Russen schenken Tschechien beim 4:1 kräftig ein, übernehmen Führung in Gruppe A.
Russland
ist am Freitag nach Wunsch in die Fußball-Europameisterschaft in Polen
und der Ukraine gestartet. Dank Toren von Jungstar Alan Dsagojew (15., 79.), Roman Schirokow (24.) und Roman Pawljutschenko (82.) feierte der Halbfinalist der EURO 2008 im zweiten Spiel des Turniers in Breslau gegen Tschechien einen 4:1-(2:0)-Erfolg und meldete damit klare Ansprüche auf den Sieg in Gruppe A an.
Die Elf des Niederländers Dick Advocaat, die trotz müden Beginns schließlich mit schnellem, brandgefährlichem Konterspiel und technischem Geschick und schönen Toren gefiel, ist damit bereits seit 15 Spielen ungeschlagen und hat sich nach dem 1:1 zwischen Polen und Griechenland im Auftaktspiel eine gute Ausgangsposition in der Gruppe erarbeitet. Tschechien, das dank des Anschlusstreffers von Vaclav Pilar zum 1:2 (52.) noch hoffen durfte, schaffte trotz mehrerer vergebener Chancen des Gegners die Wende nicht mehr und wurde schließlich klar abgefertigt.
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Stark begonnen, noch stärker abgebaut
Für die Tschechen begann das Spiel - in dem es keine einzige Gelbe Karte gab - nur vermeintlich gut. Denn nach rund einer Viertelstunde, in der Rosicky und Co. ebenso mutig wie gefällig kombinierten und sich die Russen lediglich mit Defensivaufgaben beschäftigt sahen, drehte die "Sbornaja" den Spieß urplötzlich um. Einen Konter schloss Alexander Kerschakow nach Flanke von Sirjanow mit einem Kopfball an die lange Stange ab, der heranstürmende Dsagojew knallte den Abpraller aus rund zehn Metern zum 1:0 ins Tor.
Tschechien schien geschockt. Während der 21-jährige Dsagojew kurz darauf noch aus aussichtsreicher Position vergab (19.), ließ sich Schirokow wenig später die Chance nicht nehmen: Andrej Arschawins schöner Pass in die Tiefe verfehlte zwar Kerschakow, fand aber den Offensivspieler, der aus vollem Lauf und wenigen Metern mit einem perfekten Lupfer auf 2:0 stellte. Wieder war es ein blitzschneller Gegenstoß, der die Tschechen schachmatt setzte.
Tschechien gab sich zwar nicht geschlagen, vermochte aber nur mehr selten gefährlich zu werden, etwa bei Kopfbällen von Rezek (23.) und Pilar (45.). Die Elf von Michal Bilek schaffte es aber auch nicht, den Gegner mit Zweikämpfen die Schneid abzukaufen.
Überraschender Anschlusstreffer
Russland, das älteste Team der EM, hingegen wirkte dynamisch, ballsicher und ideenreich und schien auch in der Frühphase der zweiten Hälfte die Zügel fest in der Hand zu halten. Doch dann legte Plasil mit einem präzisen Pass in die Spitze die defensive Unsicherheit der Russen offen: Pilar, zeitgerecht gestartet, umkurvte mit dem Ball Goalie Malefejew und machte die Partie wieder spannend (52.).
Pawljutschenko macht alles klar
Es entwickelte sich ein offener, sehenswerter Schlagabtausch mit den gefährlicheren Aktionen bei den Russen. Alleine Kerschakow vergab drei gute Möglichkeiten, die beste davon nach herrlicher Vorlage von "Freigeist" Arschawin aus wenigen Metern (65.). Für die Tschechen, bei denen Solospitze Milan Baros kaum zu sehen war, hatte Rosicky im Finish das 2:2 am Fuß, Malafejew konnte den Aufsetzer aber mit viel Mühe unter Kontrolle bringen (75.).
Der für Kerschakow eingewechselte Pawljutschenko machte schließlich den Sack zu. Erst legte er das 3:1 für Dsagojew auf (79.), wenig später sorgte er selbst für den verdienten Endstand (82.). Das vermeintliche 2:4 durch Milan Petrzela (93.) blieb wegen Abseits' die Anerkennung versagt.
Russland - Tschechien 4:1 (2:0)
Breslau (Wroclaw), Städtisches Stadion, 40.000 Zuschauer, SR Howard Webb (ENG)
Tore: Dsagojew (15., 79.), Schirokow (24.), Pawljutschenko (82.); bzw. Pilar (52.)
Russland: Malafejew - Anjukow, Beresuzki, Ignaschewitsch, Schirkow - Schirokow, Denissow, Sirjanow - Dsagojew (85. Kokorin), Kerschakow (73. Pawljutschenko), Arschawin
Tschechien: Cech - Gebre Selassie, Hubnik, Sivok, Kadlec - Plasil, Jiracek (75. Petrzela) - Rezek (46. Hübschmann), Rosicky, Pilar - Baros (85. Lafata)
Gelbe Karten: keine
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