Team auf Malta

Spätberufener Majstorovic hofft auf EM-Chance

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GAK-Kicker mit 29 erstmals im Teamkader. Norwegen-Legionär Kienast sagt Hickersberger ab.

Mario Majstorovic ist ein "Spätberufener" im österreichischen Fußball-Nationalteam. Der 29-Jährige war Bestandteil jener GAK-Mannschaft, die 2004 den ersten Meistertitel in der Klubgeschichte holte und danach auch im Europacup gute Figur machte, dennoch musste er lange auf seine erste ÖFB-Nominierung warten. Daher kam für den Defensivspezialisten im Rahmen des einwöchigen Teamcamps auf Malta weniger die Einberufung an sich als der Zeitpunkt seiner Berücksichtigung unerwartet.

"Gerechnet habe ich schon länger mit einer Nominierung, aber dass es gerade jetzt so weit ist, hat mich schon ein bisschen überrascht. Immerhin war ich im letzten Jahr oft verletzt und habe nur wenig gespielt", erklärte Majstorovic, der vor rund einem Jahr einen Achillessehnenriss erlitten hat. Begonnen hatte die Laufbahn des in Österreich geborenen Sohnes bosnischer Kroaten im Nachwuchs der Wiener Austria, wo er als 17-Jähriger bereits mit der Kampfmannschaft trainierte, aber keinen Profivertrag bekam.

Zufällig entdeckt
Danach verschlug es Majstorovic zum FavAC, Sportklub, nach Stockerau, Gerasdorf und zum FAC, ehe der damalige GAK-Manager Hannes Weninger auf den kopfballstarken Kicker aufmerksam wurde und ihn im Sommer 2003 nach Graz lotste - wenige Monate später durfte der Verteidiger bereits den Meisterteller stemmen. "Das war das Schönste überhaupt, gleich zum GAK zu kommen und Meister zu werden."

Lob für Schachner
Den Titelgewinn stellt Majstorovic auch über den historischen 1:0-Erfolg des GAK im August 2004 an der Anfield Road gegen Liverpool im Rahmen der Champions-League-Qualifikation. Der Abwehrspieler hatte zu jener Zeit zwar keinen fixen Stammplatz bei den "Rotjacken", war in dieser Partie aber bis rund 15 Minuten vor Schluss, als er verletzt ausscheiden musste, im Einsatz. Dabei profitierte Majstorovic von einer Verletzung von Toni Ehmann, wodurch ihn Walter Schachner ("Was Taktik anbelangt, habe ich keinen besseren Trainer gehabt als ihn") in die Anfangsformation beorderte.

In Liverpool nahm Emanuel Pogatetz den Platz von Ehmann im Zentrum ein, Majstorovic agierte dafür an dessen angestammter Position links in der Viererkette. So wie damals bietet sich auch heute für den 29-Jährigen - wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen - die Chance, sich als Pogatetz-Nachfolger auf der linken Seite zu etablieren, denn auf dieser Position gibt es im Hinblick auf die EURO 2008 noch ein großes Fragezeichen.

Kienast sagt ab
Roman Kienast hat seine Teilnahme für das einwöchige Trainingscamp des österreichischen Fußball-Nationalteams auf Malta mit abschließendem Länderspiel am kommenden Mittwoch gegen die Insel-Auswahl abgesagt. Der Stürmer des norwegischen Erstilga-Absteigers Ham-Kam erlitt am Mittwoch in einem Testspiel mit seinem Klub eine Knöchelverletzung.

"Wir sind zur Entscheidung gekommen, dass es in dieser Situation keinen Sinn macht, wenn er nach Malta kommt, sondern dass es besser ist, wenn er in Norwegen bleibt", erklärte Teamchef Josef Hickersberger, der für den Ex-Rapidler keinen anderen Spieler nachnominiert.

Einen Zusammenhang zwischen der Absage von Kienast, der erstmals ins ÖFB-A-Aufgebot berufen worden war und am Donnerstagnachmittag auf der Mittelmeer-Insel hätte eintreffen sollen, und den jüngsten Diskussionen rund um die Sperre des Angreifers wegen rassistischer Beschimpfungen eines Gegenspielers in Norwegen sieht Hickersberger nicht: "Das schließe ich aus. Ich habe mit ihm telefoniert, er wollte unbedingt dabei sein."

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