"Blackies"-Anhänger glauben ans Wunder und stürmen Juves Heimstadion.
Genauso wie Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid kann auch Cupsieger Sturm Graz im entscheidenden Auswärtsspiel des Play-offs zur Europa League auf die eigenen Fans zählen. Deutlich mehr als 1.000 Anhänger werden die Truppe von Coach Franco Foda am Donnerstagabend (20.45 Uhr/live ATV) im Stadio Olimpico anfeuern und hoffen genauso wie Teamgoalie Christian Gratzei und Co. nach dem 1:2 im Hinspiel gegen Juventus Turin doch noch auf eine Sensation.
Bus- und Autokolonnen
Der Großteil der Anhänger reist auf dem
Straßenweg nach Turin, je rund 50 Fans in 20 Bussen nehmen die mehr als 800
Kilometer lange Tour genauso wie einige Individualreisende mit dem PKW auf
sich. 50 bis 70 weitere Fans reisen zudem mit dem Flugzeug an, allerdings
nicht im Charterflieger der Mannschaft, der am Mittwochvormittag nach Turin
abhebt. "Wir haben super Fans. Es ist cool, wenn so viele mitreisen, um uns
zu unterstützen. Ich bin mir sicher, dass sie alles geben werden, genauso
wie wir auf dem Rasen", sagte Sturm-Angreifer Roman Kienast.
Kienast schon mit Juve-Erfahrung
Der 26-jährige Stürmer hat nicht
nur im Hinspiel Erfahrung mit dem italienischen Rekordmeister gemacht. Am 7.
Dezember 2005 war er bei Rapids letztem Gruppenspiel in der Champions League
im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Juve in der 86. Minute
eingewechselt worden. "Es war für mich ein besonderes Erlebnis, in der
Champions League gegen eine Weltklasse-Truppe zu spielen", erinnerte sich
der Ex-Rapidler. Im Hinspiel in Turin war er hingegen damals nicht zum
Einsatz gekommen.
Hoffen auf ein Wunder
Trotz der Niederlage im Hinspiel haben die
Grazer die Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht aufgegeben. "Wir sind durch
das Ergebnis klarer Außenseiter, aber ich weiß, was im Fußball alles möglich
ist, vielleicht gelingt uns ja ein schnelles Tor", sagte Kienast. Coach Foda
nimmt 20 Spieler nach Italien mit, der Kader wurde allerdings erst nach dem
Abschlusstraining am Dienstagabend nominiert. Bis auf die beiden verletzten
Klaus Salmutter und Andreas Hölzl, die auch schon im Hinspiel gefehlt
hatten, sind alle Mann einsatzfähig.
Juve kommt in Form
Die Italiener gehen mit Selbstvertrauen in das
Retourspiel. Nach dem 2:1-Auswärtssieg hat die "Alte Dame" am Sonntag das
Spiel um die "Trofeo Berlusconi" gegen den AC Milan im
Giuseppe-Meazza-Stadion nach einem 0:0 nach regulärer Spielzeit im
Elfmeterschießen mit 5:4 gewonnen. "Wir arbeiten und verbessern uns. Wir
haben gut gespielt, jetzt sind wir voll auf die Europa League fokussiert.
Erst dann werden wir uns mit der Meisterschaft, die sehr hart wird,
beschäftigen", betonte Juventus-Coach Luigi del Neri.