Präsidenten-Suche nach Daxl-Rücktritt

Ried steht nach Abstieg vor Mega-Umbruch

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Die Hoffnungen auf ein Happy End trotz einer enttäuschenden Saison haben sich im Innviertel nicht erfüllt. Nach nur vier Siegen in 31 Runden muss die SV Ried zum dritten Mal aus der Fußball-Bundesliga absteigen und zudem einen neuen Präsidenten suchen.

Roland Daxl wird den Gang in die 2. Liga nicht mitmachen und "schweren Herzens einen schuldenfreien Verein an einen Nachfolger übergeben", erklärte er am Samstag. In Altach herrschte dagegen große Freude nach dem Klassenerhalt.

Die Rieder verspielten mit einer 0:2-Niederlage in Hartberg die letzte Chance. Leere und bittere Enttäuschung herrschte im Team der 'Wikinger' und bei ihren Fans. "Das alles ist schwer in Worte zu fassen. Es sind viele Teile in Ried zusammengekommen, man kann aber nicht von Pech reden. Wir haben die wenigsten Punkte und es wäre im Endeffekt nicht verdient, oben zu bleiben", gab sich Markus Lackner selbstkritisch.

"Der Abstieg ist das schlimmste, was einem im Mannschaftssport passieren kann", sagte Trainer Maximilian Senft nach der missglückten Mission Klassenerhalt. Der 33-Jährige hatte Anfang März von Christian Heinle übernommen, aber in zwölf Spielen nur einen Sieg geholt. In der Qualifikationsgruppe sind die Rieder sieglos und mit fünf Punkten aus neun Spielen auch das mit Abstand schlechteste Team. "Beim Abstieg ist der Misserfolg vielschichtig, aber zweifellos haben wir zu wenige Tore geschossen", fand Senft einen Grund für das verfehlte Ziel.

Altach atmet auf

Dennoch könnte der Wiener weiter in der sportlichen Verantwortung bleiben. "Wir hatten gute Gespräche und ich fühle mich in Ried sehr wohl", meinte Senft zu seiner Zukunft. Während der Trainer also bleiben möchte, wird sich der Präsident und Finanzvorstand verabschieden. Daxl kündigte unmittelbar nach dem feststehenden Abstieg seinen Rücktritt an. "Ich habe erlebt, welche Kraft man haben muss, um in der 2. Liga reüssieren zu können, die, so glaube ich, ich nicht aufbringen kann", sagte der Unternehmer. Nach dem bis dato letzten Abstieg hat Ried drei Jahre für den Wiederaufstieg gebraucht, eine aufreibende Zeit, die Daxl nicht nochmals mitmachen will.

Daxl hat den Club seit Jahren in diversen Funktionen maßgeblich mitgeführt. Er ist Präsident und Finanzvorstand, war Vizepräsident und nach dem Abstieg 2017 bis zum Aufstieg im Sommer 2020 Geschäftsführer. Im Oktober 2021 übernahm er den längere Zeit vakanten Posten des Präsidenten, den er nun abgeben wird. Inwieweit auch die Mannschaft ein anderes Gesicht haben wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Ein großes Aufatmen gab es hingegen in Altach beim SCR, der eine Runde vor Saisonende den Klassenerhalt unter Dach und Fach brachte. Die Schützenhilfe Hartbergs und das 1:1 gegen Lustenau im Ländle-Derby sorgten für Partystimmung in der ausverkauften Cashpoint-Arena. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, unser Ziel erreicht zu haben. Es waren wirklich harte Wochen und Monate, jetzt fällt uns allen ein richtig großer Brocken vom Herzen", gestand Trainer Klaus Schmidt.

Feuerwehrmann Schmid gefeierter Held

Der nach der Entlassung von Miroslav Klose geholte 55-Jährige unterstrich wieder einmal seinen Ruf als Trainer-Feuerwehrmann für brenzlige Situationen. Nach dem Match erhielt Schmidt von der Freiwilligen Feuerwehr Altach als Dank einen Helm geschenkt. "Das ist ein schönes Sinnbild. Das macht mich natürlich schon stolz, dass das die Leute auch anerkennen. Es war nicht immer einfach, aber wir haben es drübergebracht", erklärte der Coach bei "Sky".

Auch aus dem Team gab es viel Lob für Schmidt. "Einfach fantastisch, was der für eine Arbeit gemacht hat", erklärte Führungsspieler Lukas Jäger. Ob diese nun mit einer Vertragsverlängerung belohnt wird, ist allerdings unklar. "Jetzt schauen wir einmal. Wir lassen das sacken, diese Woche freuen wir uns einmal", meinte der Trainer, dessen Kontrakt nur bis Saisonende läuft. Tendenz gebe es noch keine, erklärte Schmidt.

Die negative Ländle-Bilanz mit drei Niederlagen und einem Remis gegen Aufsteiger Lustenau war den Rheindörflern am Samstag egal. "Das Derby interessiert mich heute nullkommanull. Wir haben die Klasse gehalten, um das geht's. Dass die Derbybilanz ausbaufähig ist, ist mir klar", meinte Jäger.

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