Auch Kroatien, Tschechien und Irland lösten souverän EM-Ticket.
Die Favoriten Portugal, Kroatien, Tschechien und Irland haben am Dienstag in den Play-off-Rückspielen der Qualifikation für die Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine nichts mehr anbrennen lassen. Zwar sah es bei der Neuauflage der Barrage zur WM 2010 zwischen Portugal und Bosnien lange nach einer Sensation aus, aber am Ende setzten sich die Mannen um Superstar Cristiano Ronaldo noch deutlich durch. Während sich die Tschechen in Podgorica gegen Montenegro mit 1:0 (0:0) durchsetzten, reichten den Kroaten und den Iren nach klaren Hinspiel-Siegen gegen die Türkei bzw. Estland Remis zum EM-Ticket.
Doppelpack von Ronaldo
Superstar Cristiano Ronaldo führte Portugal in Lissabon mit zwei Treffern zu einem 6:2-Schützenfest, das Hinspiel in Zenica hatte torlos geendet. Damit sind die Bosnier wie bereits im Play-off zur WM 2010 von den Portugiesen gestoppt worden. Portugal hat als 16. und letztes Team das Ticket für die Endrunde in Polen und der Ukraine gelöst.
Portugal führte durch Tore von Ronaldo (8.) und Nani (24.) rasch 2:0, ein von Zvjezdan Misimovic verwandelter Elfmeter (41.) brachte die Gäste aber zurück ins Spiel. Auf das 3:1 durch Ronaldo (53.) antworteten die Bosnier trotz einer Roten Karte für Senad Lulic (54.) mit dem neuerlichen Anschlusstreffer durch Emir Spahic (65.).
Im Finish machte sich die numerische Überlegenheit der Portugiesen aber deutlich bemerkbar. Helder Postiga (72., 82.) und Miguel Veloso (80.) sorgten mit drei Toren in zehn Minuten noch für einen Kantersieg.
Torloses Remis
Die Kroaten brachten in Zagreb ein 0:0 über die Zeit. Dem Team von Slaven Bilic gelang damit die erfolgreiche Revanche für das Aus im Elfmeterschießen im Viertelfinale der EURO 2008 in Wien. Die Türken hätten nach der 0:3-Blamage am Freitag in Istanbul für den Aufstieg einer Sensation bedurft. Nach dem Quali-Aus für den Gruppengegner Österreichs dürften auch die Tage von Trainer Guus Hiddink gezählt sein.
Schon vor dem Rückspiel hatten türkische Medien von einem Rücktritt Hiddinks berichtet. Der 65-jährige Niederländer, der 2008 noch Russland ins EM-Halbfinale geführt hatte, soll laut russischen Medien zum neureichen Club Anschi Machatschkala wechseln. Die Türkei hatte der Startrainer nach der verpassten WM 2010 übernommen. Unter Hiddink verpassten die Türken aber bereits ihr zweites Großereignis in Folge.
Auswärtssieg für Tschechien
Tschechien dagegen ist zumindest bei Europameisterschaften Stammgast. Die Tschechen haben sich seit 1996 für alle Kontinentalturniere qualifiziert. In Montenegro mussten sie sich allerdings lange Zeit auf Glanzparaden ihres Startorhüters Petr Cech verlassen, um nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel gegen tapfer kämpfende Hausherren nicht noch in Bedrängnis zu geraten. Ein Kontertor von Petr Jiracek brachte in der 81. Minute die Erlösung.
Irland locker weiter
Irland vermochte vor 50.000 Zuschauern in Dublin zwar nicht zu glänzen, musste das aber auch nicht. Nach einem 4:0 in Estland begnügte sich das Team des ehemaligen Salzburg-Trainers Giovanni Trapattoni mit einem 1:1 (1:0). Die Tore erzielten Stephen Ward (32.) und Konstantin Vassiljev (57.). Die Iren fahren damit zum ersten Mal seit der WM 2002 zu einem Großereignis. Bei einer EM waren die Kicker von der "grünen Insel" seit 1988 nicht mehr dabei.
Deutschland schießt Niederlande ab
Deutschlands Fußball-Teamchef Joachim Löw hat für den Testspielschlager gegen die Niederlande ein Offensiv-Festival angekündigt und Wort gehalten. Die DFB-Auswahl setzte sich am Dienstagabend vor 51.500 Zuschauern in Hamburg im Duell mit dem Vizeweltmeister völlig verdient mit 3:0 (2:0) durch. Österreichs WM-Qualifikationsgegner stellte den Weltranglistenzweiten durch Tore von Thomas Müller (15.), Miroslav Klose (26.) und Mesut Özil (66.) klar in den Schatten und untermauerte die eigenen Ambitionen auf den Gewinn des EM-Titels im kommenden Jahr.
Angetrieben vom Heimpublikum nahmen die im Gegensatz zum 3:3 in der Ukraine in einem 4-2-3-1-System agierenden Löw-Schützlinge von Beginn an das Heft in die Hand und gingen nach einer schönen Aktion in Führung. Eine weite Kroos-Flanke verlängerte Klose Volley zur Mitte und Müller vollendete zum 1:0. Etwas mehr als zehn Minuten später stellte sich dann der als Solospitze aufgebotene und als Kapitän fungierende Klose selbst als Torschütze ein. Der Lazio-Rom-Stürmer war nach Vorarbeit von Özil vom Elfer per Kopf erfolgreich und rückte mit seinem 63. Treffer im DFB-Trikot (im 113. Länderspiel) dem DFB-Rekordtorschützen Gerd Müller (68) wieder einen Schritt näher.