EM-Quali

Ruttensteiner warnt vor Aserbaidschan

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Interims-Teamchef war mit Defensivleistung beim Hartberg-Test unzufrieden.

Österreichs Fußball-Interims- Teamchef Willi Rutensteiner hat am Mittwoch einmal mehr eindringlich vor EM-Qualifikationsgegner Aserbaidschan gewarnt. Sollten Christian Fuchs und Co. am Freitag (18.00 Uhr MESZ/live ORF eins) in Baku nicht mit der nötigen Konzentration gegen die Nummer 97 der Welt zu Werke gehen, drohe eine böse Überraschung, so der Oberösterreicher.

Kampf "bis zur 94. Minute"
"Es wird von der 1. bis zur 94. Minute ein harter Kampf gegen die große Einsatzbereitschaft der Aserbaidschaner", betonte Ruttensteiner, zeigte vor allem vor Offensivspieler Vagif Javadov Respekt und erwartet den Gegner mit einem 4-2-3-1. "Da erkennt man die Handschrift von Trainer Berti Vogts."

Erstes Kennenlernen
Der 48-Jährige machte seine Spieler am Mittwochvormittag mit den Aserbaidschanern vertraut. "Ich habe ihnen erklärt, was Mannschaften gemacht haben, die dort gewonnen haben", erzählte Ruttensteiner. In der laufenden EM-Qualifikation gelang dies nur den Deutschen, die das entscheidende 3:1 aber erst in der Nachspielzeit erzielten.

Taktisches Rezept
Ruttensteiner setzt gegen die Vogts-Truppe auf schnelle Balleroberung. "Es ist wichtig, dass wir bei Ballverlust den Gegner sofort stören. Denn so hoch ist das technische Niveau der Aserbaidschaner nicht, dass sie dann bis nach vorne kombinieren und zum Torabschluss kommen können."

Erkenntnisse aus Hartberg-Test
Geprobt wurde dieses Verhalten bereits am Dienstagabend beim 4:0-Testspielsieg auf Kunstrasen gegen den TSV Hartberg. Für Ruttensteiner gab es in dieser Partie nicht nur positive Erkenntnisse. "Mit dem Verhalten in der Defensive war ich nicht zufrieden, weil sich nicht alle in den Defensiv-Bereich eingebracht haben. Das schnelle Umschalten von Offensive in Defensive war nicht gut", ärgerte sich der Coach.

Die Kritik richtete sich dabei unter anderem an Marko Arnautovic . "Aber man darf nicht bei jeder Aktion von ihm das Negative suchen. Bei den Besprechungen ist er immer sehr aufmerksam, von daher gibt es nichts zu kritisieren", sagte Ruttensteiner.

Lob für Hosiner
Besser als Arnautovic schlug sich Team-Neuling Philipp Hosiner gegen Hartberg, und das nicht nur wegen seines Torerfolgs. "Ich bin mit seinen bisherigen Leistungen sehr zufrieden. Seine Einberufung ist aus heutiger Sicht sehr, sehr gerechtfertigt", lobte Ruttensteiner, ließ allerdings offen, ob er den Admira-Stürmer in Baku von Beginn an einsetzen wird. Dies hängt wohl auch vom Fitnesszustand von Marc Janko ab - der etatmäßige Kapitän erhielt wegen der Belastungen auf Kunstrasen prophylaktisch eine Spritze ins Sprunggelenk und sollte am Mittwoch wieder ins Training einsteigen.

Wie geschaffen für Kunstrasen
Für Hosiner könnten auch seine guten Bewegungsabläufe auf Kunstrasen sprechen. "Ich bin ein schneller Spieler, vielleicht kommt mir der Kunstrasen entgegen", vermutete der Burgenländer. Einen Anspruch auf einen Fixplatz wollte der Führende der Bundesliga-Torschützenliste jedoch nicht stellen. "Falls ich die Chance bekomme, werde ich versuchen, sie zu nützen. Aber ich will vom Nationalteam einfach so viel wie möglich mitnehmen und kann von jedem hier lernen."

Bei 1860 viel gelernt
Dass Sensations-Tabellenführer Admira Meister wird, glaubt Hosiner "eher nicht. Aber wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen", erklärte der Angreifer, der über die Vienna den Sprung in die österreichische Bundesliga geschafft hatte. Davor war der 22-jährige Ex-ÖFB-Nachwuchsteamspieler vier Jahre in Deutschland, die meiste Zeit davon im Nachwuchs von 1860 München, engagiert. "Das war eine lehrreiche Zeit, ich habe den Sprung vom Kinder- in den Männer-Fußball geschafft und deutsche Tugenden wie Siegeswillen und Einsatzbereitschaft gelernt."

Eine System-Durchgängigkeit, wie sie nun beim ÖFB geplant ist, gibt es laut Hosiner bei 1860 München nicht. "Da hat der Trainer auch während der Saison oft umgestellt. Im Gesamtkonzept sollte ohnehin nicht so das System im Vordergrund stehen, sondern, dass man kombiniert und offensiv spielt."

"Lasst Koller einmal arbeiten"
Auch bei 1860-Stadtrivalen FC Bayern wird kein durchgängiges taktisches Konzept praktiziert, wie David Alaba erzählte. "Im Nachwuchs haben wir im Mittelfeld immer mit Raute gespielt, aber die Profis spielen immer ein komplett anderes System", meinte der 19-Jährige, der am Dienstag so wie Hosiner erstmals Bekanntschaft mit dem designierten Teamchef Marcel Koller machte. "Er hat sehr kompetent gewirkt. Man sollte ihn einmal arbeiten lassen. Ich glaube, wir können viel Erfolg mit ihm haben", sagte Hosiner.

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