Trotz 2:0 gegen Bröndby

Gludovatz steigt auf die Euphoriebremse

29.07.2011

Ried-Erfolgscoach Gludovatz nach 2:0 in EL-Quali: "Wir haben erst Halbzeit".

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Der 2:0-Erfolg über Bröndby IF im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde der Europa-League hat Ried s Fußballern am Donnerstag eine breite Brust beschert. Für die Innviertler war es der erste Pflichtspielsieg in der laufenden Saison, der gerade vor dem Bundesliga-Duell mit Rapid am Sonntag (18.30 Uhr) gelegen kommt. Trainer Paul Gludovatz ließ die Kirche aber im sprichwörtlichen Dorf: "Es ist erst Halbzeit, nicht mehr. Für mich ist das eine kleine Zwischenfreude." Das Rückspiel steigt am kommenden Donnerstag (19.00) in Bröndby.

Oberösterreicher hatten Glück und Gebauer
"Das Resultat darf nicht über die große Anzahl an Torchancen hinwegtäuschen, die der Gegner herausgespielt hat, und die teilweise dann mit Glück und mit Können von Thomas Gebauer nicht zum von den Dänen erhofften Auswärtstor geführt haben", meinte Gludovatz. "Ich wäre auch mit einem anderen Resultat zufrieden gewesen, weil ich auf 180 Minuten aus bin. Wir haben jetzt die große Halbzeit, zwei Vierteln sind gespielt, zwei sind noch zu spielen."

Reife taktische Leistung
Mit dem taktischen Verhalten seines Teams war der Burgenländer jedenfalls hochzufrieden. "Wir haben ihnen viel Power genommen und sind um ein Eckhaus mehr gelaufen", meinte Gludovatz, der das "variable Mittelfeld" des Gegners hervorhob. Die Ausgangslage vor dem Rückspiel sah er jedenfalls offen: "Wir müssen wahrscheinlich ein Auswärtstor schießen. Ich würde mich aber auch über eine Verlängerung oder ein Elferschießen freuen."

Manager "überglücklich"
Etwas überschwänglicher reagierte Manager Stefan Reiter: "Ich bin jetzt überglücklich. Das war ein toller Auftritt unserer Mannschaft gegen einen starken Gegner. Eine ganz starke Mannschaftsleistung, bei der natürlich Thomas Gebauer noch ein bisschen herausgeragt hat. Dennoch wird es sehr schwer in Dänemark, aber mit einem 2:0 im Gepäck will man natürlich auch weiterkommen."

Gebauer vorsichtig
Goalie Gebauer, der mehrere Großchancen des Gegners zunichtemachte, dämpfte aber allzugroße Erwartungen: "Wir haben ein sehr gutes Hinspielergebnis, aber es ist einfach nur die Hälfte, wir dürfen uns nicht zu sicher sein. In Kopenhagen erwartet uns ein ganz heißer Tanz", meinte der Deutsche, der auch von Gludovatz großes Lob erhielt. "Nach den Toren gegen die Austria, die man ihm angedichtet hat, war das sicher Balsam für ihn", meinte der Coach in Anspielung auf die 1:2-Niederlage in Wien am vergangenen Sonntag.

Glasner wird nostalgisch
Ried-Urgestein Oliver Glasner fühlte sich um 13 Jahre zurückversetzt. "Es ist ein super Erlebnis und erinnert mich an unseren ersten Europacup-Auftritt 1998, da haben wir zu Hause als Außenseiter gegen MTK Budapest auch 2:0 gewonnen", sagte der 36-Jährige. Ein gutes Omen, schließlich setzte man sich damals auch auswärts mit 1:0 durch und erreichte so die zweite Runde des Cups der Cupsieger.

Angesichts eines "starken" Gegners wollte Glasner daran aber noch nicht denken. "Sie haben sehr viel rochiert, das hat mich am meisten überrascht. Das haben wir am Video nicht gesehen", erklärte der Kapitän. Dass man vor allem in Standardsituationen für Gefahr sorgte, hätte der Logik des Spiels entsprochen: "Sie haben im spielerischen Bereich nicht viel zugelassen, und Standards waren schon in der vergangenen Saison Stärken von uns."

Royers "Liebeserklärung" an Ried
Daniel Royer, Torschütze des 2:0, wollte seinen Treffer auch als "Liebeserklärung" an Ried verstanden wissen. Schließlich hatte das Transfer-Hick-Hack um den Neo-ÖFB-Teamspieler die vergangenen Wochen dominiert, erst am Spieltag hatte der 21-Jährige aber seinen Vertrag im Innviertel vorzeitig um ein Jahr verlängert. "Ich wollte den Fans beweisen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Mir taugt es in Ried, ich habe nie gesagt, dass ich unbedingt weg will. Ich glaube, das hat man auch gesehen", meinte der Steirer. Für das Rückspiel zeigte er sich optimistisch: "Wir gehen mit breiter Brust ins Rückspiel, aber wir müssen intelligent sein. Wir haben zu null gespielt, wenn wir auswärts noch ein Tor nachlegen, wird es für Kopenhagen sehr schwer."

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