Wie in Meistersaison 06/07

Salzburg egalisiert Startrekord

19.09.2011

Vize-Meister stürmt Richtung Titel. Meister strauchelt weiter. Austria kann noch siegen.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Nach Pleiten auf internationaler Bühne haben zwei von drei rot-weiß-rote Europa-League-Teilnehmer auf der heimischen Bühne wieder den Siegesjubel gezeigt. Tabellenführer Salzburg egalisierte mit einem 3:0 gegen den SC Wiener Neustadt den bis dato besten Saisonstart in der Red-Bull-Ära, die Austria rückte mit einem 4:2 in Mattersburg wieder näher an Platz zwei heran. Lediglich Meister Sturm Graz musste sich zu Hause gegen Wacker Innsbruck mit einem unbefriedigenden 1:1 zufriedengeben.

Salzburger "Frustabbau"
Salzburg setzte den Ansturm Richtung Titel fort. Der Vizemeister fertigte chancenlose Gäste aus Niederösterreich dank Toren von Stefan Maierhofer (15.), Jakob Jantscher (43.) und Christoph Leitgeb (66.) ab und zeigte die von Trainer Ricardo Moniz erhoffte Reaktion auf das 1:3 in Paris. "Wir haben uns heute so richtig unseren Frust abgespielt", meinte der Niederländer nach dem höchsten Saisonerfolg des in der Liga bisher ungeschlagenen Titelkandidaten Nummer eins.

Mit 18 Zählern aus acht Spielen stellten die Mozartstädter den Startrekord aus der Saison 2006/07 ein. In der damaligen Spielzeit wurde Salzburg überlegen Meister, bereits nach 31 Runden wanderte der Meisterteller nach Wals-Siezenheim. Drei Gegentore in acht Runden bedeuten für Salzburg überhaupt einen neuen Vereinsrekord seit der Übernahme von Dietrich Mateschitz. Dennoch zeigt diese Bilanz den Unterschied zwischen Liga und Europacup: Allein beim Europa-League-Auftakt in Frankreich setzte es für die Salzburger ebenso viele Gegentreffer.

Dies war nach dem Erfolg gegen die achtplatzierten Neustädter aber kein Thema. Hervorgehoben wurde vor allem das Offensivspiel der Heimischen. "Unser Vorteil gegenüber Paris war, dass wir heute von Anfang an ins Spiel gekommen sind", erklärte Torschütze Maierhofer und Kapitän Eddie Gustafsson lobte: "Wir haben heute den schnellen Kombinationsfußball geboten, den wir uns eigentlich immer vornehmen. So muss es weitergehen."

Stöer: "Waren klar unterlegen"
Ein klares Kommentar zu den Leistungsverhältnissen gab es von Wr. Neustadts Peter Stöger. "Wir waren in allen Phasen des Spiels unterlegen. Es waren zwei, drei Klassen Unterschied", meinte der SC-Trainer. Für den Ex-Internationalen ist Salzburg in dieser Verfassung auch Titelfavorit: "Die Mannschaft wird ganz sicher Meister." Am kommenden Sonntag kommt es im Schlager der 9. Runde auf alle Fälle zum Spitzenspiel zwischen der zweitplatzierten Admira und dem Tabellenführer.

Sturm-Motor stottert weiter
Nicht in die Gänge kommt im Gegensatz zum "Vize" der Meister der vergangenen Saison. Sturm musste sich gegen Wacker trotz einer halbstündigen nummerischen Überzahl mit einem Remis begnügen. Erneut fingen sich die stark ersatzgeschwächten Grazer einen Gegentreffer durch eine Standardsituation ein, Imre Szabics (53.) gelang zumindest noch der Ausgleich. "Die Mannschaft hat alles probiert. Man kann ihr nicht vorwerfen, dass sie nicht alles versucht hat", wollte Trainer Franco Foda keine Kritik an seiner Elf üben.

Zum Thema Teamchef wollte der Deutsche "überhaupt nichts sagen" und verwies auf seinen Vertrag bei Sturm bis Juni 2012. Durchblicken ließ Foda aber, dass ein Termin mit ÖFB-Boss Leo Windtner bevorsteht. "Es ist durchaus möglich, dass es einen Gesprächstermin mit dem ÖFB in der nächsten Woche gibt", erklärte der wohl aussichtsreichste Kandidat auf die Nachfolge von Dietmar Constantini.

Szabics fordert baldige Foda-Entscheidung
Von Irritation innerhalb seiner Mannschaft aufgrund der Causa ÖFB-Team wollte Foda ("Die Gerüchte belasten weder mich noch die Mannschaft.") nichts wissen. Auch die Sturm-Kicker selbst erklärten fast unisono, dass man sich mit dem Thema nicht beschäftigen würde. Dem widersprach jedoch Stürmer Szabics. "Es wäre für alle Beteiligten besser, wenn in eine Richtung eine Entscheidung fallen würde", sagte der Ungar.

Innsbruck weiter sieglos
Probleme anderer Art dürfte es beim seit sieben Runden sieglosen Gegner Wacker geben. "Wenn wir noch unser Blödheiten innerhalb und außerhalb des Feldes abschaffen, dann wird es auch wieder für einen Sieg langen", schäumte Georg Harding. Was er damit genau meinte, wollte der Innsbrucker Verteidiger für sich behalten: "Das bleibt innerhalb der Mannschaft."

Austria beendet Durststrecke
24 Stunden nach dem Ende der Negativserie von Rapid legte indes auch die Austria ihre vier Pflichtspiele andauernde Sieglosigkeit ad acta. Die Favoritner gewannen beim turbulenten 4:2 in Mattersburg erstmals in dieser Saison außerhalb von Wien. "Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Wir haben gewusst, dass aufgrund der Tabellenkonstellation ein Sieg her sollte", gab Karl Daxbacher nach seinem 75. Sieg als Bundesliga-Trainer (LASK, Austria) zu.

Die Violetten blieben bei vier Punkten Abstand auf Salzburg am Spitzenreiter dran. Kräfte schonen konnten die Austria-Profis jedoch nicht. Dies wird im Cup-Auftritt in Allerheiligen am Mittwoch aber vonnöten sein. Kommenden Sonntag wartet das Heimspiel gegen Meister Sturm, dann geht es in der englischen Woche in die Europa-League-Auswärtsfahrt nach Malmö (29. September), ehe am 2. Oktober wieder in der Generali Arena Salzburg gastiert.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel