Frank Stronach ist wieder da. Seine erste Amtshandlung: Er feuerte Magna-Sport-Boss Svetits. Der nächste Hammer: Er will Hans Krankl holen.
Coup
Immer wenn Frank Stronach (76) von Kanada nach Österreich
kommt, geht es rund. Sonntagabend flog er mit dem Privatjet ein, schon
gestern gab es den ersten Paukenschlag beim Bundesliga-Aufsteiger Wiener
Neustadt. Er feuerte Sport-Boss Peter Svetits. Der hatte sich mit Magna-Vize
Ernst Neumann zerkracht. Doch der ganz große Hammer soll erst folgen:
Stronach will Hans Krankl (56) als Trainer vom LASK loseisen. Der Big
Spender ist ein glühender Fan von ihm. Er war auch verantwortlich dafür,
dass Krankl 2002 ÖFB-Teamchef wurde. Der clevere Geschäftsmann weiß: Krankl
finanziert sich von selbst. Er löste auch beim LASK einen Boom aus: 57.000
Zuschauer strömten zu den letzten fünf Heimspielen!
Alles offen
ÖSTERREICH wollte von Krankl wissen: „Wechseln Sie
wirklich zum Stronach-Verein?“ Der Startrainer: „Kein Kommentar. Ich fühle
mich in Linz sehr wohl, bin zufrieden mit der sportlichen Entwicklung. Der
LASK ist deshalb mein erster Ansprechpartner.“ Der Vertrag läuft bis 31.
Mai. Bisher gab’s aber noch keine Signale von Klubpräsident Peter-Michael
Reichel, die auf eine Verlängerung des Kontrakts hindeuten. Reichel ist
derzeit in Paris beim Tennisturnier. Er rief Krankl an, vereinbarte für
Mittwochnachmittag den Verhandlungstermin. Der LASK-Chef: „Krankl macht
einen sehr guten Job. Aber jetzt müssen wir sehen, dass wir zusammenkommen.“
Bedingungen
Krankl stellt Bedingungen. „Mir geht’s nicht ums
Finanzielle. Mir geht’s um den LASK, um die Rahmenbedingungen, um die
Infrastruktur. Ich weiß genau, was zu tun ist und welche Verstärkungen ich
brauche. Ich will nämlich nächste Saison nicht gegen den Abstieg spielen.
Falls wir uns nicht einigen, dann sage ich: Danke, es war eine super Zeit!“
Im Gegensatz zu Reichel könnte Stronach Krankls Forderungen ohne mit der
Wimper zu zucken locker erfüllen. Der SC Magna wird sich in der Bundesliga
sicher nicht mit der Rolle des Mitläufers abfinden. Stronach hat einen Platz
im Vorderfeld im Visier. Er greift die Großen an. Und dafür will er einen
Star-Coach.
Wackelkandidat
Das ist Magna-Trainer Helmut Kraft (50) sicher
nicht, darum wackelt er auch. Der Tiroler sitzt am Freitag beim Match gegen
den FC Lustenau wohl zum letzten Mal auf der Bank. Vor allem Vize Neumann
gilt als sein Gegner. Welchen Einfluss er auf Stronach hat, zeigt die
Entlassung von Svetits. Durchaus möglich, dass Krankl als Teammanager
installiert wird.(ruw, ruc)