Gruppe B
Spanien geht auf nächsten Titel los
09.05.2014
Seit 2008 hieß der Sieger bei WM- und EM-Turnieren immer Spanien.
Spanien hat vor zwei Jahren mit dem 4:0-EM-Finalsieg über Italien gleich in doppelter Hinsicht Fußball-Geschichte geschrieben. "La Roja" sicherte sich nach dem EURO-2008-Triumph in Österreich sowie der WM-Krone 2010 in Südafrika den dritten großen Titel en suite und schaffte zugleich die erste erfolgreiche EM-Titelverteidigung. Nun geht das Team von Vicente del Bosque erneut auf den WM-Titel los.
Schwerer Weg zur Titelverteidigung
Doch in Brasilien wird es für die Spanier von Beginn an extrem hart. Schon in der ersten Turnierphase bekommt es der Titelverteidiger in Gruppe B neben dem krassen Außenseiter Australien mit dem WM-Finalgegner von 2010, den Niederlanden, sowie den starken Chilenen zu tun. Und bereits im Achtelfinale könnte es zum Duell mit dem ebenfalls zu den Topfavoriten zählenden Gastgeber-Team kommen. "Das wird nicht einfach", gab Trainer Del Bosque nach der Auslosung zu Protokoll.
Tiqui-taca wurde entschlüsselt
Die Spanier hatten schon zuletzt bei der EURO in Polen und der Ukraine enorm zu kämpfen, um weiter auf dem Thron zu bleiben. Das bei der EM 2008 und WM 2010 so gefürchtete "tiqui-taca", das flinke Kurzpass-Spiel der Iberer, wurde von den Gegnern teilweise mit konsequentem Forechecking entschärft. Deshalb avancierte Kapitän und Tormann Iker Casillas, der seinem Team mit Glanzparaden und gehaltenen Elfern stets ein sicherer Rückhalt war, mehrfach zum Matchwinner.
Seit 6 Jahren das Maß aller Dinge
Nachdem Spanien seit dem ersten EM-Gewinn 1964 jahrzehntelang vom Fluch begleitet worden war, bei Endrunden spätestens im Viertelfinale zu scheitern, ist es nun seit sechs Jahren die Top-Nation. Der Erfolgslauf startete bei der EURO 2008. In Österreich kitzelte damals der alte Futbol-Weise Luis Aragones, der Anfang Februar dieses Jahres starb, die Urtugenden des Fußballspiels aus der "Seleccion" hervor. Damals erlangte das vor allem vom FC Barcelona erfolgreich praktizierte "tiqui-taca" seinen Weltruf.
Dieser Erfolgsweg wurde unter Del Bosque konsequent fortgesetzt. Der 63-Jährige aus Salamanca, der Anfang des Jahrtausends Real Madrid zu zwei Meistertiteln und Champions-League-Triumphen geführt hatte, steigt zwar traditionell auf die Euphoriebremse und pflegt stets das Understatement. Doch auch ihm war bei seinem Amtsantritt nach der EM 2008 bewusst, dass Top-Profis wie Casillas, Xavi Hernandez, Andres Iniesta, Xabi Alonso oder Cesc Fabregas das Zeug zum WM-Titel haben, der nun in Südamerika erfolgreich verteidigt werden soll.