Australier ohne große Stars in Brasilien. Austrias Holland hofft auf WM-Start.
Der australische Fußball ist nicht mehr dort, wo er vor einigen Jahren schon war. Bei der WM 2006 in Deutschland hatten die "Socceroos" den späteren Weltmeister Italien im Achtelfinale an den Rand einer Niederlage gedrängt. Acht Jahre später zählen die Australier in Brasilien zu den krassen Außenseitern - nicht zuletzt aufgrund einer schweren Auslosung.
Brutale Auslosung
Nach dem Auftaktspiel gegen Chile geht es in Gruppe B gegen die Niederlande und Titelverteidiger Spanien. Australien will den Favoriten mit seiner Kampfkraft Paroli bieten. An die spielerische Qualität der vergangenen Turniere kommt die Mannschaft allerdings nicht heran. Stürmerstar Harry Kewell hat seine Karriere beendet, auch sonst spielen kaum noch australische Legionäre in Europas Topligen.
Keine Stars
Offensivspieler Robbie Kruse von Bayer Leverkusen fehlt mit einem Kreuzbandriss. Bekanntester Name ist Offensivspieler Tim Cahill, der sein Geld mittlerweile bei den New York Red Bulls verdient. Auch Austria-Mittelfeldspieler James Holland darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im 23-köpfigen Aufgebot von Teamchef Ange Postecoglou machen.
Postecoglou folgte erst im Oktober dem Deutschen Holger Osieck nach. Die "Socceroos" werden damit erstmals seit 40 Jahren wieder von einem Australier zu einer WM geführt. 2006 und 2010 formten die Niederländer Guus Hiddink und Pim Verbeek jeweils schlagkräftige Teams. Postecoglou soll, mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet, die Verjüngung vorantreiben.
In der abgelaufenen Qualifikation mühten sich die Australier in der Asien-Zone, der sie seit 2006 angehören, zum zweiten Gruppenplatz hinter Japan. Osieck musste nach zwei 0:6-Pleiten in Testspielen gegen Brasilien und Frankreich den Hut nehmen. Bei der WM warten mit den beiden Finalisten von Südafrika 2010 nicht minder schwere Aufgaben.
Schlechtestes Team laut Weltrangliste
Zwar befindet sich die australische Profiliga (A-League) dank einiger namhafter Legionäre wie Italiens Altstar Alessandro del Piero (Sydney FC) im Aufwind, das Nationalteam hat davon aber wenig gespürt. In der FIFA-Weltrangliste ging es in den vergangenen zwei Jahren von Platz 20 auf 59 nach unten. Die Australier sind damit das am schwächsten gereihte WM-Team. Bei ihrer vierten Endrunden-Teilnahme können sie nur überraschen.