Rieder vergeben bei 2:1-Sieg bessere Ausgangsposition durch späten Gegentreffer.
Für die SV Ried ist der Einzug ins Play-off der Fußball-Europa-League weiter realistisch. Die Innviertler feierten am Donnerstagabend im Drittrunden-Qualifikations-Hinspiel gegen Legia Warschau einen verdienten 2:1-(0:0)-Erfolg. Der rechtzeitig fit gewordene Rene Gartler (52.) und Anel Hadzic (62./Handselfmeter) sorgten vor 4.200 Zuschauern in der Keine-Sorgen-Arena für die Entscheidung. In Überzahl mussten die Rieder allerdings noch den bitteren Anschlusstreffer durch Danijel Ljuboja (85.) hinnehmen.
Nach einer schwachen ersten Hälfte trauten sich die Oberösterreicher nach der Pause mehr zu und wurden auch mit dem Doppelschlag belohnt. Die Rieder blieben damit auch im neunten Europacup-Heimspiel der Vereinsgeschichte ungeschlagen (5 Siege, 4 Remis) und haben nun im Rückspiel am 9. August (19.00 Uhr) in der Warschauer Pepsi-Arena eine gute Chance, wie schon in der vergangenen Saison den Aufstieg ins Play-off zu schaffen. Der von rund 600 Fans angefeuerte polnische Cupsieger, der ab der 61. Minute nach der Gelb-Roten Karte für Wawrzyniak in Unterzahl agieren musste, blieb vieles schuldig, darf dank des Auswärtstores aber doch noch immer mit dem Aufstieg rechnen.
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Respekt vor dem großen Namen
Die Oberösterreicher hatten großen Respekt vor den Polen. Das wurde auch an der Aufstellung deutlich. Statt der gewohnten 3-3-3-1-Formation setzte Coach Heinz Fuchsbichler diesmal auf eine defensivere 4-2-3-1-Variante. Markus Grössinger kam zu seinem Europacup-Debüt, an vorderster Front durfte sich überraschenderweise doch Gartler versuchen, der sich nach einer Muskelblessur rechtzeitig fit meldete.
Von der Offensive der Gastgeber war in der ersten halben Stunde aber überhaupt nichts zu sehen, immerhin kamen sie aber auch in der Defensive - vor allem auch aufgrund einer sehr gut funktionierenden Abseitsfalle - kaum in Gefahr. Beide Teams neutralisierten einander über weite Strecken.
Ried kommt auf
Ab Minute 30 trauten sich die Innviertler aber doch etwas mehr zu, ein Weitschuss von Hinum aus 25 Metern ging knapp am Kreuzeck vorbei (31.), zudem verfehlte Gartler im Rutschen eine Schicker-Hereingabe nach der schönsten Aktion in den ersten 45 Minuten (33.). Die Polen liefen immer wieder ins Abseits und kamen nur einmal einem Torerfolg nahe: Reifeltshammer konnte einen Kucharczyk-Abschluss aber gerade noch abblocken (41.).
Traumstart in die zweite Hälfte
Nach Seitenwechsel verzeichneten die Rieder einen Traumstart. Und wieder einmal war auf den vor der Pause überhaupt nicht zur Geltung gekommenen Gartler Verlass. Der Ex-Rapidler konnte am langen Eck einköpfeln, nachdem Legias Zewlakow unverständlicherweise eine Reiter-Flanke hatte passieren lassen (52.). Der 26-Jährige ist damit in kürzester Zeit zu einer fixen Größe im Ried-Dress aufgestiegen, hatte er doch auch schon im ÖFB-Cup gegen Kufstein (4:1) und in der Meisterschaft beim 2:0 bei der Admira Doppelpacks erzielt.
Die Ausgangslage für die Oberösterreicher verbesserte sich aber vorerst noch einmal deutlich. Hadzic verwandelte einen Handselfmeter souverän zum 2:0 (62.). Zuvor hatte Hadzic Wawrzyniak an der Hand angeschossen und der Legia-Außenverteidiger zudem die "Ampelkarte" gesehen.
Späte, kalte Dusche
In der 70. Minute bekam Gartler seinen verdienten Abschieds-Applaus, Zulj sollte wieder für frischen Wind sorgen. Die Oberösterreicher hatten mehr vom Spiel, gaben eine sehr gute Ausgangsposition etwas fahrlässig aber doch noch aus der Hand. Nach einem Radovic-Freistoß köpfelte der ehemalige Deutschland-Legionär Ljuboja ins lange Eck zum 1:2-Endstand ein (85.). In der Schlussphase hatten die um den Ausgleich bettelnden Rieder auch noch Glück, dass ein Saganowski-Kopfball nur an der Latte landete (91.).
SV Ried - Legia Warschau 2:1 (0:0)
Keine-Sorgen-Arena, SR Vucemilovic Simunovic (CRO)
Tore: Gartler (51.), Hadzic (62./Elfer); bzw. Ljuboja (85.)
Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Riegler, A. Schicker - Hadzic, Ziegl - Grössinger (60. Nacho), M. Reiter, Meilinger (79. Guillem) - Gartler (71. Zulj)
Legia: Kuciak - Jedrzejczyk, Zewlakow, Astiz, Wawrzyniak - Lukasik (72. Vrdoljak) - Radovic, Ljuboja, Gol (46. Saganowski), Kucharczyk (64. Rzezniczak) - Kosecki
Gelbe Karte: Riegler, Ziegl
Gelb-Rot: Wawrzyniak (61.)