Dinamo-Fans mit "Messi"-Schmährufen für Ronaldo. Der hält Fans für "neidisch".
Real Madrid
ließ sich in Zagreb auch ohne den mit einem Stadionverbot belegten Star-Coach Jose Mourinho nicht aus dem Konzept bringen. Dinamos erneut großartig agierender Ivan Kelava hielt sein Team zwar lange Zeit im Spiel, Angel di Maria (53.) gelang es aber dann doch, den Torhüter zu bezwingen. Erst im Finish musste Spaniens Rekordmeister mit zehn Mann mehr investieren, nachdem Marcelo völlig unnötig die Gelb-Rote Karte (73./Schwalbe im Strafraum) gesehen hatte.
Ronaldo beleidigt
Dennoch verärgert war nach Reals erstem Schritt zum anvisierten zehnten Titel in Meistercup und Champions League Superstar Cristiano Ronaldo. Der Portugiese trat in die Fußstapfen seines Landsmanns Mourinho, indem er den norwegischen Schiedsrichter Svein Oddvar Moen kritisierte. Er sah sich bei einigen harten Attacken der Kroaten nicht ausreichend geschützt. Dies sei "eine Schande", erklärte Ronaldo, der mit einbandagiertem Knöchel aus dem Stadion humpelte.
Verärgert war der 26-Jährige auch über die Dinamo-Fans, die ihn mit "Messi"-Sprechchören provozieren wollten. Ronaldo fand darin nur eine Erklärung: "Ich denke, dass kommt daher, weil ich reich, hübsch und ein großartiger Spieler bin. Die Leute sind neidisch."
Bayern ganz souverän
Der FC Bayern
hat sein 150. Spiel in der Fußball-Königsklasse zur vollsten Zufriedenheit gestaltet. Mit einem beeindruckend souveränen 2:0 gegen Villarrreal machte sich der deutsche Rekordmeister in der Champions League am Mittwochabend auf den langen Weg Richtung Heim-Finale auf. Neben der weiter andauernden Torsperre von Manuel Neuer bereitete den Münchnern auch der Sprung an die Spitze ihrer Gruppe Freunde. Der formal schärfste Kontrahent Manchester City kam zu Hause gegen SSC Napoli nämlich nicht über ein 1:1 hinaus.
Neuers Torsperre hält
658 Minuten rennen die Gegner der Münchner nun bereits vergeblich auf das Gehäuse von Neuer an. Auch Villarreal konnte diese Serie nicht gefährden. Um Zurückhaltung war das Team um die Torschützen Toni Kroos (7.) und Rafinha (76.) aber selbst nach dem siebenten Pflichtspielsieg hintereinander ohne Gegentor bemüht. "Zum Finale ist es noch ein weiter Weg", meinte Kapitän Philipp Lahm. Der 19. Mai 2012, wohin es noch elf Spiele wären, wird die Münchner jedoch in der gesamten Saison begleiten.
Nach der 7:0-Machtdemonstration gegen Freiburg in der Bundesliga war die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes auch in Spanien letztlich nie ernsthaft gefährdet. Der FC Bayern hätte sogar deutlich höher gewinnen können. Es war der erste Bayern-Sieg auf spanischem Boden seit dem 1:0 bei Real Madrid im Mai 2001. Das spielerisch unterlegene Villarreal kassierte hingegen seine erste Heimschlappe in elf Partien der Königsklasse.
Heynckes hochzufrieden
"Wir alle können sehr zufrieden sein. Wenn man in der Champions League auswärts beginnt und gewinnt, beflügelt das einen", erklärte Heynckes. Die Bayern, bei denen David Alaba auf der Bank saß, dürfen jedenfalls zuversichtlich die nächste Aufgabe am 27. September zu Hause gegen Manchester City ins Visier nehmen.
ManCity mit schwachem CL-Debüt
Entgangen dürften den Münchner Spionen nämlich nicht sein, dass Champions-League-Neuling City im Gegensatz zur Meisterschaft gegen Napoli alles andere als ungefährdet agierte. Für das Unentschieden gegen seine italienischen Landsleute verantwortlich machte City-Trainer Roberto Mancini die Nerven seiner millionenschweren Kicker.
Ein Kontertor von Edinson Cavani in der 69. Minute sorgte im heimischen City of Manchester Stadium für eine Schrecksekunde bei oft kopflos nach vorne stürmenden "Citizens". Aleksandar Kolarov traf aber nur fünf Minuten später per Freistoß zum Endstand. "Vielleicht war es der Druck oder das Verlangen, Tore zu schießen. Wenn sieben oder acht Spieler nach vorne stürmen, kann das nicht funktionieren", kritisierte Mancini seine Elf.
Auch ManU nur remis
Mit einem ungewohnten Remis zufriedengeben musste sich auch Citys in der englischen Premier League ebenfalls noch makelloser Stadtrivale United. Englands Meister kam in Lissabon bei Benfica mit einem 1:1 davon. Bedanken musste sich Sir Alex Ferguson dabei wieder einmal bei Altstar Ryan Giggs.
Der älteste Torschütze in der Geschichte der Königsklasse, der Ende November seinen 38. Geburtstag feiert, erzielte mit einem sehenswerten Schuss den Ausgleich. "Deshalb ist Giggs eine Legende und seit vielen Jahren einer von Uniteds besten Spielern", erklärte United-Kapitän Patrice Evra.
Die beiden Tore von Oscar Cardozo (24.) und Giggs (42.) waren die Highlights einer ausgeglichenen Partie zwischen dem Halbfinalisten der vergangenen Europa League und dem Finalverlierer der jüngsten Saison in der Champions League. Dies sah auch Ferguson so, der sich mit dem Punktgewinn zufrieden zeigte.