Und: 3:1 im Innviertel - Erstes Standfest-Tor seit dreieinhalb Jahren - Gelb-Rot für Trauner.
Der erhoffte Befreiungsschlag ist für Sturm Graz am Samstag ausgeblieben. Trotz einer bemühten Vorstellung kam die Elf von Darko Milanic in der 20. Runde der Fußball-Bundesliga zuhause gegen die effizienten Grödiger über ein 2:2 (1:1) nicht hinaus und konnte in den jüngsten sieben Runden weiter nur zwei Siege verbuchen. Weil der WAC siegte, rutschten die Steirer auf Rang 7 ab.
Am Tag nach dem offenen Brief an die Fans legten die "Blackys" die versprochenen Tugenden an den Tag und führten nach 0:1-Rückstand dank Treffern von Patrick Wolf (24.) und Michael Madl (62.) zwischenzeitlich mit 2:1. Mario Leitgeb (70.) sicherte den Gästen, die durch Stefan Nutz (17.) in Front gegangen waren, aber noch einen Punkt. Am Sonntag könnte die Truppe von Adi Hütter aber Platz zwei wieder los sein.
Die Grazer, bei denen Hadzic auf der Bank und Florian Kainz gar nur auf der Tribüne saßen, begannen besser. Chancen allerdings schauten dabei keine heraus, die fanden nach einer Viertelstunde wie aus dem Nichts heraus hingegen die Gäste vor. Erst konnte nach schlechter Pliquett-Abwehr und Bollers Schuss noch Vujadinovic retten (17.), in der nächsten Aktion "klingelte" es aber. Boller zog an der Seite zwei Verteidiger auf sich und bediente den alleinstehenden Nutz, der mit einem schönen "Zirkel" Pliquett keine Chance ließ.
Doch Sturm schlug schnell zurück. Sieben Minuten später stellte Wolf nach Schloffers Flanke auf 1:1, die Hausherren kamen wieder auf Touren. Sturm war aktiver, ging weiter mit viel Einsatz und Laufbereitschaft zur Sache und hätte noch vor der Pause auf 2:1 erhöhen können. Stankovic verhinderte aber ein Eigentor, nachdem Karner der Ball von der Brust gesprungen war (29.), Wolf schob den Ball nach Zuspiel von Beichler knapp am Tor vorbei (38.). Aber auch auf der Gegenseite war Pliquett bei einem überraschenden Weitschuss Potzmanns gefordert (34.).
Sturm behielt auch nach dem Seitenwechsel das Übergewicht, drängte weiter auf die Führung - und wurde nach gut einer Stunde belohnt. Nach einem Standard kam der völlig freie Madl zum Ball und schlenzte diesen aus rund 14 Metern gefühlvoll ins lange Eck (62.). Grödig blieb unbeirrt, schlug neuerlich etwas unerwartet zurück: Leitgeb nutzte die Verwirrung nach einem Freistoß und glich mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze aus (71.). Sturm hatte die Salzburger wieder zum Leben erweckt. In einer Schlussphase auf Augenhöhe hätte Elsneg aus einem Konter fast auf 3:2 erhöht, scheiterte mit seinem zentralen Schuss aber an Pliquett (76.).
Sturm Graz - Grödig
Fußball-tipp3-Bundesliga (20. Runde): SK Sturm Graz - SV Grödig Endstand 2:2 (1:1). Graz, UPC-Arena, 6.148, SR Pascal Erlachner (SUI)
- Torfolge: 0:1 (17.) Nutz, 1:1 (24.) Wolf, 2:1 (62.) Madl, 2:2 (70.) Leitgeb
- Sturm: Pliquett - Ehrenreich, Madl, Vujadinovic, Klem - M. Weber, Offenbacher - P. Wolf, Beichler (73. Djuricin), Schloffer (70. Kröpfl) - Beric
- Grödig: Stankovic - Potzmann (46. Handle), Tschernegg, Karner, Salamon - Nutz, M. Leitgeb - Huspek, Tomi, Boller - Zulechner (72. Elsneg)
- Gelbe Karten: Weber bzw. Salamon
- Die Besten: Schloffer, Madl bzw. Huspek, Leitgeb
Nächste Seite: Ried - WAC 1:3
Der WAC hat am Samstag seinen Erfolgslauf in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt. Die Kärntner feierten in der 20. Runde dank Treffer von Standfest (4.), Liendl (21.) und Kerhe (92.) beziehungsweise Gartler (88.) einen 3:1-Auswärtssieg gegen Ried, gewannen damit die dritte Partie in Folge und stießen in der Tabelle auf Platz sechs vor.
Für die ab der 64. Minute (Gelb-Rot für Trauner) in nummerischer Unterlegenheit agierenden Rieder hingegen setzte es die vierte Niederlage in den jüngsten fünf Partien. Dabei hätten die Innviertler schon nach 15 Sekunden in Führung gehen können: Möschl hatte nach einem Querpass von Walch freie Schussbahn, zielte aber neben das Tor.
Die Strafe dafür folgte in der 4. Minute, als Standfest nach einem Eckball aus kurzer Distanz einköpfeln durfte - es war der erste Bundesliga-Treffer des Ex-Teamspielers seit dreieinhalb Jahren. Damals hatte der Steirer für Sturm ebenfalls in Ried getroffen.
Der Rechtsverteidiger war auch an der Entstehung des zweiten WAC-Tores beteiligt. Ein weiter Pass von Standfest landete bei Topcagic, der für Gotal aufspielte. Der 22-Jährige bewies Übersicht und legte für Liendl auf. Der Regisseur stellte auf 2:0 für die Gäste (21.).
Die Rieder brauchten einige Zeit, um die Gegentore zu verdauen, kamen aber in der ersten Hälfte noch zu zwei guten Chancen. In der 33. Minute ging ein Schuss von Zulj aus guter Position ans Außennetz, elf Minuten später verfehlte ein Kopfball des U21-Teamspielers nur knapp das Ziel.
Die zweite Hälfte begann mit einem Schuss von Gotal direkt auf Ried-Goalie Gebauer (48.). Dann übernahmen zwar die Oberösterreicher das Kommando, fanden aber gegen die kompakten Wolfsberger nur selten eine Lücke. Die vorerst beste Chance auf den Anschlusstreffer vergab Zulj, als er mit einem Kopfball aus wenigen Metern an Dobnik scheiterte (63.).
Nur eine Minute später musste Trauner mit Gelb-Rot vom Platz, womit die Hoffnungen der Rieder auf einen Punktgewinn beendet schienen. Doch in der 88. Minute durfte die Angerschmid-Truppe noch einmal kurz mit einem Remis spekulieren: Ein Schuss des eingewechselten Wieser wurde von Dobnik nur kurz abgewehrt und Gartler staubte ab. Vier Minuten später sorgte der WAC durch ein Tor von Kerhe aus einem Konter endgültig für klare Verhältnisse. Bereits in der 73. Minute hatte De Paula einen Sitzer auf die vorzeitige Entscheidung ausgelassen.
Ried - WAC
Fußball-tipp3-Bundesliga (20. Runde): SV Ried - WAC Endstand 1:3 (0:2). Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.600, SR Kollegger.
- Torfolge: 0:1 ( 4.) Standfest, 0:2 (21.) Liendl, 1:2 (88.) Gartler, 1:3 (92.) Kerhe
- Ried: Gebauer - Hinum, Janeczek, Reifeltshammer, A. Schicker (90. Vastic) - Trauner, Kragl (85. Wieser) - Möschl (56. Sandro), Zulj, Walch - Gartler
- WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Putsche (83. Hüttenbrenner), Polverino - Kerhe, Liendl, Gotal (68. De Paula) - Topcagic (72. Segovia)
- Gelb-Rot: Trauner (64./Foulspiel)
- Gelbe Karten: Möschl, Walch bzw. Baldauf, Polverino
- Die Besten: Janeczek, Walch bzw. Sollbauer, Liendl