Koller bremst Euphorie
So fahren wir zur EM nach Frankreich
14.06.2015
Teamchef Koller steigt nach Sieg in Russland auf Euphorie-Bremse.
16 Punkte nach sechs Runden. Platz 1 in der Gruppe G. Vier Punkte Vorsprung auf Platz 2, acht auf Platz 3. Das sind die Fakten. Und die besagen: Unsere EM-Teilnahme 2016 ist so gut wie fix. Denn die Statistik verrät: Schon 19 Punkte reichen mit über 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit zu einem der vorderen beiden Plätze und somit zur Direkt-Teilnahme ...
Nach dem gestrigen Krimi in Moskau hält unser Team mehr denn je die Dinge in der eigenen Hand. Schon nach den kommenden zwei Spielen gegen Moldawien (daheim) und in Schweden kann alles endgültig entschieden sein. Bei zwei Siegen wäre das Ticket zur EM sicher in der Tasche. Schon ein Sieg könnte genügen.
VIDEO: Koller nach dem Sieg gegen Russland
In den letzten Heimspielen winken sichere 6 Punkte
Sollte kein Problem sein! In der ÖFB-Chefetage hat man sich neben dem Moldawien-Heimspiel insbesondere das letzte Match (daheim gegen Liechtenstein) rot angestrichen. Diese Punkte können wir fix einrechnen.
Allerdings wies Koller darauf hin, dass die theoretische Möglichkeit des Scheiterns nach wie vor besteht. "Wir sind noch nicht bei der EM", betonte der Schweizer, gab aber auch zu: "Es sieht sehr gut aus und wir sind auf dem richtigen Weg."
In der kommenden FIFA-Weltrangliste wird das ÖFB-Team als zehnt-oder elftbestes europäische Nationalmannschaft geführt werden. "Doch ich würde das nicht so hoch ansetzen. Wir sind noch nicht bei den europäischen Top-Teams", betonte Koller.
Koller hofft auf mehr Kaltschnäuzigkeit
Bei aller Freude über den Auftritt in Moskau sah Koller auch die eine oder andere Unzulänglichkeit bei seinen Schützlingen, vor allem was die Arbeit in der Defensive betrifft. Der eine oder andere müsse sich "in den Hintern kneifen" und noch mehr für die Unterstützung der Abwehr leisten, mahnte der 54-Jährige.
Außerdem bemängelte Koller die fehlende Effektivität bei der Chancenauswertung. "Wir hätten mehr Ruhe reinbringen und das 2:0 machen müssen. So war es bis zum Schluss hektisch und spannend. Das braucht man auch nicht immer als Trainer."
Der Ticker zum Nachlesen