Fußball

Schmid "beeindruckt" von seinen "bärenstarken" Hartbergern

06.10.2024

9 Punkte aus ersten 3 Spielen sind eine Top-Bilanz für TSV-Coach Manfred Schmid: "Macht unglaublich viel Spaß!"

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Kein Erfolg in den ersten fünf Runden, dann unter neuer Führung drei Siege in Folge: Beim TSV Hartberg darf zurecht von einem Trainereffekt gesprochen werden. Manfred Schmid hat die Steirer innerhalb kürzester Zeit auf die Siegerstraße geleitet und aktuell auch in die Top Sechs der Fußball-Bundesliga. Dort am Ende des Grunddurchganges dabei zu sein, ist das erklärte Ziel, wie Schmid nach dem 3:2-Erfolg beim einen Punkt davor liegenden Fünften WAC am Samstag betonte.

"Wir haben drei Spiele am Stück gewonnen, das zeigt, welche Qualität und welches Potenzial die Mannschaft hat", sagte der 53-Jährige. Als Heilsbringer wollte er sich nicht sehen. "Ich habe eine intakte Mannschaft mit einem super Charakter übernommen. Ich habe nur Kleinigkeiten verändert im Taktischen und im Positionsspiel. Es macht unglaublich viel Spaß." Der Sieg schmeckte besonders gut, zumal der Wiener am Ende der vergangenen Saison ausgerechnet beim WAC gehen hatte müssen.

Der Auftritt seines neuen Teams in der Lavanttal-Arena war zudem sehenswert, der Sieg mehr als verdient und hätte höher ausfallen können. "Es war beeindruckend. Die Art und Weise, wie wir in allen Mannschaftsteilen gespielt haben, das war bärenstark, einfach toll", resümierte Schmid. Man investiere sehr viel, trete auch dominant auf. "So stelle ich mir das vor." Seine Spieler genießen den Erfolgslauf natürlich auch. "Dass wir einen so schönen Fußball spielen, beeindruckt viele. Wir sind richtig gut drauf", sagte Premieren-Torschütze Fabian Wilfinger im Sky-Interview.

Sein 3:1 in der 71. Minute machte alles klar, nachdem zuvor schon Patrik Mijic (9.) mit seinem vierten Liga-Saisontor und Tobias Kainz (56.) getroffen hatten. Damit wurden nach dem 1:0 gegen WSG Tirol und 2:0 gegen SCR Altach die nächsten drei Punkte eingefahren. Schmid holte schon neun Zähler. Kein anderer Hartberg-Trainer hatte zuvor im Oberhaus in den ersten drei Spielen mehr als drei Punkte geholt. "Die Mischung macht es aus. Das Trainerteam macht es super und wir haben ihnen gezeigt, dass wir eine eingeschworene Truppe sind. Von dem her passt es super", meinte Kainz.

Für die Wolfsberger, für die Thierno Ballo (67.) und Angelo Gattermayer (93.) trafen, gab es zum dritten Mal in Folge gegen Hartberg nichts Zählbares. In der Liga war es der zweite Rückschlag nach dem Heim-1:3 gegen WSG Tirol. "Wir sind einfach zu weit weg vom Mann, so können die Gegner immer wieder den Pass in die Tiefe spielen. Das machen wir immer wieder, obwohl es anders besprochen war. So wissen alle Mannschaften in der Liga, wie sie gegen uns spielen müssen, um zu gewinnen", fasste ein verärgerter WAC-Trainer Dietmar Kühbauer zusammen.

Seine Kicker waren selbstkritisch. "Die vergangenen zwei Spiele waren richtig schlecht von uns, das ist sehr enttäuschend", gab Innenverteidiger Nicolas Wimmer zu Protokoll. Bezeichnend bei der Niederlage war, dass Tormann Nikolas Polster der auffälligste WAC-Akteur war, sein Team mehrmals vor einem höheren Rückstand bewahrte. "Wir haben viele individuelle Fehler gemacht, sind nicht bereit gewesen in den Duellen. Sie waren frischer im Kopf", meinte der ÖFB-U21-Teamtormann. Vor dem Duell bei Blau-Weiß Linz steht die Länderspielpause an. Auf Hartberg wartet danach das Gastspiel bei Rapid.

Geteilte Punkte und wenig Freude gab es beim 1:1 zwischen der WSG Tirol und Blau-Weiß Linz. Anstatt gemeinsam mit Meister Sturm zumindest bis zum Sonntag die Liga von ganz oben zu betrachten, musste sich BW mit einem Pünktchen zufriedengeben. "Wir können damit leben", meinte Mittelfeldmann Simon Seidl nach einer schwachen zweiten Hälfte und dem 1:1 (1:0) in Innsbruck. "Wir haben taktische Fehler gemacht, waren nicht mehr so aggressiv, nicht mehr so gut im Pressing", beschrieb Trainer Gerald Scheiblehner den Leistungsabfall nach Wiederbeginn.

Ein Eigentor von Jamie Lawrence (29.) hatte seinen Linzern die verdiente Führung beschert. In den zweiten 45 Minuten brachte man spielerisch aber kaum noch einen Fuß auf den Tivoli, nur die Harmlosigkeit der Hausherren schien den Sieg zu retten. Mit einem Tormannfehler von Andreas Lukse, der sich bei einem direkt verwerteten Freistoß von Matthäus Taferner von weit außen verschätzte, durften die Tiroler aber doch noch über das erste Tor im vierten Heimspiel der Saison jubeln.

"Wir wussten, dass die erste Hälfte bodenlos war. Dann haben wir 100 Prozent reingehaut", sagte Taferner zum radikal veränderten Gesicht seiner Mannschaft nach der Pause. Trainer Philipp Semlic vermisste in den ersten 45 Minuten "Energie und Intensität" und freute sich zumindest über die Leistungssteigerung danach. "Wir haben von Minute zu Minute mehr Wucht entwickelt, hätten sogar noch gewinnen können. Aber wenn man die zwei Hälften gegenüberstellt, war es ein verdientes X."

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