Deutschland
Skandal-Schiri Hoyzer aus Gefängnis entlassen
17.07.2008
Robert Hoyzer wurde zu zwei Jahren und fünf Monat Haft verurteilt. Jetzt kam er nach etwa der Hälfte der Zeit frei.
Der wegen Manipulation von Fußballspielen verurteilte ehemalige deutsche Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hoyzer ist nach 14 Monaten Haft wieder auf freiem Fuß. Er wurde am Freitag vorzeitig aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Berlin-Hakenfelde entlassen, wie sein Anwalt Thomas Hermes mitteilte.
Gute Führung
Aufgrund guter Führung und seines stabilen
sozialen Netzes sei die Haftstrafe von insgesamt zwei Jahren und fünf
Monaten nach knapp der Hälfte der Zeit zur Bewährung ausgesetzt worden,
sagte die Sprecherin der Berliner Strafgerichts, Iris Berger. Erleichternd
hinzugekommen sei, dass Hoyzer zum ersten Mal eine Haftstrafe verbüßte.
Offener Vollzug
Der Beschluss des Landgerichts sei auf Antrag von
Hoyzers Anwälten und im Einvernehmen mit der Haftanstalt und der
Staatsanwaltschaft erfolgt. Hoyzer hatte die Haft am 18. Mai 2007 angetreten
und war im sogenannten offenen Vollzug. Er ging während seiner Haftzeit
einer beruflichen Tätigkeit nach, sagte Berger, ohne Einzelheiten zu nennen.
Lebenslang gesperrt
Vor dreieinhalb Jahren hatte der heute
28-Jährige gestanden, für die Manipulation von Spielen insgesamt 67.000 Euro
sowie Sachzuwendungen erhalten zu haben. Im November 2005 war er wegen
banden- und gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt worden. Vom Deutschen
Fußball-Bund (DFB) war er bereits im April 2005 lebenslang gesperrt worden.
Rückzahlung
Vor zwei Monaten hatten sich der DFB und Hoyzer
auf insgesamt 126.000 Euro Schadenersatzzahlungen geeinigt. Hoyzer muss 15
Jahre lang monatlich 700 Euro zahlen. Er soll 2010 mit den Zahlungen
beginnen, das Geld soll sozialen Zwecken zugutekommen.
Skandal
Die Wett-Affäre hatte Anfang 2005 für großes Aufsehen
gesorgt. Hoyzer hatte vor Gericht eingeräumt, 2004 unter anderem die
Regionalliga-Spiele Braunschweig gegen St. Pauli und Wuppertal gegen Werder
Bremen Amateure, die Zweitligapartie Ahlen gegen Burghausen sowie das
DFB-Pokalspiel Paderborn gegen den HSV manipuliert zu haben