Obwohl die Meisterschaft in Italiens Serie B schon längst läuft, gibt es noch immer keinen gültigen TV-Vertrag. Liga zieht jetzt die Notbremse.
Im Streit um die Fernsehrechte der italienischen Fußball-Liga hat die Serie B für das kommende Wochenende einen TV-Boykott verhängt. Die Zweitligisten dulden keine TV-Übertragungen von den Partien der neunten Runde und protestieren damit gegen den trotz der bereits laufenden Saison immer noch nicht unterzeichneten TV-Vertrag. Weder der Bezahlsender Sky, noch das staatliche Fernsehen RAI wollen die geforderten 18 Millionen Euro zahlen.
Beschwerde
Die TV-Sender überschütteten die Serie A mit 730
Millionen Euro pro Saison und ließen die zweite Liga verhungern, lautet der
Vorwurf der Serie-B-Clubs. Liga-Chef Antonio Matarrese kritisierte vor allem
das Staatsfernsehen, das seinem Informationsauftrag nicht nachkomme. "Die
RAI hat 175 Millionen Euro für internationalen Fußball ausgegeben", klagte
Matarrese. Nur Sky hatte Interesse bekundet, nach Angaben der "Gazzetta
dello Sport" aber nicht einmal zehn Millionen Euro für die
Übertragungsrechte geboten. Die Liga und die Clubs wollen nun die Politik um
Hilfe bitten.
Serie A mit großen Plänen
Während der Serie B das Geld
ausgeht, planen die Erstligisten bereits eine noch lukrativere Zukunft.
Schon ab 2010 wollen die Clubs einen internationalen Rechtehändler mit der
weltweiten Vermarktung der Serie A beauftragen. Nach Angaben der "Gazzetta"
kassiert nur die englische Premier League mit 1,35 Milliarden Euro in der
laufenden Saison mehr als die Italiener.