Stronach zieht sich bei Wr. Neustadt zurück

Der SC Magna Wiener Neustadt steht seit gestern vor dem Ende. Hauptsponsor Magna steigt mit Saisonende aus, auch weil der geplante Stadion-Neubau scheiterte – damit versiegt die Hauptgeldquelle des niederösterreichischen Klubs unwiderruflich.

Nun herrscht Endzeitstimmung bei Trainer Peter Schöttel und seinen Profis. Der Trainer hatte stets betont, dass die Ungewissheit seine Mannschaft lähmte. Schöttel: „Natürlich machst du dir Gedanken, man sitzt in der Kabine, und da wird natürlich nur über dieses Thema gesprochen.“

Nun scheint klar: Bundesliga in Wiener Neustadt wird es nach der laufenden Saison nicht mehr geben. Schöttel: „Ich habe meinen Spielern gesagt: Ihr braucht keine Zukunftsängste zu haben, ihr seid so gut, dass ihr auch woanders unterkommen werdet.“

Tatsächlich sind Stars, wie Teamspieler Patrick Wolf oder die U-21-Asse Alexander Grünwald, Guido Burgstaller und Christian Ramsebner, ligaweit heiß begehrt. Und werden wohl abwandern …

Bürgermeister Müller 
mit Durchhalteparolen
Ex-Magna-Boss Frank Stronach (stieg unlängst aus dem von ihm gegründeten Konzern aus) bleibt dem Verein zwar als Privatsponsor erhalten. Doch das dürfte kaum reichen. „Stronach gibt nach wie vor Geld her, aber nicht in dem Ausmaß wie bisher“, verrät Wiener Neustadts Bürgermeister Bernhard Müller. Und deshalb klingt es eher nach Taktieren, wenn Müller behauptet: „Es gibt keine Auflösung des Vereins und keine Lizenzweitergabe.“

Stronach ließ gestern um kurz vor 15 Uhr folgende Mitteilung verbreiten: „Ich möchte, dass der Fußball in Wiener Neustadt erhalten bleibt, und werde, sofern dies gewünscht ist, im Jugendbereich weiter als Partner zur Verfügung stehen. Für den Profibereich wird es aber notwendig sein, dass auch andere Personen und Institutionen Verantwortung übernehmen.“ Sprich: Wenn nicht ein Wunder passiert, wird das Geld knapp – zu knapp, um weiter an der Bundesliga teilnehmen zu können.

SKN St. Pölten hat bereits Interesse an einer „Übernahme“ der Neustädter Bundesliga-Lizenz angemeldet. In der nö. Landeshauptstadt gibt es große Pläne und offenbar auch große Geldgeber. Österreichs Bundesliga aber ist seit gestern um eine traurige Posse reicher. Austria Kärnten lässt grüßen …