"Es wird wunderschön"

Stöger freut sich auf Ligastart

18.07.2013

Stöger startet am Wochenende mit Köln gegen Pacults Dresden in die Saison.

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Peter Stöger erlebt seine Feuertaufe auf der Trainierbank des 1. FC Köln ausgerechnet in einem Duell mit einem Landsmann. Zum Auftakt der 2. deutschen Fußball-Bundesliga tritt der Austria-Meistermacher mit den "Geißböcken" am Samstag auswärts gegen das von Peter Pacult betreute Dynamo Dresden an. "Diese Konstellation ist schon sehr witzig", sagte der Wiener vor seinem Pflichtspiel-Debüt mit Köln.

Austausch mit Pacult geplant
Pacult zählte zu den ersten Gratulanten, die Stöger zu seinem Wechsel in die Domstadt beglückwünschten. "Das hat mir sehr getaugt", betonte der frühere "Veilchen"-Betreuer. In den vergangenen Tagen hat es allerdings keinen Kontakt mehr gegeben. "Das würde vor diesem Match irgendwie komisch wirken. Aber danach werden wir sicher regelmäßig Informationen austauschen", sagte Stöger.

Vorfreude auf Fan-Ansturm
Der 47-Jährige verspürt vor dem Saisonstart eine positive Anspannung. "Ich freue mich wahnsinnig, dass es losgeht. Die Hütte in Dresden wird voll sein, eine Woche später im Heimmatch gegen Düsseldorf kommen dann sowieso 50.000 Zuschauer. Es wird wunderschön", frohlockte Stöger.

Neue Fußball-Welt
Durch seinen Wechsel vom österreichischen Meister zum deutschen Zweitligisten betrat der Ex-Teamspieler laut eigenen Angaben eine andere Fußball-Welt. "Natürlich ist es ein Unterschied, wenn beim Training Hunderte Fans zuschauen. Und wenn bei der Saisoneröffnung, bei der nicht einmal ein Spiel auf dem Programm steht, 25.000 Leute ins Stadion kommen, dann ist das eine andere Größenordnung. Alles ist größer. Aber ich habe immer gesagt, dass das der nächste Schritt ist, den ich in meiner Entwicklung gehen will."

Aufstieg ist möglich
Ein weiterer großer Entwicklungsschritt wäre der Aufstieg mit Köln, den Stöger durchaus für möglich hält. "Wir gehen mit einer der jüngsten Mannschaften der gesamten Liga ins Rennen. Doch wenn alles so greift, wie wir uns das vorstellen, dann haben wir die Möglichkeit, vorne dabei zu sein", erklärte der frühere Mittelfeldspieler, der Düsseldorf, Fürth, Kaiserslautern, Union Berlin, Ingolstadt und 1860 München als größte Konkurrenten sieht. "Und vielleicht noch die eine oder andere Überraschungsmannschaft."

Die Vorbereitung mit seiner neuen Truppe stimmte Stöger im Hinblick auf das Aufstiegsrennen optimistisch. "Wir sind ungeschlagen geblieben, das war soweit okay. Aber natürlich war nicht alles zufriedenstellend, da ist Verbesserungspotenzial da."

Hoffer-Transfer hat keine Dringlichkeit
Einen Beitrag zur Verbesserung könnte Erwin Hoffer leisten. Der Ex-Rapidler ist nach dem Ende seines Leihvertrags bei Kaiserslautern im Moment wieder Spieler des SSC Napoli, wo er aber nicht gebraucht wird. "Er ist ohne Zweifel ein interessanter Spieler für uns", gab Stöger zu. Ein Wechsel des Niederösterreichers nach Köln dürfte jedoch nicht unmittelbar bevorstehen. "Wir werden in den nächsten Wochen sicher nicht aktiv werden, die Transferzeit ist noch lange. Zunächst schauen wir einmal, wie unser System greift. Dann werden wir sehen, wo und ob wir noch Spieler brauchen."

Pacult tauschte fast komplette Mannschaft aus
Während Stöger bisher mit vier echten Neuzugängen auskam, holte Pacult gleich mehr als doppelt so viele neue Akteure. "Wir haben jetzt sicher einen ausgeglichenen Kader. Er muss sich aber noch ein bisschen finden", sagte der frühere Rapid-Coach, der unter anderen Adnan Mravac von Mattersburg nach Dresden lotste.

Pacult schaffte mit Dresden den Klassenerhalt erst über die Relegation, die dadurch entstandene "Nachspielzeit" bereitet dem 53-Jährigen nun Kopfzerbrechen. "Wegen der Relegation mussten wir zehn Tage länger trainieren, deswegen mussten die Spieler danach auch länger regenerieren, und diese Tage gehen uns jetzt ab. Trotzdem war es positiv, wie die Mannschaft in der Vorbereitung mitgezogen ist."

"Keine leichten Gegner"
Der Saisonstart mit dem Härtetest gegen den hoch eingeschätzten 1. FC Köln kommt Pacult gar nicht ungelegen. "Es ist gut, dass wir mit einem Heimspiel beginnen, noch dazu gegen so einen Gegner, da ist gleich die volle Konzentration da. Außerdem gibt es in dieser Liga sowieso keine leichten Gegner." Das Saisonziel seiner Dresdner unterscheidet sich klar von jenem der Kölner. "Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte haben, um den Klassenerhalt zu sichern."

Die Turbulenzen rund um die Relegationspartien gegen Osnabrück - während der Live-Übertragung des Rückspiels hatte ein MDR-Reporter Pacults Entlassung als fix vermeldet - hat der Wiener abgehakt. "Das hat mich in meiner Arbeit in der Vorbereitung überhaupt nicht beeinflusst, und die verantwortlichen Personen vom MDR haben sich vor einer Woche bei mir entschuldigt."

Warnung vor den Medien
Auf eine mühsame Zusammenarbeit mit den Medien kann sich laut Pacult auch Stöger in Köln einstellen. "In dieser Stadt dreht sich alles um den 1. FC, bei dieser Presselandschaft hat man wenig Ruhe. Man steht ständig unter Beobachtung." Dennoch konnte der Ex-Rapid-Meistermacher den Abschied Stögers von der Austria nachvollziehen. "Ich habe Verständnis dafür und glaube, dass er nicht zu jedem deutschen Zweitligisten gegangen wäre, sondern nur zu Köln. Dieser Verein ist in punkto Popularität in Deutschland ganz oben angesiedelt."

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