Für Trainer Van Gaal wird die Luft nach der 1:3-Niederlage dünner.
Der FC Bayern steht nach dem "Endspiel um Europa" mit leeren Händen da. Mit einem 1:3 im Verfolgerduell mit Hannover 96 am Samstag verlängerte der deutsche Fußball-Rekordmeister seinen Negativlauf in der deutschen Bundesliga und bangt nun sogar um die Teilnahme in der kommenden Champions League-Saison. Während Hannover mit dem Respektabstand von 14 Zählern auf Borussia Dortmund zunächst Platz zwei eroberte, bleibt die Mannschaft des angezählten Trainers Louis van Gaal auf dem vierten Rang sitzen.
Heimsiege für Mönchengladbach und Stuttgart
Im Abstiegskampf kamen Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart in der 25. Runde zu wichtigen Heimsiegen. Gladbach bezwang 1899 Hoffenheim 2:0, die Schwaben setzten sich gegen den FC Schalke 04 1:0 durch. Weiter im Aufwind ist auch der 1. FC Nürnberg, der nach dem 5:0 gegen den FC St. Pauli die Europa League ins Visier nimmt. Eintracht Frankfurt und der 1. FC Kaiserslautern trennten sich 0:0.
Hannover 96 in der Königsklasse, Bayern München in Europas 2. Liga - nach dem Sieg der 96er über die Münchner ist das keine Utopie mehr. Mohamed Abdellaoue (16.), Konstantin Rausch (51.) und Sergio Pinto (62.) mit tatkräftiger Unterstützung von Bayerns Torhüter Thomas Kraft machten den K.o. des Favoriten perfekt. Daran änderte auch der Anschlusstreffer durch Arjen Robben (55.) nichts. 18 Minuten vor dem Ende sah Münchens Verteidiger Breno wegen einer Tätlichkeit außerdem die Rote Karte.
Volle Konzentration auf Champions League
Nach dem Aus im Meisterrennen sowie im Cup bleibt den Bayern nur noch die Champions League, um eine titellose Saison abzuwenden. Für Trainer Van Gaal wird die Luft immer dünner. Die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Serie ausgerechnet in den "Wochen der Wahrheit" bringt auch die Position des Niederländers ins Wanken. Vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften AWD-Arena agierten die Bayern ohne den gesperrten Bastian Schweinsteiger und den kurzfristig erkrankten Luis Gustavo erschreckend schwach und hätte schon zur Pause deutlicher zurück liegen müssen.
Besonders die Abwehr zeichnete sich durch Unsicherheiten aus, während jene der Hannoveraner mit ÖFB-Teamverteidiger Emanuel Pogatetz leichtes Spiel hatte. Franck Ribery und Arjen Robben konnten sich kaum durchsetzen, die beiden Starspieler waren gut abgeschirmt. Einen Aussetzer leistete sich auch Bayern-Schlussmann Kraft, dem ein Fernschuss von Pinto ins Netz rutschte. Hannovers Trainer Mirko Slomka sprach nach der Partie von einer "außergewöhnlichen" Leistung seiner Elf.
Ein Elfmetertor bescherte dem mit Martin Harnik angetretenen VfB Stuttgart im Abstiegskampf den erhofften Befreiungsschlag. Zdravko Kuzmanovic verwandelte den Strafstoß in der 15. Minute, nachdem Schalkes Benedikt Höwedes der Ball im Liegen an die Hand gesprungen war. Der Schalke-Verteidiger sah dafür die Rote Karte. Die Schwaben verließen damit einen Abstiegsplatz.
Stranzl darf jubeln
Jubeln durfte auch Martin Stranzl mit Schlusslicht Mönchengladbach. Filip Daems mit einem verwandelten Foulelfmeter (65.) und Igor de Camargo (70.) trafen für die Borussia, die sich unter dem neuen Coach Lucien Favre die Chance auf den Klassenerhalt erarbeitete. Andreas Ibertsberger und David Alaba spielten beim Neunten aus Hoffenheim durch.
Nürnberg mit Okotie 5:0 gegen St. Pauli
Die Begegnung zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern begann wegen Fan-Randalen mit rund 15 Minuten Verspätung. Bei der torlosen Nullnummer wurde der Lauterer Erwin Hoffer erst im Finish eingetauscht. Rubin Okotie stand bei Nürnbergs 5:0 gegen St. Pauli erneut nicht im Aufgebot.
Leverkusen eilt Richtung Champions League
Bayer Leverkusen hat einen Riesenschritt in Richtung Champions-League-Teilnahme gemacht. Durch das souveräne 3:0 gegen den VfL Wolfsburg wuchs der Vorsprung auf Rang vier auf sieben Punkte. Wolfsburg rutsche dagegen mit nur noch einem Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz immer tiefer in den Tabellen-Keller, wo mit VfB Stuttgart, Kaiserslautern, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach zahlreiche weitere prominente Namen zu finden sind.
Die Treffer der Leverkusener markierten Lars Bender (21.), Renato Augusto (29.) und Stefan Kießling (45.).
Freitag, 04.03.2011
Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:0
Samstag, 05.03.2011
VfB Stuttgart - FC Schalke 04 1:0
Harnik spielte bei Stuttgart durch.
1. FC Nürnberg - FC St. Pauli 5:0
Okotie bei Nürnberg nicht im Kader.
Borussia Mönchengladbach - 1899 Hoffenheim 2:0
Stranzl spielte bei Mönchengladbach durch, Ibertsberger und
Alaba bei Hoffenheim.
Hannover 96 - FC Bayern München 3:1
Pogatetz spielte bei Hannover durch.
Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern 0:0
Kaiserslautern mit Hoffer (ab 88.), Walch nicht im Kader.
Bayer 04 Leverkusen - VfL Wolfsburg 3:0
Sonntag, 06.03.2011
SC Freiburg - Werder Bremen 15.30
Hamburger SV - 1. FSV Mainz 05 17.30