Spanien

Steueraffäre: Messi vor Gericht erschienen

27.09.2013

Fans jubelten Argentinier bei dessen Ankunft zu.

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Der Fußballstar Lionel Messi ist am Freitag kurz vor 11.00 Uhr zu einer Vernehmung wegen einer Steueraffäre vor einem spanischen Gericht erschienen. Die zuständige Ermittlungsrichterin hatte den Profi des FC Barcelona und dessen Vater Jorge Horacio Messi für Freitag vorgeladen. Der Weltfußballer betrat das Gerichtsgebäude in Gava bei Barcelona mit einem Lächeln.

Jubel bei Messi-Ankunft
Mehrere Fans jubelten dem Argentinier vor dem Eingang zum Gericht zu. Die Vernehmung war eigentlich für den 17. September vorgesehen gewesen, auf Antrag von Messis Anwalt jedoch verschoben worden. Die Justiz ermittelt gegen Messi und dessen Vater wegen des Verdachts des Steuerbetrugs.

Zweieinhalbstündige Befragung
Lionel Messi wurde von dem Gericht rund zweieinhalb Stunden lang hinter geschlossenen Türen befragt, sein Vater Jorge Messi etwa zwei Stunden lang. Der Spieler verließ das Gerichtsgebäude danach schweigend, aber mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Vor den Kameras streckte er in einer gelassenen Geste seinen Daumen in die Höhe.

Messis Anwalt Cristobal Martell sagte, bei der Anhörung sei deutlich geworden, dass hinter den Steuervorgängen nur "geringe betrügerische Absicht" stecke. Vielmehr habe sich der "große Wille" seines Mandanten gezeigt, "die Angelegenheit mit der Steuerbehörde zu regeln, anstatt einen verbissenen Kampf mit dem Staat vom Zaun zu brechen". Martell strich heraus, dass die Messi-Familie seit Beginn der Ermittlungen "Transparenz, Klarheit und Kooperationsbereitschaft" demonstriert habe.

Vater entlasstet Messi
Den Argentiniern wird zur Last gelegt, in den Jahren 2007, 2008 und 2009 dem Finanzamt 4,1 Millionen Euro an Steuern schuldig geblieben zu sein. Der Vater Jorge Horacio Messi hat seinen Sohn in der Affäre entlastet und betont, dass der Barca-Profi sich nie um Steuerdinge gekümmert habe.

Fünf Millionen nachgezahlt
Allgemein wird nicht damit gerechnet, dass Messi in Haft muss. Zwar können die ihm zur Last gelegten Delikte grundsätzlich mit einer Haftstrafe geahndet werden. Doch hatten er und sein Vater Anfang September rund fünf Millionen Euro an den spanischen Fiskus nachgezahlt - den laut Behörden ausstehenden Betrag plus Zinsen. Dies dürfte sich bei einer Verurteilung deutlich strafmindernd auswirken.

 

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