Sonntag, 20.45 Uhr, steigt der Finalkracher.
Die Voraussetzungen für einen Fußball- Leckerbissen könnten nicht besser sein. Auf der einen Seite Spanien. Der Welt- und Europameister. Seit dem WM-Achtelfinale 2006 hat der Titelverteidiger in keinem einzigen K.-o.-Spiel mehr ein Gegentor kassiert. Auf der anderen Seite Italien. Die wiedererstarkte Fußball-Supermacht. Das peinliche Vorrunden-Aus bei der WM 2010 und der Wettskandal sind plötzlich vergessen.
Überraschung
Spanien gegen Italien ist auch deshalb so interessant, weil die Spanier bei der EURO ihr Spielsystem umgestellt
haben. Iniesta & Co. glänzten bisher weniger mit ihrem attraktiven Kurzpassspiel. Im Gegenteil: Teamchef Vicente Del Bosque überraschte und verärgerte nicht nur die eigenen Fans, indem er ohne Stürmer spielen ließ.
Die Italiener wiederum wurden jahrelang für ihr ergebnisorientiertes „Catenaccio“ (Abwehrriegel) kritisiert. Und plötzlich zeigen sie Offensivfußball vom Feinsten. Angetrieben von Spielmacher Andrea Pirlo aus dem Mittelfeld.
Titelfluch
Spanien gegen Italien. Der Titelverteidiger gegen den vierfachen Weltmeister. Mit einem Sieg würden die Spanier die schwarze Serie durchbrechen, wonach noch nie eine Nation den EURO-Titel verteidigen konnte. Doch Spaniens Teamchef Del Bosque stellt klar: „Die Chancen stehen 50:50. In diesem Finale gibt es keinen Favoriten.“ Spanien gegen Italien. Xavi, Iniesta und Silva gegen „Mister Bummbastic“ Balotelli und Kollege Cassano. Die beste Kreativabteilung gegen die gefährlichsten Angreifer.
Das lässt auch ÖSTERREICH-Chefanalytiker Hans Krankl, der übrigens diese Finalpaarung vorhergesagt hat, mit der Zunge schnalzen: „Das wird ein Traumfinale mit absolut schönem Fußball.“
