0:0 gegen Soligorsk
Ried zittert sich in Europa League weiter
26.07.2012
Die Oberösterreicher schaffen dank Auswärtstorregel den Aufstieg.
Eine Zitterpartie hat ein positives Ende genommen. Die SV Ried zog aufgrund eines torlosen Heimremis am Donnerstag gegen Schachtjor Soligorsk dank der Auswärtstorregel in die 3. Runde der Europa-League-Qualifikation ein. Das Hinspiel in Weißrussland hatte mit einem 1:1 geendet. Nächster Gegner der farblos gebliebenen Innviertler ist am 2. (daheim) und 9. August (auswärts) Legia Warschau.
Zitter-Nullnummer
Den 4.100 Zuschauern in der Keine-Sorgen-Arena wurde aus Rieder-Sicht nur Schonkost geboten. Den Oberösterreichern war anzumerken, dass ihnen ein 0:0 zum Weiterkommen reicht, dementsprechend passiv gingen sie auch zu Werke. Dank der Abschlussschwäche der Gäste wurde das 0:0 aber über die Zeit gebracht. Für die Truppe von Chefcoach Heinz Fuchsbichler geht es bereits am Sonntag (18.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Bundesliga-Aufsteiger WAC weiter, dann folgen mit dem Europacup-Spiel sowie dem Gastspiel von Wacker Innsbruck in Ried zwei weitere Partien vor eigenem Publikum.
Die Rieder hatten sich vorgenommen, selbst Akzente zu setzen und nicht auf ein 0:0 zu spielen. Der Auftritt war allerdings alles andere als berauschend. In der Offensive brachten die gegenüber dem Admira-Spiel am Sonntag an zwei Positionen veränderten Oberösterreicher fast überhaupt keine gelungenen Aktionen zustande. Gefährlich war nur ein Kopfball von Reifeltshammer nach einem Eckball kurz vor der Pause, den Soligorsk-Goalie Tsygalko parierte (41.). Vom für den verletzten Topstürmer Gartler aufgebotenen Spanier Guillem war überhaupt nichts zu sehen.
Probleme mit den Weißrussen
Zudem passte auch die Abstimmung in der Defensive nicht, die konterstarken Weißrussen kamen der Führung einige Male sehr nahe. Ein Schuss von Grenkow (1.) ging genauso drüber wie ein Heber des starken Balanowitsch (5.). Zudem ging ein ansatzloser Abschluss von Balanowitsch nur knapp am Tor vorbei, nachdem Reiter am Ball vorbeigeschlagen hatte (11.). In den letzten zehn Minuten vor der Pause wurde es gleich noch dreimal brenzlich für die Innviertler. Gebauer hielt einen Sitko-Schuss (35.), der schön freigespielte Chachaturyan traf alleine stehend vor dem Ried-Goalie den Ball nicht (38.) und ein Schuss von Osipenko aus guter Position ging am langen Eck vorbei (45.).
Zur Pause reagierte Fuchsbichler und brachte den in der Startformation erwarteten Ziegl für den ebenfalls farblos gebliebenen Zulj. Am Spielgeschehen änderte sich vorerst aber wenig bis gar nichts. Die Weißrussen hatten weiterhin mehr von der Partie und hätten sich die Führung verdient gehabt. Gebauer parierte einen Volleyschuss von Sitko (47.) und ein Schuss von Osipenko verfehlte das Tor (59.).
In der letzten halben Stunde verhalf Rieds Trainer dem Spanier Carril nach überstandener Knieverletzung zu seinem Pflichtspiel-Comeback, für den ohne Chance gebliebenen Guillem war der Arbeitstag zu Ende. In der Schlussphase konnten die Weißrussen nicht mehr zusetzen, die über weite Strecken ängstlich wirkenden Rieder begnügten sich mit dem Notwendigsten, brachten das 0:0 gegen am Ende müde wirkende Weißrussen über die Zeit. Damit sind die Rieder auch im achten Europacup-Heimspiel (4 Siege, 4 Remis) im eigenen Stadion ungeschlagen geblieben.
Stimmen zum Spiel
Heinz Fuchsbichler (Ried-Trainer): "Wir sind von der ersten Minute an nicht ins Spiel gekommen, haben viele Eigenfehler gemacht und waren nicht ballsicher genug. Es war ein glücklicher Aufstieg. Es war das genau umgekehrte Spiel wie in Weißrussland. In Wirklichkeit zählt aber nur der Aufstieg, darüber sind wir froh. Von der Leistung her sind wir aber einiges schuldig geblieben. Wir haben nicht in unser Spiel gefunden, hatten zu viele Löcher."
Anel Hadzic (Ried-Mittelfeldspieler): "Wir haben alle zusammen nicht gewirkt wie gewohnt. Es war einfach zu wenig. Der Gegner hat unsere Schwächen erkannt, aber Gott sei Dank kein Tor erzielt."
Thomas Gebauer (Ried-Tormann und -Kapitän): "Es war sicher nicht unser bester Tag, doch Mund apputzen und am Sonntag geht es weiter. Es war keine Glanzleistung, doch Hauptsache wir sind weiter."
Wladimir Schurawel (Soligorsk-Trainer): "Ich gratuliere Ried zum Aufstieg. Wir haben auf unserem Niveau gespielt, in der ersten Hälfte waren wir besser, auch als der Gegner, haben die Fehler der Rieder aber nicht ausgenutzt. In der zweiten Hälfte war Ried besser organisiert."