.
Für Gefahr sorgte aber auch der deutsche Routinier nicht, die einzige echte Chance für die Gäste in den zweiten 45 Minuten fand der ansonsten abgemeldete Christian Mayrleb vor, der nach einem Konter in der 70. Minute Grünwald prüfte. Die Elf von Walter Kogler hatte hingegen mehrere Chancen, den Score zu erhöhen. Öbster (58., 77., 88.) und Prokopic (77.) blieb ein Treffer aber vorerst verwehrt. Im Finish setzte Prokopic dann aber doch nach: Beim Freistoß ins lange Eck sah Mandl neuerlich etwas unglücklich aus (89.).
FC Wacker Innsbruck - LASK 2:0 (0:0)
Innsbruck, Tivoli neu, 11.500, SR Hameter.
Torfolge: 1:0 (56.) Burgic, 2:0 (89.) Prokopic
Innsbruck: P. Grünwald - Harding, Bea, Pichler, Hauser - Koch (69. Bammer), Prokopic (90. Ildiz), Abraham, Öbster - Burgic (81. Perstaller), Schreter
LASK: Mandl - Bubenik, Chinchilla, Winkler, Schellander (33. Krammer) - Metz, Aufhauser - Hart (61. Zickler), Kogler, Sobkova (78. Kragl)- Mayrleb
Gelbe Karten: Hauser bzw. Aufhauser
Die Besten: Abraham, Prokopic, Öbster bzw. Bubenik