Beide Treffer erzielte der 21-jährige Markus Hammerer per Kopf.
Die SV Ried ist zum zweiten Mal nach 1998 Österreichischer Fußball-Cupsieger. Die favorisierten Oberösterreicher setzten sich am Sonntag im 76. Endspiel im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen den engagiert, aber glücklos auftretenden Erste-Liga-Club Austria Lustenau mit 2:0 (1:0) durch. Die entscheidenden Tore erzielte der erst 21-jährige Markus Hammerer jeweils per Kopf (41., 67.).
Bundesliga-Wintermeister Ried, der die Liga auf Platz vier abgeschlossen hatte, erspielte sich damit auch einen Platz in der Europa-League-Qualifikation und hat das Privileg, im Gegensatz zu Salzburg und der Wiener Austria erst in der dritten und vorletzten Qualifikationsrunde einzusteigen. Für die "Wikinger" ist es der erste internationale Auftritt seit 2007.
Insgesamt 14.500 Zuschauer waren ins Prater-Oval gekommen, rund drei Viertel davon standen auf Seite der Rieder, die ihren Anhang mit über hundert Bussen nach Wien gebracht hatten. "Fukushima & Bin Laden - Die Schlagzeilen von morgen werden unseren Namen tragen", mutmaßten die Rieder Fans per Transparent schon vor dem Anpfiff. Doch die zahlen- und lautstärkemäßig klar überlegenen Fans mussten sich lange gedulden.
Denn in der ersten halbe Stunde zeigte die Austria, warum sie im Cup bereits Teams wie die Wiener Austria und Kapfenberg ausgeschaltet hatte. Während die Oberösterreicher ihre Stärke kaum auszuspielen vermochten, im Ballbesitz Schnelligkeit und Ideen vermissen ließen, strebten die Vorarlberger angetrieben von Sascha Boller immer wieder konsequent dem Rieder Strafraum entgegen. Schon die Tatsache, als erster Vorarlberger Club im Finale zu stehen, beflügelte die Stöhr-Elf sichtlich.
Die erste Großchance fand denn auch Lustenaus Felix Roth vor, der eine Karatay-Flanke aus wenigen Metern an die Stange lenkte (39.). Die vergebene Möglichkeit rächte sich kurz darauf bitter. Nach einem Mader-Eckball köpfelte Hammerer am Fünfer zum 1:0 ein - Goalie Kofler fehlten wenige Zentimeter (41.). Nur zwei Minuten später vergab Ried dann eine exzellente Gelegenheit, eine Vorentscheidung herbeizuführen: Nach Lexas schöner Vorarbeit jagte Carril dessen Stanglpass aus Kurzdistanz über das Tor.
Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich der Außenseiter durchaus engangiert, blieb aber weiter harmlos. Ried kontrollierte das Geschehen und machte in der 67. Minute den Sack zu: Neo-Teamspieler Daniel Royer ließ einem kraftvollen Antritt samt Doppelpass mit Carril einen Schuss folgen, den Kofler noch parieren konnte. Den leicht zu verwertenden Abpraller ließ sich Hammerer nicht entgehen und musste nur noch einnicken (67.).
In der Schlussphase konnten die Vorarlberger nicht mehr zusetzen. Ried fand durch Carril sogar noch die Chance auf das 3:0 vor, Kofler drehte aber den fein angetragenen Freistoß über die Latte (73.). Und in der Nachspielzeit zischte ein Mader-Schuss nur knapp an der Stange vorbei.