Confed-Cup
Sicherheitsdebatte bei Confed Cup
22.06.2013Brasiliens Präsidentin bekräftigte Bekenntnis zur WM 2014.
Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat ein klares Bekenntnis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in ihrem Land abgelegt. "Brasilien ist das einzige Land, das an allen Fußball-Weltmeisterschaften teilgenommen hat, wurde fünf Mal Weltmeister und wurde immer überall gut aufgenommen", sagte sie am Freitag (Ortszeit) in einer landesweit übertragenen Fernsehansprache.
Brasilien müsse seinen Gästen denselben großzügigen Empfang bereiten: "Respekt, Warmherzigkeit und Freude - so müssen wir unsere Gäste behandeln. Brasilien ... wird eine große WM machen."
Die Ausgaben der Zentralregierung für die Stadien würden vorschriftsgemäß von den Unternehmen und regionalen Regierungen gezahlt, die die Arenen betrieben. Sie werde es nie zulassen, dass diese Mittel aus dem öffentlichen Bundesbudget genommen würden zu Lasten prioritärer Bereiche wie Gesundheit und Bildung.
Die landesweiten Ausschreitungen am Rande der Massenproteste in Brasilien beinträchtigen den laufenden Confederations Cup, die WM-Generalprobe. Der Sprecher des Fußball-Weltverbandes (FIFA), Pekka Odrizola, erklärte am Freitag jedoch: "Es wurde weder darüber diskutiert noch in Erwägung gezogen, den Confederations Cup oder die WM abzusagen."
Sicherheitsdebatte um Confed-Cup-Teams
Nach den Massenprotesten in Brasilien hat die Sicherheitsdebatte beim Confederations Cup mittlerweile direkte Auswirkungen auf die Fußballstars. Erste Maßnahmen der FIFA haben beim Team des Gastgebers für Verärgerung gesorgt. Die Selecao kann auf Anweisung des Weltverbandes kein öffentliches Training mehr abhalten. "Ich möchte eine Sache klarstellen, von der die Selecao betroffen ist: Wir sind von der FIFA strengstens ermahnt worden, weil wir in Fortaleza das Training öffentlich gemacht haben", sagte Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari vor dem letzten Gruppenspiel des Gastgebers gegen Italien am Samstag (21.00 Uhr MESZ/ZDF) in Salvador.
Am vergangenen Montag hatte Scolari mehr als tausend vor den Toren wartende Fans hineingelassen, die die Mannschaft euphorisch und friedlich feierten. "Wir werden das nicht mehr tun. Das haben nicht wir entschieden, nicht ich", erklärte Scolari. "Ich möchte, dass sie das schreiben, wir wollen nicht ausgebuht werden für Entscheidungen, die nicht unsere sind", reagierte Scolari auf die offenbar nach den Ausschreitungen verschärften Vorkehrungen für die Teams. Die FIFA und die lokalen Organisatoren hatten bisher immer erklärt, dass das Sicherheitskonzept nicht modifiziert worden sei und für Detailfragen an die öffentlichen Behörden verwiesen.
FIFA verärgert Brasilianer
Auch im Lager der Italiener wurde mittlerweile über strenge Sicherheitsregeln berichtet. Wobei zunächst unklar blieb, ob diese von der FIFA kamen. "Man hat uns in Recife und hier verboten, das Hotel zu verlassen", sagte Trainer Cesare Prandelli. Stürmerstar Mario Balotelli setzte sich über die Ausgangssperre aber hinweg. Der Torjäger des AC Milan spazierte am Freitag in Salvador da Bahia drei Kilometer durch die Gegend - in Begleitung von zwei Polizisten. "Alles ist ruhig, und ich bin ohne Angst", sagte er dem Internetportal Globosporte.com.
Auch die zahlreichen deutschen Bundesliga-Fußballer im Kader der japanischen Nationalmannschaft sorgen sich nicht um ihre Sicherheit beim Confederations Cup. "Wir werden sehr gut beschützt, aber ich spüre auch nicht, dass es gefährlich wäre, auf die Straßen zu gehen", erklärte Mittelfeldspieler Yasuhito Endo in Belo Horizonte bei einer Pressekonferenz vor dem letzten Gruppenspiel der Asiaten am (heutigen) Samstag gegen Mexiko. Einige Teamkollegen hätten ihr Hotel für Spaziergänge in der brasilianischen Stadt verlassen, "ohne jegliche Probleme", wie Endo berichtete.
Olympia 2016 in Rio durch Proteste laut IOC nicht gefährdet
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sieht die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro durch die jüngste Protestwelle in Brasilien nicht gefährdet. "Umfragen haben gezeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Spiele unterstützt", teilte das IOC am Samstag auf Anfrage mit. Olympia werde der gesamten Bevölkerung in Rio Vorteile bringen, zum Beispiel bei Infrastruktur und sozialem Wohnungsbau.
Das IOC zeigte aber Verständnis für die Demonstranten: "Wir unterstützen friedliche Proteste jederzeit", hieß es in der Erklärung. In Brasilien gibt es am Rande des Fußball-Confed-Cups seit Tagen Proteste gegen soziale Missstände. Auch die enormen Kosten der Fußball-WM 2014 werden von den Demonstranten kritisiert.
FIFA leitet Verfahren gegen Neuseeland ein
Der Fußball-Weltverband (FIFA) hat ein Disziplinarverfahren gegen Neuseelands Verband eingeleitet. Wie die FIFA am Freitag mitteilte, geht es um den Einsatz eines möglicherweise nicht spielberechtigten Spielers im WM-Qualifikationsspiel gegen die Salomonen-Inseln am 26. März. Die Chancen auf eine Teilnahme an der Fußball-WM 2014 in Brasilien werden durch das Verfahren allerdings nicht geschmälert. Die Neuseeländer hatten die Ozeanien-Qualifikation mit sechs Punkten Vorsprung auf die zweitplatzierten Neukaledonier abgeschlossen. In der Interkontinental-Relegation treffen die Neuseeländer auf den Vierten aus der Qualifikationsgruppe aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik. Dies wäre momentan Honduras.