Der SK Sturm hat seine erste Woche der Leiden in der noch jungen Saison erlebt.
Der Fußball-Vizemeister musste sich am Samstag in der Bundesliga zuhause mit einem 0:0 gegen Klagenfurt begnügen und darüber hinaus nach Rot für David Schnegg bei hochsommerlichen Temperaturen Schwerarbeit vor der Mission impossible im Europacup verrichten. Am Dienstag kommt die PSV Eindhoven mit einem komfortablen 4:1-Vorsprung in der Champions-League-Qualifikation nach Graz.
"60 Minuten in Unterzahl bei unserem Programm, so haben wir uns das nicht vorgestellt", lautete das Resümee von Sturm-Coach Christian Ilzer nach dem ersten Punkteverlust in der Liga. Vier Tage nach der Watsche in Eindhoven waren die Grazer zunächst dominant, aber in vorderster Linie mit dem Sturmduo Szymon Wlodarczyk/Bryan Teixeira ohne Durchschlagskraft aufgetreten. Ilzer vermisste "Geschwindigkeit" bei seiner Truppe, die durch die Verhinderung einer offensichtlichen Torchance durch Schnegg (33.) regelrecht ausgebremst wurde.
"Der Ausschluss war unnötig. Nicht nur von Schneggi, es war auch nicht gut verteidigt", tadelte Abwehrchef Gregory Wüthrich. "Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben uns das anders vorgestellt, müssen uns das aber selber in die Schuhe schieben. Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig Energie auf den Platz gebracht."
Wichtig für die Mentalität
Dabei hätte sein Team eine Willensleistung im Finish beinahe mit dem dritten "Dreier" im dritten Ligaspiel gekrönt. Doch beim Schuss von David Affengruber rettete die Latte für die Gäste, die aus ihrer Überzahl wenig Kapital schlagen konnten. Zwar hatte Simon Straudi unmittelbar nach dem Seitenwechsel mit einem Schuss an die Innenstange Pech. Danach kam aber nur noch offensives Stückwerk von den wie Sturm weiter ungeschlagenen Violetten.
"Wenn man über 60 Minuten in Überzahl ist, ist mehr möglich. Wir hatten zu wenige zwingende Möglichkeiten, sind aber über den Punkt froh", bemerkte Christopher Wernitznig. "Das 0:0 geht für beide Seiten in Ordnung", sagte Peter Pacult. Gegen den Befund des Klagenfurt-Trainers wollte an diesem Tag niemand Widerspruch einlegen.
Ilzer konnte immerhin "gutes mentales Learning während der Partie" bei seinen Mannen notieren. "Ab der 60. Minute haben wir es endlich auch gefühlt, dass wir den einen Mann weniger weglaufen und mit unseren Zuschauern diese Energie generieren können, um dieses Spiel auch in Unterzahl zu gewinnen." Ein ähnlich harmonisches Zusammenspiel wird es am Dienstag gegen Eindhoven brauchen, um sich gegen den niederländischen Großclub achtbar aus der Affäre zu ziehen. "Im Fußball gibt es immer Hoffnung", betonte Tomi Horvat. "Wir geben unser Maximum und hoffen, dass wir gewinnen."