Michi will sich mit dem Video beim Verein und der Sturm-Crew entschuldigen. "Es tut mir relativ leid für den Verein und die Sturm-Crew, dass ich den Plastikbecher geworfen habe und genau den Linienrichter getroffen habe. Das wollte ich nicht", sagt Michi im Interview. Marco Wagner will ihm die Chance geben, dass er sich erklärt.
"Mir sind die Sicherungen durchgebrannt. Das war ein Tausend-Gulden-Wurf - das ich von der Tribüne aus treffe, ist reiner Zufall", sagt Michi. Auch die anderen hätten Becher geworfen. Er wollte niemanden treffen. Der Becherwerfer hofft auf eine milde Strafe der UEFA gegen den Verein.
Das ganze Interview im Wortlaut
Marco Wagner: „Da sitzt der Michi bei mir, der für sehr viel Gesprächsstoff gesorgt hat. Leider Gottes negativ. Und zwar hast du den Becher geschmissen jetzt beim Sturm-Spiel, nicht?“
Michi: „Es tut mir relativ Leid für den Verein und die ganze Sturm-Crew, dass mir des passiert ist, das ich genau den Plastikbecher geschossen hab, dass der derart deppat aufkommen ist und den Linienrichter verletzt hat. Das wollte ich auf keinen Fall machen, nicht?“
Marco: „Wie gesagt, die Leute da draußen sind sehr sehr zwider auf dich… Wie hat man dich eigentlich gefunden, du bekommst ja jetzt tausende SMS und Anrufe so…“
Michi: „Das ist nicht schwer. Man hat mich gleich relativ leicht erkannt und das ist gegangen wie ein Lauffeuer“
Marco: „Ich habe vor kurzem eine Scheisse baut. Ich verurteile des natürlich. Warum mochst so einen Schas?`“
Michi: „Ich war halt sehr enttäuscht, hab für die Eintrittskarten einen Haufen Geld gezahlt, 30 Euro oder so, und dann sehe ich so einen Kick, des bin ich normalerweise nicht gewohnt von Sturm und da sind mir die Sicherungen durchgebrannt und dann haben auch schon andere Leute Becher geworfen und dann hab ich einen hinten nach geworfen. Dass jetzt genau mein Becher den Linienrichter so deppert trifft, das war wie ein Tausend-Gulden-Schuss, den wird’s wieder vorher noch nachher noch mal geben…“
Michi. „Das Problem ist auch, dass ich relativ betrunken war, ich hab mir da schon vier Bier und drei Mischungen reingeknallt gehabt, das kommt halt noch dazu zum Frust, wenn was trinkst.“
Michi. „Das ist jetzt extreme scheiße, weil es den ganzen Verein trifft, und ich will das jetzt irgendwie gut machen mit irgendeiner Sache.“
Marco: „Rückgängig kann man das halt nicht mehr machen.“
Michi: „Man kann jetzt nur hoffen, dass von der UEFA keine hohe Strafe rauskommt, dass es bei einer Ermahnung oder einen geringen Geldstrafe bleibt. Der Verein hat ja keinen Mist gebaut.“
Marco: „Eigentlich gehörst ja du bestraft und nicht der Verein.“
Michi: „Ja.“
Michi: „Bin schon Sturm-Fan seit dem 5. Lebensjahr. Es tut mir so leid, dass des jetzt so deppert runtergerannt ist. Hoffe nicht, dass ich lebenslang Stadion verbot bekomme, vielleicht hab ich ein Glück und es sind nur zwei Jahre, das wär schon verkraften. Auf ewig nie mehr schauen, das wäre schon eine Katastrophe.“
Marco: „Warum hast ein pinkes Leiberl angehabt.“
Michi (lacht): „Mein Sturmleiberl war in der Waschmaschine, mit dem hab ich nämlich ein bisserl kickt, deshalb hab ich nur des pinke gefunden.“
Marco: „Was ich ziemlich arg finde: Er bekommt Drohungen und alles mögliche. Du bist doch kein Kinderschänder, du bist kein Mörder, du hast einen Plastikbecher geschmissen. Du hast dich entschuldigt beim Linienrichter?“
Michi: „Wie ich vier Stunden bei der Polizei gesessen bin, war auch der Linienrichter dort, da hab ich mich entschuldigt beziehungsweise über seinen Dolmetscher, der dort gesessen ist.“
Marco: „Wie war das im Stadion?“
Michi: „Ich bin einfach nach der Sache von der Polizei eingefangen worden, bin raus gegangen aus dem Sektor und dann haben sie mich schon gehabt.“
Michi: „Kann mich nur noch einmal bei allen entschuldigen, wird nie mehr vorkommen.“
Das Video des Becherwurfes
Der schwedische Schiedsrichter Mohammed Al-Hakim schickte nach dem Vorfall die Teams in die Kabine, nachdem einer seiner Assistenten von einem aus dem Zuschauersektor geworfenen Becher getroffen wurde.