Bringt uns das 1:3 weiter? Sicher ist: Mit Schönreden schaffen wir Quali nicht.
Auf dem Rückflug nach Wien war nur noch ein Rumpfteam an Bord der AUA-Maschine – acht Spieler. Der Großteil, hauptsächlich Legionäre, hatte sich in Eindhoven verabschiedet.
Und die Interviews in den Katakomben des Philips-Stadions sorgten teilweise für Kopfschütteln. Kapitän Christian Fuchs (24): „Wir haben frech gespielt und hätten so wie die Holländer auch drei Tore schießen können. Ich bin stolz auf unsere Leistung.“ Marko Arnautovic (21) meinte: „Wesley Sneijder hatte bei seinem tollen Treffer zum 1:0 einfach unverschämtes Glück. Das habe ich ihm auch nachher gesagt ...“
Schönreden bringt nichts
ÖSTERREICH-Kolumnist Toni Polster (46): „Es bringt nichts, diese Niederlage schönzureden. Mich hat das früher total genervt, wenn meine Mitspieler nach Pleiten erklärt haben, es sei alles in Ordnung. Nichts ist in Ordnung, wenn du nicht gewinnst und ehrgeizig bist!“
Nur Maierhofer haut auf den Putz
Nur Stefan Maierhofer (28) war total unzufrieden und sauer. Seine Analyse fiel deftig aus: „Wir haben Dreckstore kassiert und wollten uns eigentlich viel besser verkaufen. In der Qualifikation müssen wir wieder mehr Leidenschaft zeigen, kompakt stehen, das Spiel an uns reißen, laufen, bis wir kotzen ...“
ÖFB-Boss unzufrieden
Kritische Worte auch von ÖFB-Boss Leo Windtner (60) nach der Landung in Wien-Schwechat: „Man hat doch gesehen, dass noch etwas fehlt. Wir müssen eine Schippe drauflegen. Oben ist die Luft dünn. Wenn du dich mit den ganz Großen messen möchtest, darfst du dir in den entscheidenden Momenten keine Fehler leisten. Ich denke, man kann darüber diskutieren, ob ein, zwei Gegentreffer nicht vermeidbar gewesen wären ...“
Windtner macht Druck, fordert vom Nationalteam die EM-Qualifikation: „Ich bin es gewohnt, Ziele klar zu formulieren – sonst ist man orientierungslos.“
Didi Constantini (55) hat jetzt sechs Wochen Zeit, die Lehren aus dem 1:3 zu ziehen. Die Vorbereitung auf die EM-Qualifikationsspiele gegen Belgien und die Türkei beginnt am 21. März in Bad Tatzmannsdorf. Der Teamchef: „Ich bin sicher nicht am Boden zerstört, weil wir gegen den Vize-Weltmeister nicht gewonnen haben.“ Didi glaubt an seine Spieler!