Neun Punkte vorne
Salzburg statistisch schon Meister
20.11.2006
Noch kein Herbstmeister hat bisher neun Punkte Vorsprung verspielt - Red Bull Salzburg darf (statistisch) schon Titel feiern.
Red Bull Salzburg ist in der T-Mobile Fußball-Bundesliga voll auf Titelkurs. Nicht nur die beeindruckende Leistung zum Abschluss der Herbstmeisterschaft am Sonntag beim 4:0 gegen Rekordmeister und Schlusslicht Rapid Wien spricht für den dreifachen Meister aus Salzburg, sondern auch die Statistik. Neun Punkte Vorsprung bei Halbzeit der Saison hat seit Einführung der Bundesliga 1974/75 noch keine Mannschaft verspielt.
Drei Teams machten es vor
Dreimal hatte ein Klub bei Halbzeit einen zumindest ebenso großen Vorsprung wie diesmal die Roten Bullen. Sturm Graz 1997/98 lag ebenfalls neun Zähler voran, der FC Tirol 2001/02 und Austria Wien 2002/03 nahmen jeweils zwölf Punkte Guthaben in die zweite Saisonhälfte mit. Alle drei Mannschaften brachten den Vorsprung souverän ins Ziel. In den bisher 32 Bundesliga-Meisterschaften war der " Halbzeit-Meister" 21-mal auch mit dem späteren Champion identisch.
Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995/96 verspielte der Spitzenreiter bei Halbzeit in elf Jahren nur dreimal seine Führung: Rapid musste 1996/97 noch dem SV Salzburg und 2003/04 noch dem GAK den Vortritt lassen, Salzburg gab in der Vorsaison seinen Vorsprung von drei Zählern auf Austria Wien noch aus der Hand und wurde schließlich mit vier Punkten Rückstand nur Vize-Meister.
Salzburg und der Halbzeit-Fluch
Übrigens nicht das erste Mal, wurde Salzburg doch kein einziges Mal nach einer Halbzeit-Führung auch Meister. 1991/92 und 1992/93 hatten die Salzburger jeweils einen Vorsprung von einem Punkt, mussten sich aber schließlich auf Grund der schlechteren Tordifferenz mit Rang zwei hinter der Austria begnügen. 1991/92 schmolz der Ein-Punkt-Vorsprung allerdings auf Grund der Punkteteilung auf null.
Bei den zwei Meistertiteln 1993/94 und 1994/95 überholte Salzburg dank einer starken Frühjahr-Meisterschaft noch die zur Halbzeit führende Wiener Austria, beim Triumph 1996/97 wurde Rapid noch abgefangen.
Beinahe Start-Ziel Sieg
Trotz einiger Rückschläge in den letzten Runden zeigte sich Salzburg im Herbst überaus souverän. Nach 17 von 18 Runden lagen die Bullen an der Tabellenspitze - einzig Tirol machte den Mozartstädtern einen Strich durch die Rechnung und setzte sich nach der dritten Runde kurzfristig an die Tabellenspitze.
Salzburg praktisch Winterkönig
Giovanni Trapattoni und Lothar Matthäus werden mit ihrer heimstarken Truppe höchstwahrscheinlich als Spitzenreiter überwintern. Drei Runden vor der langen Pause bis zum 24. Februar haben die Salzburger neun Punkte Vorsprung auf "Verfolger" Pasching und mit 40:11 die mit Abstand beste Tordifferenz der Liga. Die zweitplatzierten Oberösterreicher weisen etwa eine Zwischenbilanz von 20:17 Treffern auf. Einen größeren Vorsprung hatte der Leader mit zehn Punkten nur nach den Runden 15 und 16.