Coach Peter Pacult gab seinen Spielern am Montag sogar frei, damit sie ordentlich feiern konnten.
Zu besonderen Anlässen drückt sogar der ansonsten gestrenge Peter Pacult einmal ein Auge zu. Der Trainer des frischgebackenen österreichischen Fußball-Meisters SK Rapid gab seinen Kickern am Montag frei, damit sich Steffen Hofmann und Co. ruhigen Gewissens der Zelebrierung ihres Triumphs bis in die frühen Morgenstunden widmen konnten. "Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, morgen zu trainieren", schmunzelte der Wiener nach dem 3:0 gegen SCR Altach am Sonntag.
Pacult ließ aus
Der Coach selbst verzichtete auf eine
Teilnahme an den nächtlichen Feierlichkeiten, kündigte aber an, sich nach
dem abschließenden Saisonspiel am Samstag in Ried mit der Mannschaft
"vielleicht bei Kaffee und Kuchen" zusammenzusetzen.
"Geiles Gefühl"
Seinen Spielern war nach dem
Altach-Match freilich nach Konsumation anderer Genussmittel zumute. Schon in
der Kabine flossen Bier und Sekt, ehe die Meisterschale - provisorisch mit
einem grünen Papier mit der Aufschrift "Rapid - Meister 2007/08" versehen -
aus den Katakomben des Hanappi-Stadion getragen wurde. "Es ist einfach ein
geiles Gefühl, die Schale in Händen zu halten", jubelte Goalie Helge Payer.
Lob für den Trainer
Hofmann musste seinen zweiten Titel mit
den Grün-Weißen nach 2005 ("vielleicht ist es diesmal schöner, weil wir ihn
zu Hause gewonnen haben") erst noch verarbeiten. "Wir wissen alle noch nicht
genau, was wir geschafft haben", meinte der Kapitän, der nach eigenen
Angaben seit dem 7:0 in Salzburg so richtig an den Gewinn der Meisterschaft
geglaubt hat und Pacult lobte. "Der Trainer hat im Frühjahr alles richtig
gemacht." Dieser Meinung schloss sich auch Payer an. "Körperlich sind wir
top, das ist sein Verdienst."
Jürgen Patocka, der nach seinem Wechsel im Sommer von Mattersburg nach Wien-Hütteldorf von Pacult stets das Vertrauen geschenkt bekam und sogar Martin Hiden aus der Mannschaft spielte, hob ebenfalls Pacults Verdienste hervor. "Der Trainer hat einen großen Anteil, wenn man sieht, wo die Mannschaft war, als er sie übernommen hat und was da in letzter Zeit passiert ist. Das ist zu einem großen Teil ihm zu verdanken", erklärte der Niederösterreicher, für den "ein Traum in Erfüllung" gegangen ist. Markus Katzer hob die gute Stimmung innerhalb des Teams hervor und sprach in diesem Zusammenhang von "Zusammenhalt und Freundschaft". Für Markus Heikkinen war der Titelgewinn gleich in seiner ersten Saison bei Rapid schlicht "unglaublich".
Tokic hat Champions League im Visier
Ein "alter Hase" bei
Meisterehrungen ist Mario Tokic, der zuvor schon mit Dinamo Zagreb (1999),
GAK (2004) und der Austria (2006) triumphierte. Parallelen zum Erfolg mit
dem Erzrivalen von Rapid wollte der im Moment verletzte kroatische
Verteidiger, dem seit Monaten ein Bandscheibenvorfall zu schaffen macht,
aber nicht ziehen. "Das kann man nicht vergleichen", sagte Tokic und nannte
schon die Ziele für die kommende Saison. "Wir sind Rapid, wir wollen immer
Meister werden. Es wird schwer, aber natürlich ist auch die Champions
League-Gruppenphase unser Ziel."