Wettskandal

Sanel Kuljic klagt wegen übler Nachrede

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Online-Plattform "heute.at" zu 2.500 Euro verurteilt

Der ehemaligen Bundesliga-Kicker Sanel Kuljic, der wegen des Verdachts der Manipulation mehrerer Fußballspiele in Haft sitzt, hat wegen eines Berichtes der Online-Ausgabe "heute.at", er sei "spielsüchtig", wegen übler Nachrede Klage erhoben. Der Verlag wurde am Freitag zu einer Zahlung von 2.500 Euro sowie zur Urteilsveröffentlichung von Richter Stefan Apostol - nicht rechtskräftig - verurteilt.

Falschmeldung
Das Medium hatte in einem Bericht vom 13. November 2013 behauptet, der Fußballer komme von seiner Spielsucht nicht los, er habe in einer Nacht in einem Wettlokal in Wien 380.000 Euro verspielt. Daraufhin hätte der Sportler den Mercedes, den er als Dienstauto zur Verfügung gestellt bekam, als Wettschuld eingesetzt. Zudem soll er seinen Reisepass wegen Schulden als Pfand hinterlegt haben, sodass er ohne Reisedokument eine Auslandsreise für das Nationalteam habe antreten habe müssen. Antragsteller und -gegner konnten sich zu Beginn der Verhandlung auf keinen Vergleich einigen, der Anwalt des Mediums wollte den Wahrheitsbeweis antreten.

Ex-Profi wehrt sich
Kuljic, der sich zur Zeit in Graz-Jakomini in Haft befindet, wurde per Videokonferenz von Richter Apostol vernommen. Zu dem in dem Online-Medium aufgestellten Behauptungen, sagte der Fußballer, dass diese nicht der Wahrheit entsprechen würden. "Ich habe meine Zahlungen vernachlässigt, da war ich sehr schlampig", gab Kuljic zu. Doch dass er regelmäßig gespielt hätte, sei unwahr. "Ich bin ab und zu ins Casino gegangen, aber nicht in dieser Dimension wie in der Zeitung behauptet wird." Gewettet habe er fast gar nichts, ab und zu hätte er 20 bis 50 Euro beim Glücksspiel ausgegeben.

Auch dass er in einer Nacht einen dermaßen hohen Betrag verspielt hätte, entspreche nicht der Wahrheit. Der angebliche Dienstwagen entpuppte sich im Verlauf der Verhandlung als Privatauto, das von Kuljic geleast wurde. "Und Ihren Reisepass haben sie nicht als Pfand hinterlegen müssen", fragte Richter Apostol. "Ich sehe den Sinn dahinter nicht", meinte Kuljic.

Austria griff Kuljic unter die Arme
Ein Zeuge aus dem Umfeld der Wiener Austria, bei der Kuljic einige Jahre spielte, berichtete, dass Kuljic bei zwei Europacup-Auswärtsspielen den Reisepass nicht mitgehabt hätte. "Das war eine unangenehme Situation", sagte der Zeuge. Aber es passiere immer wieder, dass Spieler ihren Pass vergessen, "das ist kein Einzelfall".

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Frank Stronachs damaliger Vertreter bei der Austria, Ernst Neumann, hatte 2007 bis 2008 für Kuljic finanzielle Agenden übernommen. "Es gab finanzielle Probleme. Und wir wollten ihn für den Sport kopffrei bekommen", sagte der 63-Jährige. Er habe Kuljic und seiner Frau ein wöchentliches Taschengeld gegeben, um den Rest den Gläubiger, - meist handelte es sich um Schulden aus Strafmandanten, Bankverbindlichkeiten sowie Mieten - zu zahlen.

Kuljic muss sich in der Wettbetrug-Causa am 8. August vor Gericht verantworten.

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