"Spaniens Messi" holte mit ManCity englischen Titel und bereitete im Finale den Weg zum EM-Sieg.
David Silva
ist am Sonntag im Olympiastadion von Kiew endgültig aus dem Schatten seiner prominenteren Tiqui-Taca
-Kollegen im spanischen
Mittelfeld und ins internationale Rampenlicht getreten. Mit seinem Führungstor im Finale der Fußball-EM
ebnete der 26-Jährige dem spanischen Nationalteam den Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
David Silva, beim WM-Titel 2010 meist nur Ersatzspieler, krönte damit eine herausragende Saison. Silva gewann mit Manchester City den Meistertitel in England, den ersten für City nach 44 Jahren, nun mit Spanien den EM-Titel und war mit zwei Toren und drei Assists gemeinsam mit seinem Teamkollegen Fernando Torres (3 Tore/2 Assists) auch bester Scorer der EURO 2012.
Del Bosques "Messi"
"Er ist unser Messi", sagt Teamchef Vicente del Bosque über David Silva. Torjäger und Vorbereiter in einer Person sei er, ähnlich dem argentinischen Superstar. Das war nicht immer so. Bei der WM 2010 in Südafrika stand Silva im ersten Spiel gegen die Schweiz in der Startformation. Spanien verlor 0:1, Silva wurde in der 62. Minute ausgewechselt und erhielt von Del Bosque danach nur noch einen Kurzeinsatz (im Halbfinale gegen Deutschland).
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Obwohl Spanien auch vier Jahre später ein Luxusproblem im Mittelfeld hat, ist Silva mittlerweile aber gesetzt. Mit Xavi, bester Spieler der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz, und Andres Iniesta, Matchwinner im WM-Finale 2010, bildet er das Mittelfeld der Spanier, die auch heuer mit ihrem Kurzpassspiel ("tiqui-taca") zum Erfolg gekommen sind. Silva passt mit seinen 1,70 m und 67 kg genau in das Profil von Del Bosque, der im Mittelfeld auf kleine, dafür wendige, technisch perfekte und äußerst trickreiche Spieler setzt.
Vielseitig einsetzbar
Und Silva ist vielseitig einsetzbar. Ob an den Flanken oder zentral oder auch als offensivster Spieler im neuen System der Spanier, die in Polen und der Ukraine mehrmals ohne echten Stürmer eingelaufen sind. "Wir wollten dadurch eine Überzahl im Mittelfeld schaffen, und wir wussten, dass Cesc Fabregas und David Silva die Fähigkeiten haben, zum Abschluss zu kommen", erklärte Del Bosque nach dem EM-Auftaktmatch gegen Italien (1:1).
Silva bereitet den Weg zum Triumph
Auch im Finale saßen die gelernten Mittelstürmer Fernando Torres oder Fernando Llorente auf der Bank. Es bewährte sich. Bereits in der 14. Minute verwertete Silva eine Flanke von Fabregas per Kopf zum 1:0. Es war sein zweiter und wichtigster Treffer bei diesem Turnier, auch wenn der erste der schönere war. Gegen Irland hatte Silva am Fünfer gleich drei irische Abwehrspieler ins Leere laufen lassen und zum 2:0 eingeschossen. Lieber allerdings sieht sich Silva in der Rolle des Assistgebers. "Meine Sache ist es, die Angreifer einzusetzen. Ich habe immer mit Stürmern vor mir gespielt", hatte er nach dem stürmerlosen Start gegen Italien erklärt.
Karrierestart bei Valencia
Silva stammt von den kanarischen Inseln, wurde aber schon mit 14 Jahren von Valencia CF verpflichtet, mit dem er den spanischen U15-Meistertitel holte. Noch als Teenager wurde er an SD Eibar und Celta de Vigo verliehen, bei letzterem Club debütierte er auch in der Primera Division. 2006 kehrte Silva nach Valencia zurück und gab wenig später in Salzburg sein Europacup-Debüt (9. August, Champions League-Qualifikation, 1:0 für Salzburg) und erzielte im Rückspiel auch seinen ersten Treffer für Valencias A-Team.
Durchbruch bei Manchester City
In Valencia erregte der Spieler mit der Rückennummer 21 die Aufmerksamkeit der europäischen Top-Clubs. Manchester City machte schließlich das Rennen und verpflichtete Silva im Sommer 2010 um 28,8 Mio. Euro. Nach EM-Titel 2008 und WM-Titel 2010 gewann er mit City heuer auch den englischen Titel. Am Sonntag gelang ihm mit Spanien als erster Mannschaft die erfolgreiche EM-Titelverteidigung, er ist nun einer von nur elf Spielern, die sich Weltmeister und zweifacher Europameister nennen dürfen.
Die letzten Minuten im Finale durfte Silva am Sonntag schon von der Bank aus genießen, nach 59 Minute wurde er von Del Bosque ausgetauscht.
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Spanien gewinnt 4:0 und ist Europameister.
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Silva im Zweikampf mit Federico Balzaretti.
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Federico Balzaretti im Zweikampf.
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Schiedsrichter Pedro Proenca zeigt Gerard Pique gelb.
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Federico Balzaretti mit dem Kopfball.
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Sergio Ramos gewinnt das Kopfballduell.
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Alvaro Arbeloa am Ball.
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Sergio Ramos mit dem Kopfball.
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Spanien jubelt.
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Spaniens Jordi Alba jubelt.
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War's das schon für die Italiener?
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Xavi wieder mit dem Traumpass in die Tiefe, Alba kommt aus dem Hinterhalt und lässt Buffon keine Chance.
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2:0 für Spanien - diesmal trifft Alba!
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Casillas rettet vor Balotelli.
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Silva jubelt.
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Tor für Spanien durch David Silva.
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Silva jubelt.
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Silva jubelt.
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Silva jubelt.
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1:0 für Spanien durch Silva!
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Fabregas flankt von der Grundlinie und der kleine Silva kommt am Fünfer frei zum Kopfball.
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Da ging den Italienern alles zu schnell. Iniesta mit dem Pass in die Tiefe auf Fabregas.
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Montolivo im Zweikampf.
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Sergio Ramos gewinnt das Kopfballduell.
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Italiens Antonio Cassano.
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Spaniens David Silva.
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Italiens Andrea Pirlo.
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Gerard Pique gegen Antonio Cassano.
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Ignazio Abate gegen Xabi Alonso im Kopfballduell.
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Cassano im Zweikampf.
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Alvaro Arbeloa gegen Leonardo Bonucci.
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Beide Teams dürfen heute ihre traditionellen Dressen tragen: Spanien in roten Trikots und dunkelblauen Hosen, Italien in blauen Trikots und weißen Hosen.