Personalsorgen vor EL-Hit
Sonnleitner: "Können nur überraschen"
06.11.2012
Mehr als 4000 Rapid-Fans werden am Donnerstag in der BayArena erwartet.
Der SK Rapid reist mit einer Rumpftruppe zum Auswärtsspiel der Fußball-Europa-League gegen Bayer Leverkusen. Trainer Peter Schöttel muss am Donnerstag (21.05 Uhr im oe24-LIVETICKER) in der BayArena auf Guido Burgstaller (gesperrt), Muhammed Ildiz (krank), Steffen Hofmann, Markus Heikkinen, Christopher Drazan, Deni Alar, Kristijan Dobras und Brian Behrendt (alle verletzt), Dominik Starkl (nicht spielberechtigt) und Louis Schaub (beim U19-Nationalteam) verzichten.
Damit die Hütteldorfer überhaupt einen 18-Mann-Kader stellen können, steigen am Mittwoch die Amateure Osarenren Okungbowa, Eldis Bajrami und Daniel Randak in den Flieger Richtung Deutschland.
"Können punkten"
Angesichts der derzeitigen Situation kann sich Mario Sonnleitner am Donnerstag wohl auf einen arbeitsintensiven Abend einstellen, der Abwehrspieler hofft aber trotz der klaren Niederlage im Heimspiel
auf eine Überraschung gegen den deutschen Spitzenclub. "Wir müssen diesmal als gesamte Mannschaft besser auftreten, so eine Aggressivität wie gegen Salzburg auf den Platz bringen, die Fehler abstellen und mutig spielen. Wenn uns das gelingt, können wir punkten", erklärte Sonnleitner.
Sonnleitner hofft auf Trotzreaktion
Der Steirer spekuliert damit, dass die seit elf Spielen ungeschlagenen Leverkusener Rapid auf die leichte Schulter nehmen könnten. "Es besteht die Möglichkeit, dass sie uns unterschätzen. Aber andererseits haben sie auch einen großen und starken Kader. Außerdem sind sie ziemlich sicher aufgestiegen, wenn sie gegen uns gewinnen, also werden sie wahrscheinlich nicht so viel rotieren", vermutete Sonneitner. Der Abwehrspieler und seine Kollegen wollen Bayer aber die geplante Aufstiegsparty verpatzen. "Uns traut keiner etwas zu, daher können wir nur überraschen. Gegen Salzburg hat auch keiner mit einem Sieg von uns gerechnet", sagte Sonnleitner.
Euro-League als Lernprozess
Nur mit einer Trotzreaktion wie beim 2:0 gegen den Doublegewinner könnte Rapid einen in der Europa League einzigartigen Makel beseitigen, schließlich stehen die Hütteldorfer als einziger der 48 Clubs zur Halbzeit noch ohne Punkte da. Dass es angesichts dieser Bilanz für Rapid besser gewesen wäre, erst gar nicht in die Gruppenphase zu kommen, bestreitet Sonnleitner. "Mit jedem internationalen Spiel lernt man dazu. Wir haben eine relativ unerfahrene Mannschaft mit nur wenigen Routiniers, die dieses Niveau kennen. Das ist ein Lernprozess für Spieler und Trainer, deswegen ist es nie ein Fehler, in die Europa League einzuziehen."
Aus diesem Grund nimmt Sonnleitner auch die monatelange Doppelbelastung gern in Kauf. "Wir sind gut trainiert und können jeden dritten Tag ein Spiel absolvieren. Für mich ist das keine Belastung, sondern ich freue mich auf die Aufgaben. Und wenn wir uns in Leverkusen gut verkaufen, gibt uns das auch in der Liga Auftrieb", betonte der 26-Jährige, dessen Verein in der Bundesliga schon sechs Punkte hinter Spitzenreiter Austria liegt.