Platzsturm

Salzburg: Tumulte bei Haifa-Testspiel

23.07.2014

Zuschauer mit palästinensischen Flaggen stürmten auf das Feld.

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Der politische Konflikt im Gazastreifen hat am Mittwoch in Bischofshofen Einfluss auf ein internationales Fußball-Freundschaftsspiel genommen. Das Match zwischen dem französischen Oberhausclub OSC Lille und dem israelischen Verein Maccabi Haifa wurde in der 85. Minute beim Stand von 2:0 vorzeitig beendet, nachdem Zuschauer mit palästinensischen Flaggen auf das Feld gestürmt waren.



Nach Beendigung der tumultartigen Szenen, in die auch Spieler involviert waren, setzte der Referee das Match aus Sicherheitsgründen nicht mehr fort.

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Laut Polizei waren rund 20 großteils türkischstämmige Österreicher - es haber sich um im Land Salzburg ansässige Personen gehandelt - mit palästinensischen und türkischen Fahnen auf das Spielfeld gelaufen und hatten Parolen mit Bezug auf den Gazakonflikt geschrien. "Es war ein Tumult am Spielfeld. Vorrangig sind israelische Spieler attackiert worden", sagte Polizei-Sprecher Ortwin Lamprecht. Zuerst hätten nur wenige Zuseher das Spiel verfolgt, weil es geregnet habe. "Dann haben die Polizeibeamten, die vor Ort waren, erkannt, dass sich eine Gruppierung unter die Zuschauer gemischt hat. Es wurde Verstärkung angefordert. Der Tumult konnte rasch beendet werden."

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Christian Winkler, Obmannstellvertreter vom SK Bischofshofen, schilderte, dass Zuseher kurz vor Spielende kleinere Plakate, meist im A3-Format, mit der Aufschrift "Fuck Israel" ausgepackt und dann den Platz gestürmt hätten. Die Spieler von Lille hätten sogleich das Feld verlassen, doch nahezu die komplette Mannschaft des israelischen Vereins sei da geblieben und habe sich auf die Konfrontation eingelassen, einige israelische Spieler hätten sehr aggressiv reagiert. "Für mich war die Situation schon sehr bedrohlich. Es handelte sich aber Gott sei Dank um eine kleine Gruppe, die auf das Fußballfeld gelaufen war. Ein anderer Teil der Gruppe stand auf der Straße und war durch ein Gitter getrennt. Die Polizei war auch schnell vor Ort. Wir haben alles hermetisch abgeriegelt, damit da nichts mehr passieren kann", sagte Winkler.

Angaben des Clubs Haifa zufolge wurden die Spieler Idan Vered und Dekel Keinan tätlich angegriffen. Nach dem Abbruch des Spiels in der 85. Minute bei einem Spielstand 2:0 wurden offenbar auch Gegenstände auf das Team geworfen. Haifa hat auch mehrere muslimische Spieler in seinem Kader. Ersten polizeilichen Erhebungen zufolge wurde niemand verletzt. "Es kann natürlich sein, dass jemand nachträglich ins Krankenhaus gekommen ist. Davon erfährt die Polizei erst dann, wenn das Krankenhaus eine Verletzungsanzeige aufgegeben hat", erläuterte Polizei-Sprecher Lamprecht.

Verfassungsschutz ermittelt
Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) wurde eingeschaltet. Ermittelt wird, ob es auch strafrechtliche Konsequenzen für die Aggressoren gibt. "Sicher ist, dass ein verwaltungsrechtlicher Tatbestand vorliegt", sagte Lamprecht. "Eine Ordnungsstörung ist das auf jeden Fall. Es wird in alle Richtungen ermittelt, auch in Bezug auf gerichtliche Tatbestände." Die Identitäten der Personen sei der Polizei bekannt, erklärte der Polizei-Sprecher. An dem Einsatz hatten sich neben Streifenbeamten aus dem Bezirk St. Johann im Pongau auch noch Beamte des Landeskriminalamtes sowie Schengenfahnder, Diensthundestreifen und letztendlich auch das Einsatzkommando Cobra beteiligt

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